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Tagebuch rispe
2010-06-06 18:33
Junggesellinnenabschied und Prominente Trinkfreunde

Oh weh, was war das für ein langes Wochenende. So etwas hab ich schon lange nicht mehr gemacht und mir scheint sprichwörtlich die Sonne aus dem Arsch...! Dieses Wochenende hat eine Freundin von mir geheiratet und sie hat sich tatsächlich gewagt mich als Trauzeugin einzusetzen. Tja, ich hab das vor einigen Jahren mal versehentlich verbockt, da wollte das auch eine Freundin von mir und ich bin nicht erschienen, da wir uns von den Daten her missverstanden hatten. Jedenfalls hab ich am Donnerstag einen Jungesellinnenabschied auf die Schnelle organisiert und so dumme Aufgaben die sie zu erfüllen hatte auf Zettelchen geschrieben (lackiere 5 fremden Männern die Nägel, tanze Walzer mit 3 Männern Deiner Wahl, etc.). Ich gebe zu, ich fand die Idee ziemlich peinlich, wollte ihr aber die Option zugestehen einen richtig blöden Abend verleben zu könnne, wenn sie denn wollte. Eine Schürze hat sie auch noch bekommen mit dem Spruch: Ja, ich will bügeln...! Also alles nicht wirklich spassig. Ab 20 Uhr war mein Sitter da und meine liebste Freundin trudelte letzlich erst um 22 Uhr ein. Scheiß! Bierfest war so gut wie vorbei, also da brauchten wir gar nicht mehr aufzuschlagen. Eine Freundin hatte sich urlaub genommen, die andere derzeit ein Semester Pause eingelegt (wegen dem Tod ihres Vaters). Jedenfalls sind wir dann sehr spät in einer Kneipe eingelaufen und haben beschlossen, wir tun was wir am besten können: wir sitzen und betrinken uns. Klappte hervorragend. Irgendwann kamen dann noch zwei Mädchen, die wir aus unserer Heimat kannten und wir freuten uns sehr über diesen Zufall. Nach reichlichem Alkoholgenuss war es dann soweit, die Braut war scharf darauf ihren Aufgaben nachzugehen. Es war ein Selbstläufer und sie war so in Fahrt, dass wir sie kaum noch bremsen konnten. Ha, was für ein Spass. Gut, sie war so betrunken, dass sie so manche Aufgaben einfach lustigerweise abänderte (schneide von 3 Männern Haarsträhnen ab! Sie tat das mit dem Brusthaar). Leidtragende waren dann die 3 Männer neben uns, die für alles herhalten mussten und das auch wirklich mit Würde taten. Tja, wir waren alle sehr, sehr betrunken und die Bedienungen wollten uns nun endlich gehen sehen und in ihren wohlverdienten Feierabend starten. So beschlossen die 3 jungen Männer neben uns und wir, eine Allianz zu gründen und gemeinsam in der naheliegenden Wohnung einer der Männer weiterzutrinken. Es sollte uns gutes Bier erwarten. Ganz ehrlich, da fangen schon meine ersten Gedächtnislücken an...! Daran war nur dieser Whisky schuld und nicht ich. So tranken wir dort in Ruhe bis in die Morgenstunden weiter, sie erzählten uns nach einiger Zeit, dass sie in einer Band spielen würden. Mir sagte der Name überhaupt nichts, nur die Braut meinte sie würde sie kennen. Mir war das egal, letztlich war der Schnaps delikat und das Bier hervorragend. Ich war so blau wie lange nicht mehr. Ich erinnere mich noch schemenhaft, dass einer der jungen Männer ständig meinen Rücken kraulte um mir so näher zu kommen. Reizvoll, aber ich widerstand und wies ihn höflich in der Runde darauf hin, seine Tentakelärmchen bitte bei sich zu lassen. Meine Freundinnen hatten ab nun das Bedürfnis mich zu beschützen und liesen ihn nicht mehr aus den Augen. Er muss wohl irgendwann in seine Wohnung gegangen sein, die ebenso wie der Proberaum im gleichen Hause war. Der nächste nahm neben mir Platz. Ich weiß nicht einmal mehr was wir gesprochen hatten. Ich hab nur Fotos gesehen, und mein Gesichtsausdruck ist leer und eine rege Gehirnaktivität scheint nicht mehr stattgefunden zu haben. Um 7 sind wir dann von den feinen Herrschaften gegangen und ich verließ als letzte die Wohnung. Zum Dank dafür wurde mir dann an der Türschwelle noch ein Kuss reingepresst. Mensch, was macht man nicht alles für seine heiratswilligen Freundinnen. Wir gingen dann zur U-Bahn und ich lies nicht zu (wie ich im Nachhinein erfuhr) dass wir schwarz fuhren. Kann ich nicht leiden und das scheint auch im größten Rausch so zu sein. So mussten meine Freundinnen widerwillig Tickets lösen. Kurz darauf wurden wir kontrolliert. Ha, ich bin so ein tugendhaftes Wesen Foot in mouth. Ich rauschte zuhause ein, mein Freund stand da mit Baby im Arm. Würd ich das oft machen, ich hätte ein schlechtes Gewissen gehabt. Ich winkte nur, zog an ihm vorbei und sagte wohl: ich erzähl dir alles später. Fatal, denn später war meine Erinnerung Schweizer Käse. Das einzige was ich in meiner Tasche fand, war die Nummer des Schlagzeugers. Hihihi...!

