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Tagebuch reddahlia
2009-02-25 01:15
Ambivalenz
Hallo Leser, hallo Tagebuch, Hallo an mich, dies ist mein 1.Eintrag.
Dieses Diary soll mir dabei helfen, mich selbst besser reflektieren
zu können und mein Leben, welches mir so schnell durch die Hände zu rinnen scheint, festzuhalten.

Mein Leben ist ein Chaos. Nicht äußerlich, nur innerlich.
Äußerlich wirkt alles perfekt. Ich studiere erfolgreich, habe eine
wunderbare Familie, einen tollen Freund, bin jung(21) und wunderschön.
Und das sage ich nicht aus Arroganz, nein, ich hasse und liebe diesen
Fakt zugleich.
Mein Leben und ich selbst sind so ambivalent, weil nach außen alles
perfekt zu sein scheint, doch in mir drin sieht es ganz anders aus.
Ich scheine mich selbst oft nicht zu kennen, tue Dinge, die mich selbst
schockieren.
Erst gestern bin ich so ausgerastet, dass ich mir dabei an beiden Daumen
eine Prellung zugezogen hab. Und ich habe meine Wohnung verwüstet.
Warum? Keine Ahnung.
Ich kenne mich so selbst nicht. Ich bin eigentlich eher introvertiert,
ruhig und fast unsicher.
Aber ich bin zu emotional. Es war einfach nur ein Streit mit meinem
Freund und nachdem er mich "lächerlich" genannt hatte, bin ich
komplett ausgetickt. Ich habe ihn nicht angeschrien und auch nicht geschlagen oder so.
Stattdessen hab ich mir selbst weh getan und meiner Wohnung sozusagen.
Verantwortlich dafür mache ich vieles in meinem Leben.
Als Kind wurde ich geschlagen, als Schülerin jahrelang gemobbt und
als Teenager betrogen und belogen.
Mein Leben war früher alles andere als einfach, aber das ist jetzt vorbei,
nur es zieht eben seine Spuren nach sich.

Als Kind war ich alles andere als schön oder gutaussehend.
Ich war viel zu blass, hatte weissblonde Haare, riesige Augen,
viel zu dicke Lippen und war total dünn.
Ich sah fast lächerlich aus, so blöd es auch klingt.
Das war auch der Grund, warum ich als 5. und 6.Klässlerin gemobbt
wurde. Es tat weh und das werde ich nie vergessen können,
aber auch das ist vorbei und ich lebe noch und fast alle der Typen,
die mich damals fertig gemacht haben, haben in den letzten Jahren
einen oder mehrere Anmachversuche gestartet.
Und das ist kein Einzelfall. Ich kenne wenig Typen, die nicht schonmal
in mich verliebt waren oder zumindest auf mich standen.
Selbst die Freunde meines Freundes haben mir schon gesagt wie
"unglaublich schön" ich sei und dass ich jeden haben könnte.
Das ist schmeichelhaft, ja, aber es hat auch negative Seiten... Freundschaften, die mir extrem viel bedeuteten, wurden dadurch zerstört. Sobald die Kerle merkten, dass sie keine Chance bei mir haben,
ziehen sie sich zurück und schmollen.
Und das tut weh, weil ich dann glaube, die Freundschaft war ihnen nix
wert oder sogar ich selbst als Mensch war ihnen nix wert.
Mit Frauen dagegen habe ich mich schon immer schwer getan.
Ständig musste ich mich für irgendwas rechtfertigen und es gibt so
unglaublich viele Neider.
Ich hatte in meiner Schulzeit Freundinnen, die mir auch heute noch sehr
viel bedeuten, nur diese wohne mittlerweile alle weit weg.
Diese Freundinnen sagten mir sogar selbst, dass es schwierig für viele wär, mit mir befreundet zu sein, nur wegen meinem Aussehen.
Meine Zurückhaltung werde dadurch als Arroganz gedeutet.
Ich könnte kotzen. Und ich hasse es.
Ja, ich sehe mich gerne im Spiegel an, finde mich auch selbst schön.
Aber ich hasse es wiederum, mich auf Fotos zu sehen.
Ich kann auf Fotos nicht so natürlich sein wie andere Menschen,
weil ich mit meinem eigenen Aussehen extrem kritisch bin und auch
ansonsten eher unsicher im Umgang mit anderen Leuten bin.
Fotos von mir gefallen mir eigentlich fast nie.
Genauso habe ich Angst vor der Zukunft... wie es sein wird, wenn statt
gutem Aussehen nur noch Falten da sind.

