Wassermelone im Hals
Heute morgen haben wir Pauls Mutter vom Zentral-Busbahnhof abgeholt. Das war kein Spass. Ich bin total im Eimer. Meine kleine Baby-wurst hat sich gedacht, er könne mir die halbe Nacht tolle Geschichten erzählen, die eh keiner versteht. So lag er neben mir und faselte wirres Zeug und hielt mich somit vom Schlafen ab. Um 4 Uhr in der Nacht klingelte dann der Wecker meiner Tochter unaufhaltsam (warum auch immer um diese Zeit) und um 5 fing Ryan wieder das Labern an. AAAhhh, ich erwachte dann um 7, da der Wecker klingelte und mein Hals fühlte sich an, als hätte ich versehentlich eine Wassermelone verschluckt, völlig dick und geschwollen. Ich bin am Ende.

Nun hatte ich mich eben für eine halbe Stunde hingelegt, aber ich konnte natürlich den versäumten Schlaf nicht nachholen, bzw. überhaupt nicht schlafen. Davon hielt mich schon das Koffein an, das in meinen Adern pulsierte. Ich bin heut richtig arm dran und muss mich echt bemitleiden. Eigentlich gehör ich ins Bett oder zum Arzt, denn dass ich eine Mandelentzündung hab, ist mir nicht entgangen. Aber leider empfinde ich das als extrem unhöflich meinem Gast gegenüber. Also wird das Kranksein einfach auf nächste Woche vertagt.

Gestern mit meinem Bruder geemailt, der mir schrieb, dass auch ihn der Tod der Eltern einfach nicht losläßt. Dass auch ihn ein schlechtes Gewissen plagt, da Papa so allein sterben mußte und auch er träumt ständig von ihnen und fühlt seine eigene Endlichkeit so nah und fast spürbar schmerzlich. Ich bin froh, dass ich mit meinen Gefühlen nicht alleine dastehe. Ich denke dieses Gefühl der Trauer ist so intensiv und übermächtig, da es einfach zwei Trauerfälle waren und wir die eine Trauer gerade am verarbeiten waren als die nächste folgte.

Ich merke, wie ich Pauls Mutter gegenüber wesentlich herzlicher bin und mich freue wie sie den Kleinen herzt. Ich habe keine Oma mehr zu bieten. Da ist es schön zu sehen, dass es wenigstens eine gibt, der die Kinder nah sein können.