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Aufgabe der Batterie: Schutz der Bereitstellung unserer Marschkolonne vor Gora und des neu geschlagenen Überganges über die Weichsel. Um 6 Uhr früh startet unser Erkundungstrupp mit dem Erkundungsziel Pleß-Gora.
Mit etwa 70 km Stundengeschwindigkeit schoss der Wagen auf der Straße dahin. Nun geht es um eine scharfe Ecke und vor uns in etwa 50 m Entfernung ist die Straße mit Drahtverhau versperrt, in nächster Nähe ein noch nicht fertiggestellter Bunker, noch mit Holz verschalt. Also Sprung in den Straßengraben, anschließend wegräumen des Drahthindernisses und Untersuchung des Bunkers. Dann Umkehr und südliche Umgehung von Pleß, da die Stadt noch vom Feind besetzt war. - Durchgehende Erkundung bis Gora.
Vor Poreba stieß die Batterie auf ein Schlachtfeld. Viele Tote, aber nur Polen, lagen neben ihren Habseligkeiten und Ausrüstungsgegenständen. Durch das heiß umkämpfte Pleß marschieren wir weiter nach Gora. Auf einem Acker liegen wir in Stellung. Es ist sehr heiß, der Himmel wolkenlos. Auf der Straße zieht schon seit Stunden ununterbrochen Infanterie und Artillerie vorüber. Letztere mit Pferdegespann, wir werden sie bald überholt haben.
Mittags hat man sich scheinbar besonnen, dass Sonntag ist. Vollständige Ruhe herrscht. Kaum, dass man ein Fahrzeug hört, auch der Gefechtslärm ist verstummt. Mit dem Karabiner in der Hand haben einige Kameraden in der nahe gelegenen zerschossenen Ortschaft Birnen und Äpfel "organisiert“. Wo noch Bewohner zwischen den glosenden Trümmern der abgebrannten Häuser angetroffen wurden, erstanden wir Obst gegen gutes Geld. Auf der schäbigen, staubigen Dorfstraße liefen herrenlose Haustiere herum. Unser Koch hat das bestimmt gemerkt!- Hier scheint ein Widerstandsnest der Polen mit Tanks gebrochen worden zu sein. Gegen Abend setzt der Vormarsch der Truppen, oft begleitet vom Fieselerstorch, erneut ein.
Es erreicht uns die Kunde, dass England und Frankreich uns den Krieg erklärt haben.