Ein ordentlicher Mensch muß ein Prinzip haben, das ist eine alte Regel. Es fragt sich nur, was für ein Prinzip? Nehmen wir nun im Allgemeinen, was selbstverständlich ist, ein gutes an, und kommen wir auch diesem getreulich nach. Das entsprechende Leben nach einem Prinzip ist freilich oft unmöglich, oft äußerst schwer u. manchmal selbst schädlich, aber das ändert an dem Guten, am Prinzipe nichts, weil dieses etwas feststehendes ist, das durch die Logik, durch den gesunden Menschenverstand begründet u. durch die Erfahrung bethätiget wird. Ich für meinen Theil möchte nicht gerne im Besitze eines Heeres von Prinzipien sein, und mich von diesen quälen o. peinigen lassen, aber ich kann doch derselben nicht entbehren u. es scheint notwendig mich selbst über diese zu klären.

Das Prinzip scheint mir nach der realen, bezirksbergerischen Auffassung ein Motiv unserer Handlungen zu sein. Es muß jedoch immer aus der Erkenntnis und vor allem aus der Praxis hervorgehen.

Also her mit den Beweggründen meiner Handlungen, her mit der Ursache meiner Thätigkeit. Die Lust, das Vergnügen u. die gewohnte Leidenschaft bewegt mich Tabak zu rauchen, darum mein Prinzip Tabak zu rauchen. Die Liebe, d. Häuslichkeit, die Müdigkeit des Alleinsein’s, das zu hoffende andere, schönere Leben bewegt mich zu heiraten. Mein Prinzip – das Heiraten. Die kümmerliche Existenz, meine Verhältnisse, die Freude in Freundeskreisen bewegt zu leben, ein ganz freier Mann zu sein, die Ermangelung des Gefühles der Liebe, die heutige Prunksucht der Frauen, das zu erwartende Elend, - bewegen mich nicht zu heiraten. Also mein Prinzip, nicht zu ehlichen.