Imkerfreuden und Lebensharmonie und Fotodokumente der Wilhelm-Gustloff
Ich dachte heute wäre mal wieder ein guter Zeitpunkt zu Schreiben und ich hab mich mal wieder aufgerafft. Viel hat sich getan. Die Umschulung ist so gut wie durch, den psychologischen Test vom Arbeitsamt habe ich - wider erwarten - überdurchschnittlich bestanden. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so aufgeregt sein würde, die Tests waren anspruchsvoll und ich hatte mit einem anderen Ergebnis gerechnet. :)
Auch ein Praktikum hatte ich bereits im April absolviert. Ich hab es in einer Förderschule gemacht und war dort mit Kindern zwischen 3 - 7 in der Schulvorbereitenden Einrichtung konfrontiert (wenn man das so schreiben kann). Jedenfalls war es anstrengend, aber erfüllend. Durch den - für mich glücklicherweise zu der Zeit- stattfindenden Personalmangel war ich volle Arbeitskraft und konnte sehen wie ich denn tatsächlich mit den Herrausvorderungen die da auf mich lauerten umgehen kann. Alles in Allem genau das worin ich mich sehe. Vorrangig waren es Kinder aus schwierigen Elternhäusern, die spezieller Förderung bedürfen.

Die Mitarbeiter dort waren herzlich, ich fühlte mich gleich dem Team zugehörig und auch anhand der lieben Abschiedsgrußkarten hatte ich das Gefühl, dass ich sehr gut angenommen wurde. Ich werde ab September jetzt dort mein Praktikum ableisten können, dass während meiner schulischen Ausbildung die Ausbildung begleiten wird.

Ansonsten gibt es auch noch vieles andere was sich so getan hat. Eins der weiteren positiven Dinge, auf die ich mich eingelasen habe, ist die Imkerei. Ich habe im März zufällig in der Stadtzeitung gelesen, dass der Imkereiverein bei mir ums Eck einen 2jährigen Probeimkerkurs anbietet. Schon lange wollte ich das eigentlich angehen, aber meine Recherchen führten meist zu Vereinen, für die mir die Anfahrt zu weit gewesen wäre. Als ich das las (man sage dazu ich les die Stadtzeitung eigentlich nie ) rief ich sofort an und bekam einen Platz in der Samstagstruppe. Ich muss gestehen, die Leute die dort waren, lagen mir nicht so sonderlich. Alles ein wenig verklärt und verkopft, wenig Späßchen und alles sehr idialistisch. Ich mogelte mich daraufhin einfach in die Sonntaggruppe. Als ich dann dort das erste mal erschien, war zufälligerweise eine Mutter vom Kindergarten, deren Kind mit meinem Kleinen in der Gruppe ist, mit vor Ort. Wir merkten beide sehr schnell, dass wir uns voll lagen. Viel Geplapper, die Lust viel zu schaffen und die Freude am Arbeiten mit den Bienen.
Inzwischen haben wir uns entschieden ab nächstem Jahr im Frühling unsere eigenen Völker zu halten. Bienenbeuten (die Stöcke) haben wir uns aus einer Imkereiauflösung organisiert, das war wesentlich günstiger als jetzt gleich mit neuen aufzuwarten. Auch den Stellplatz haben wir, denn wir haben uns entschieden dass wir die Bienen nicht ins Wohngebiet bei ihr oder mir stellen wollen. Würde wahrscheinlich nur Ärger mit den Nachbarn geben. Eine nette Bäuerin hat uns ihre Wiese angeboten, sogar einen zweiten Stellplatz hatte ich übers Netz aufgetan. Wahnsinn. Wir wollen jedenfalls zusammen an den Völkern arbeiten, damit wir uns im Notfall auch Urlaubsvertretung geben können. Ich freu mich sehr aufs kommende Jahr. Das wird soooo spannend. Ach, Sophia war auch schon fleißig dabei. Ich hätte nicht gedacht, dass sie da so angstfrei an die Beuten geht, aber Mudddddii hat falsch gedacht. Ich bin stolz auf sie.

Mit den Kids läufts gut. Sophia hat endlich die Stabilität, die ich mir gewünscht hatte. Sie ist richtig erwachsen geworden, vorbei all die Marotten mit Septumstecherei und und und. Ich würd sagen die Pupertät ist jetzt so einigermaßen durch. Seit Januar hat sie einen neuen Freund, die zwei harmonieren sehr gut. Sie sind die Kategorie Stubenfliege und so ganz anders als ich in dem Alter war. Aber das ist gut so.

Ryan wird im September in die Schule gehen. Ein wenig langsam ist er manchmal zwar noch, aber letztlich doch seiner selbst sehr sicher. Er ist eher ein vermittelnder Geselle, kommt nie mit Blessuren heim, ist eher der Typ von Mensch der schlichtet und das tut er auch. Die Kindergärtnerinnen seiner neuen Gruppen mögen ihn ganz gern und er sie auch.

Killian ist total aus der Art geschlagen. Sind doch die anderen zwei (wenn man mal Sophias Pupertät außer Acht lässt) sehr ruhige Personen, die nicht so schnell hochkochen, haben wir es hier mit einem Haudrauf zu tun. Ich kenne diese Gene i-wo-her :). Also ein Hitzkopf, der nur Blödsinn macht. Ein typischer Michl von Löneberger und so sieht er auch aus. Auch wenn er einen zur Weißglut bringen kann, ist es doch herrlich erfrischend, dass er mal so anders ist. Da muss ich mir keine Sorgen machen, dass er sich nicht wehren kann.

Ich finde, auch wenn es bei uns immer wieder Turbulenzen gibt (z.B. hab ich mich heut mal vom ADAC-Laster schleppen lassen, weil meine Wegfahrsperre mich nicht mochte), läuft hier alles sehr friedlich. Wir harmonieren wieder alle als Familie.

Selbst zu meinen 3 Brüdern hab ich wieder Kontakt. Sophia besucht meinen einen, der inzwischen nach Köln gezogen ist, in den Sommerferien. Meine Eltern hätte es gefreut.
Es gibt Dinge, die sollte man Ruhen lassen. Es fühlt sich richtig an verziehen zu haben und ich glaube das geht uns allen 4en so.

So, das war jetzt ein kurzer Rundumschlag. Und nun ab mit mir in die Nacht :)

Muss jetzt kurz noch mal nen kleinen Nachschlag geben... Ich bin gerade ein wenig am recherchieren, denn in den alten Fotoalben meiner Großeltern befanden sich sehr viele Zeitdokumente. U.a. sind dort viele Fotos der Wilhelm-Gustloff zu sehen. Mir viel es gar nicht auf, der Museumsdirektor, dem ich diese Masse an alten Bildern zur Verfügung gestellt habe, hat es erkannt. Man, mich hat´s total geschaudert. 9000 Menschen ertrunken auf diesen Boot und ich hab zig Fotos von dem Schiff...