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Friday, 26. April 2024
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Tagebuch Ringelnatter
 1939-09-04 hh:mm / Gr. Polenfeldzug
Aufgabe der Batterie: Schutz d...

Aufgabe der Batterie: Schutz des Brückenüber­ganges über die Przemza und Weichsel nördlich von Oswiecim.
Schon am Vorabend wurde eine Vorerkundung Richtung Oswiecim unternommen. Unsere Truppen standen dicht vor dem Ort und bekämpften das jenseitige Ufer der Przemza, das noch vom Feind besetzt war.
Um 6 Uhr früh Aufbruch der gesamten Batte­rie. Über eine von den Pionieren errichtete Notbrücke über die Weichsel...


... führt unser Marschweg gegen Oswiecim. Schon nach wenigen km hieß es halt. Zwei polnische Bataillone haben sich zwischen uns und die vorgepreschten Tanks geschoben. Ein deutscher Nachrichtenzug mit bloß einem SMg verteidigt sich verzweifelt, unterstützt von 2 cm-Flak gegen die polnische Übermacht. Haupt­mann und Oberleutnant waren mit dem Krad vorne, wo es ordentlich dicke Luft gab, auf Erkundung. Lachend kamen sie aus dem Feuerbereich mit einem Korb fri­scher Tomaten zurück. - Wir müssen warten.
Gegen 10 Uhr Vormittag kommt es zu einer raschen Entscheidung. Von zwei Seiten werden die Polen von unseren Tanks in die Zange genommen und in erstaun­lich kurzer Zeit ist der Widerstand gebrochen. Ge­gen 1000 Gefangene, darunter viele Verwundete, sind das Ergebnis. Die polnischen Verluste waren groß.


Bei der Einfahrt in die Stadt hieß es plötzlich halt, alles in volle Deckung. Wir sprangen von unseren Fahrzeugen in den Straßengraben, gleich darauf flog unmittelbar vor uns eine schmale Brücke, die über die Sola führte, krachend in die Luft. Sie wurde zur Sicherung gegen die Po­len von den eigenen Truppen gesprengt. - Wir umfahren die Stadt, vorbei an der ausgebrannten polnischen Artilleriegarnison. Verlassen steht ein Güterzug, wirr vollgestopft mit allen er­denklichen Ausrüstungs- und Bekleidungsstücken, Akten und Geldkassen. Es ist der deutliche Be­weis der überstürzten Flucht des Feindes.

Wieder über eine Notbrücke unserer Pioniere übersetzen wir neben der gesprengten Straßen­brücke neuerlich die Weichsel und gehen hart am Ufer des Flusses auf einem Gefechtsfeld in Stellung. An dem der Stadt zugewandten Ufer hielten unsere Tank-Rast nach dem erfolgrei­chen Kampf. Von den Kameraden der Tankwaffe bekommen wir die erste "Soldatenzeitung". Unser Nachtla­ger schlugen wir vor dem düsteren Kloster Bobrek Gorny, das von 3 Sei­ten vom Wald umgeben ist, auf. Welch freudige Über­raschung! Wir können uns warm baden. Zum Abend­essen gab es Kalbsbraten mit Kartoffel, dazu ein für unseren Gaumen unge­wohntes, aber gutes Kompott.




Inzwischen senkt sich die silbrige Mondnacht hernieder. Die Wache wird von der gefährlichen Lage unterrichtet und in gewohnter Stärke aufgezogen.

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