Heute ist mein letzter Tag in D. Um 5 am (unmenschlich!) trete ich die Rückreise an - zusammen mit Mum. Einerseits freue ich mich, andererseits sind da auch die vielen Gedanken, die ich mir mache. Schwachsinn! Ganz oben auf meiner Liste steht: Unbeschwertheit! Abenteuer! Und nicht immer so viel nachdenken, mich verlieren in diesen endlosen Strudeln..

What a summer. Awesome. Sad. But most of all: important. Meine ganzen Zweifel bezüglich D sind aus mir herausgebrochen. Ungefähr täglich in den letzten 10 Tagen seines Besuchs. Von Vorfreude über sein neues Ich, bis hin zu totaler Verzweiflung. Wir haben uns mehr als gezofft, wir haben uns hysterisch angeschrien, beleidigt, verletzt. Sicherlich, so im Nachhinein schäme ich mich ganz doll. Ich hätte nicht so explodieren müssen - aber ich mache mir keinen einzigen Vorwurf, früher oder später wäre es passiert, denn das Fass war einfach voll. Das Drama wurde beendet mit einem äusserst romantischen letztem Abend. Mit Tanzen in der Dunkelheit, mit einer vorsichtigen Annäherung und das Allerwichtigste, mit guten Vorsätzen und Verständnis. Danach hatten wir fast zwei Tage keinen Kontakt.. und mir ging es so elend. Mittlerweile reden wir normal miteinander, wir wollen es versuchen, wir wollen es wieder in etwas Gutes verwandeln. Und während ich tieftraurig die Fehler bei anderen suchte, habe ich nun endlich gelernt, dass quasi das, was uns beide ausmacht, nicht annähernd gut genug war, um uns glücklich zu machen. Da ist so viel Arbeit nötig und darauf möchte ich mich konzentrieren.

Kein quälendes Sorgen machen mehr. Keine Versuche mehr, die Zukunft vorher zu sagen. Und mal wieder unbeschwert Pläne schmieden. Sicherlich, das sind alles grosse Schritte für mich. Und natürlich habe ich Angst vor Verlusten, aber den bisher schlimmsten Verlust habe ich bereits hinter mir: Mich selbst. Und das möchte ich wieder rückgängig machen.

Und ich merke auch jetzt, wie schwer es mir fällt, überhaupt einen Eintrag zu verfassen. Ich möchte mich wieder daran gewöhnen, Schönes festzuhalten, mir diese halbe Stunde am Tag zu gönnen, um über mich und mein Leben nachzudenken.

Und jetzt noch ein letztes Mal baden, wie unglaublich ich ein Ereignis wie dieses vermissen werde. Hach..