 

Inzwischen weiß ich, dass wir wohl mit musikalischer Prominenz zusammen gesoffen haben und ich könnt mich immer noch totlachen, wenn ich daran denk, dass ich die nur rund gemacht hab...! War auch mal wieder Balsam für meine geschundene Seele zu sehen, dass ich noch immer eine begehrenswerte Frau bin und nicht nur Mutti...! Das brauch ich schon hin und wieder. Freitag war dann völlig für die Katze ich war bis ca. 17:00 völlig neben mir und in mir wallte der Alkohohl wie wilde Meereswogen.

 

Um 18:00 Uhr bin ich dann mit einem Freund losgezogen, der Anlage und Lichttechnik für seine 10-Jahre-Abi-Wiedersehensparty brauchte. Glatte 4 Stunden saß ich wie ein Roboter hinter dem Lenkrad und weinte innerlich bittere Tränen. Er erzählte mir, auch er habe ein CD von der von uns kennengelernten Jungs. Total verrückt.

 

Samstag war es soweit. Hochzeit. Ich musste die Braut abholen und zum Friseur fahren, mit ihr Sekt trinken und lieb sein. Oh mein Gott, die Braut war am Ende. Ich habe in meinem Leben noch nie eine so durchzechte Braut gesehen und das blieb den ganzen Tag so.

 

Das Ambiente war fantastisch: in einem alten Schloss. Im Anschluss fuhren wir in ein Hotel, wo dann auch die Feierlichkeiten ihren Lauf nahmen. Es waren unglaublich viele Druffis dabei und ich fand es nur schrecklich. Aufgezogen wie die Spielzeugfiguren rannten sie durch die Runde und laberten so viel Müll, dass ich glaubt mich zerreißt es. Selbst die Braut war nicht nüchtern und ich fand es ganz einfach irgendwie eklig. Ich fragte mich, wenn ich das schon mitbekomme, was ist dann mit den anderen? Ihren Eltern, seinen Eltern, Kindern die da waren. Pfuiii! Nach der Livemusik, gab ein DJ sein Nichtkönnen zum Besten. Eine der Staubsaugernasen, ich kenne sie noch als eine unserer ehemaligen Angestellten kam zu mir und erklärte mir, sie möchte jetzt mit dem DJ hinterm Pult vögeln. Oh mein Gott, wo war ich da nur gelandet. Tatsächlich schenkten sich die beiden da hinter dem Pult nichts. Zum Äußerstem kam es allerdings nicht. Witzigerweise hat mir die Frau einige Stunden vorher ein Ohr abgekaut, wie seriös sie jetzt sei als Bänkerin und wie sehr sie sich doch ein Kind wünscht, aber einfach nicht den Richtigen kennenlernt. Kein Wunder, hinterm Plattenteller wird das wohl auch nichts werden.

 

Nun, ich hab mich dann zeitig einfach ins Zimmer des Hotels verzogen (meine Kids hatte ich schon abgelegt und mein Freund blieb noch wach). Als ich dann heut morgen um 7 mit meinem Kleinen aufgestanden bin, waren immer noch ein paar Schreckgespenster am wandeln und ihre Augen erinnerten an glühende Lava, während ich mich freute, dass ich so fit in den Sommertag rutschen konnte...! Soweit jetzt erst mal mein aufregendes Wochenende.

 

 

Kommentare


unbekannt
11:16 10.06.2010
Ui, das war ja alles andere als erholsam. Stress pur!

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2010-06-06 18:33