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Tagebuch rispe
2009-08-08 14:24
High society bei uns zu Gast
Hilfe, ich bin überfordert. Ich komm hier zu gar nichts mehr, geschweige denn, dass ich ein wenig Zeit für mich finde. Kaum war die Tochter meines Freundes abgereist, standen schon wieder der Bruder und der Neffe meines Freundes aus London vor der Tür. Gestern ist dann mein "Schwager" wieder nach London zurück und nun haben wir seinen 14jährigen Sohn an der Backe. Man soll mich jetzt nicht falsch verstehen, es ist ja schön, dass sie uns besuchen, aber der Neffe ist echt eigenartig. Ständig quält er irgnendwelche Insekten (was ich nicht mal annähernd nachvollziehen kann) und auch sonst ein sehr eigener Charakter. Er spricht kaum, hat an nichts Interesse und rührt unser gutes deutsches Essen überhaupt nicht an. Nach dem Motto " was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht!". Schlimm! Jedenfalls bin ich ständig so eingebunden, dass ich auch nicht mal Schmusezeit mit meinen Kids hab. Das nervt mich ungemein. Heute hat sich mein Freund erbarmt mit unserer Tochter und dem Neffen ins Freibad zu fahren, damit ich zuhaus mal wieder Ruhe hab. Da staut sich bei mir echt die Wut an.

Morgen werden wir aufs Wochenendgrundstück fahren und mit dem Neffen Lagerfeuer machen und evtl. wenn das Wetter passt schlafen die Großen außen am Feuer. Mit unserem uralt-Traktor darf auch gefahren werden.Was können wir dem Jungen schon bieten, wenn der Vater Ferrari-Fahrer ist, eine Yacht besitzt und auch in jeder größeren Stadt in Europa mindestens ein Haus. Vielleicht zeigt es dem Jungen ja, wie "arm" manche Menschen sein können! ! Jedenfalls leben die in einer anderen Dimension. Da wird mal schnell nach Montenegreo geflogen, am nächsten Tag dann nach Deutschland um das "Armenhaus" der Familie zu besuchen. Der Vater ein Topanwalt, die Mutter eine Geschäftsfrau, die teils in Südafrika, teils in London im Büro sitzt. Andere Welten eben...! Und wenn Du so etwas vis a vis neben Dir sitzen hast, wird Dir erst mal bewußt, wie toll es Deine eigenen Kinder haben, die ihre Eltern nicht entbehren müssen, die nicht mit teuren Kram ruhig gestellt werden. Es hat bei mir in keinster Weise Neid hervorgerufen, eher Mitleid für die Kinder, die von Klein auf mit einer Nanny vorlieb nehmen mußten...

Dienstag hab ich es überstanden und dann haben wir erst mal wieder uns und der schöne Alltag knuscht uns wieder. Bis die Mutter meines Freundes kommt. Wobei sie eine sehr nette ältere Frau ist, die ihren Enkel kennenlernen will...

Puuuuhhh.

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