Aber eigentlich gehts nicht darum. Mein Leben ist ambivalent, weil es eben einerseits diese "Glücksfaktoren" wie Schönheit besitzt.
Aber andererseits bin ich unglücklich mit meinem Leben.
Die Uni überfordert mich, ich kämpfe noch immer mit mir selbst(und meinen Emotionen), meine Unsicherheit im Bezug auf andere Menschen beeinflusst mein Leben negativ, ich kann die schlimmen Erinnerungen aus der Vergangenheit nicht vergessen und vorallem fühle ich mich häufig einsam.
Ich habe das Gefühl, mein Leben plätschert einfach so dahin und vergeht viel zu schnell, ohne das was passiert.
An meinem 21.Geburtstag vor 2 Wochen saß ich heulend zu Hause.
Vor meinem Freund und meiner Familie habe ich natürlich auf glücklich gemacht, da ich niemanden belasten will.
Ich fühle mich ausgebrannt, manchmal gar emotionslos, kann mich oft auf nichts freuen.

Aber ich bin stark und deshalb muss und werde ich irgendwie kämpfen um glücklicher zu werden. Und vielleicht helfen mir diese Blog-Einträge ja irgendwie dabei.

Kommentare

18:53 26.02.2009
Danke euch.
Ja, ich hatte so einen Ausraster ewig nicht mehr, sicherlich jahrelang.
Irgendwie hat sich das alles angestaut, weil ich oft das Gefühl habe, nicht traurig oder so sein zu dürfen, weiss auch nicht.
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09:46 25.02.2009
Ich finde vieles vbon mir in deinem Eintrag wieder, fast so als hätte ich ihn geschrieben. Bis auf das Aussehen, das würde ich bei mir als guten Durchschnitt bezeichnen. Aber auch bei mir sind aus den gleichen Gründen die Männerfreundschaften zu grunde gangengane. Freundinnen hatte ich meistens nur eine handvoll. Und den rest könnte mehr oder minder auch so unterschreiben.
Einen Ausraster deiner Art hatte ich zuletzt mit 16. Da habe ich dann auch so ziemlich zu hause alles kaputt gemacht und getreten und sogar die Scheibe einer Tür kaputt geschlagen.
Das kommt wenn man ewig lang nur lächelt und alles in sich hineinfrisst.
Jeder Mensch hat 3 Ventile.
Lachen ist das schönste von ihnen.
Dann das Weinen.
Und zur guter letzt die Wut.
Es ist wie bei einem Fahrradreifen man muss über alle drei gleichmäßig die Luft rauslassen.
Es ist sehr wichtig auch malö wütend sedin zu können.
Und auch mal zu weinen wenn einem danach ist.
Und das GUte ist, ja du hattest eine echt beschissene Zeit aber die ist nun vorbei.
Klar als kInd konntest du dich nicht wirklich wehren.
Auch später nicht.
Aber nun bist du auf dem Weg zum Erwachsenwerden (Nach dem Gesetz bist du es sogar!) und kannst dich endlich wehren!
Du bist nicht mehr das kleine ungeliebte Kind, sondern eine wunderschöne junge Frau. Und das du dich so fühlst wie du es gerade tust, ist völlig Normal. Du stehst mehr oder minder an einem Wendepunkt in deinem Leben, da fahren die Emotionen Achterbahn.
Ich denke auch das TB schreiben ein erster richtiger Ansatz ist um den Emotionen freien lauf zu lassen und nicht alles in sich reinzufressen.
Viel Spaß & Erfolg beim Schreiben.
LG Cassie
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07:44 25.02.2009
herzlich willkommen hier
ich glaube die einträge hier und der ganze (überwiegend doch nette) haufen hier der kommis schreibt wird dir helfen können. lg
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06:52 25.02.2009
Versuchs mal mit ner Therapie....
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2009-02-25 01:15