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Tagebuch rispe
2009-04-26 09:28
ganz allein
Schon eigenartig, noch hab ich einfach nicht begriffen, dass mein Vater tot ist. Es bleibt /blieb mir bisher keine Zeit für das Begreifen. Ich hoffe und glaube, dass der eigentliche Einbruch und das Realisieren erst an der Beerdigung kommen wird. Schließlich war ich ja auch gleich wieder mit der Geburt gefordert und konnte es einfach noch nicht sacken lassen.

Kurz kamen mir Momente, in denen ich Tränen in den Augen trug. Doch länger als 5 MInuten konnte ich nicht trauern. Was mir allerdings ständig passiert ist, dass ich den Tod von meiner Mutter noch einmal mit durchwälze. Ich weiß auch nicht. Irgendwie fehlt mir der Stolz, den eine Großmutter ihrem Enkel gegenüber hat, die Liebe und die unendliche Verbundenheit. Immer wieder kommen mir die Erinnerungen hoch, wie stolz meine Mama damals bei der Geburt meiner Tochter war und wie sie sich anfänglich nicht traute sie zu halten (dabei hatte meine Mama doch selbst 4 Kinder groß bekommen). Meine Mama ist einfach weg und das gleiche gilt auch für meinen Vater. Ich hab es echt noch nicht gerafft. Mein Ryan wird seine Großeltern nicht kennenlernen, aber beim Abschied, der Beerdigung am übernächsten Freitag dabei sein.

Schon echt traurig. Auch find ich es furchtbar, dass der Tod von meinen Papa so untergeht. Ich glaube es trauert keiner der Kinder so offiziell. Irgendwie geht das total unter. Vermutlich, weil er ständig im Krankenhaus war. Mir kommt es auch so vor, als wäre er noch immer dort und ich könne ihn besuchen, wann immer ich es wolle. Liegt sicher daran, dass ich ihn nicht mehr als Toten gesehen habe und das nächste was ich dann zu Gesicht bekomme ist seine Urne. Auch schwierig vorstellbar, dass er da jetzt drin sein soll. Bei nem Sarg wäre das irgendwie auch leichter.

Gestern war ich im Garten und hab darüber nachgedacht, wie ziemlich genau vor nem Jahr (auf die Woche genau) Mama bei mir im Garten saß. Wie sie darauf bestand, dass ich die Wiese nicht mähe (sie war sonst ein Pingel und alles musste akurat sein). Sie fand die Blumen so schön, den Löwenzahn, die Gänseblumen...! Dann starb sie. Am 7. Mai 08 st ihr Todestag. Am 8. April 09 der meines Vaters. Schon eigenartig wie nah ihre Sterbetage beieinander liegen.

Wäre mein Papa eher gegangen, meine Mama gesund gewesen, sie hätte noch mal echt eine schöne Zeit ohne den Koleriker haben können. Sie wäre ja dieses Jahr erst 62 geworden. Ach, ich vermisse sie so...!

Auch wenn ich den Kleinen gerade im Schoß hab, die Liebe für ihn ist so groß, ist es doch das Netz der elterlichen Liebe, das mir fehlt. Ich fühl mich auf einmal so groß und ungeschützt. Wie ein Baum an dem der Sturm rüttelt und der seine Früchte ganz allein schützen muss....

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