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Tagebuch Pure
2009-12-23 16:45
Ohne ihn..

Danke für die Kommentare.

Schlimmer Tag. Zwei Minuten geht es gut und dann kommen die Tränen wieder. Ich sehe aus, oh je.

Ich.. ich versuche einen kühlen Kopf zu bewahren. Wenn man so will, dann war es eine perfekte Trennung. Ohne Streit, ohne Beschuldigungen, viel Reden, vieles aus der Welt schaffen. Und einem Versprechen von uns beiden: Wir wollen uns nicht verlieren. Er will um nichts in der Welt, dass ich aus seinem Leben verschwinde. Und ich glaube es ihm. Ich (ob es nach hinten losgeht, wird sich zeigen) habe ihn gefragt, ob man es nicht vielleicht langsam angehen könnte. Der Gedanken von 100% Dan zu 0% schnürte mir die Kehle zu. Er war mehr als bereit, zuzustimmen. Weiterhin reden, ja. Weiterhin füreinander da sein, oh ja. Ob ich damit allerdings klar komme, bleibt abzuwarten. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es in der Praxis überhaupt zustande kommt. Die Theorie ist immer so herrlich einfach. Aber allein, dass ich weiss, dass ich immer zu ihm kommen kann, wenn mir was auf dem Herzen liegt, beruhigt mich.

Natürlich kann ich an nichts anderes denken. Das Gefühl, diese Kälte, die Welle von Angst und Schock, die mich überrollte, als er mir sagte "I can't be who you want me to be. I can't be your boyfriend". Dieses Gefühl, das nagt so sehr an mir. Wie weh es einfach nur tat..

Bis 7 Uhr heute früh haben wir telefoniert. Er ist wach geblieben bis Mama aufgestanden ist. Ich konnte einfach nicht alleine sein und er wollte auch nicht, dass ich alleine bin.

Und jetzt fängt das Vergleichen an: Wie es noch vor 24 Stunden war. Wie glücklich ich noch vor 4 Tagen war. Wie alle Pläne über den Haufen geworfen sind. Wie ich merke, wie sehr ich mich auf ihn fokussiert habe und jetzt das Gefühl, ich stehe total neben mir. Muss mich neu ordnen. Muss einen neuen Tagesrhythmus kriegen.

Die Flüge für Silvester verfallen. Und die Wehmut, dass ich dieses Jahr zum ersten Mal in meinem Leben einen Neujahrskuss bekommen sollte - tut weh. Alles tut weh. Laufen tut weh. Denken tut weh. Weinen tut weh. Und mein Herz scheint aus einem einzigen Haufen Splitter zu bestehen, die sich aus mir heraus zu bohren versuchen.

Alle sagen, es wird besser. Jeder muss da durch. Jeder kommt da durch. Ein bisschen Zeit, Ablenkung, Akzeptanz. Ich weiss es ja auch. Ich gebe diese Ratschläge schliesslich auch immer anderen.

Nur: Dieser Gedanke, nicht mehr zu wissen, was er macht. Wo er sich gerade rumtreibt. Nie wieder meine Lippen auf seinen. Nie wieder geflüsterte Liebeserklärungen. Was ersetzt mir das? Es ist so ein Loch da, so eine Leere. Ich will ihn nicht ganz verlieren. Ich will vernünftig sein jetzt. Jeglicher Kontakt meinerseits aus besteht aus Sehnsucht und Vermissen, aus Stalkerei und aus Liebeskummer. Aber das wird vergehen, irgendwann. Und dann möchte ich imstande sein, eine "Beziehung" zu ihm zu haben, die uns beiden guttut. Und nur guttut. Er hat sogar von Urlauben gesprochen. Wenn der Schmerz vergeht und wir eine der wenigen sind, die es schaffen, eine platonische Beziehung aufzubauen, will er, dass ich wieder in mein Lieblingsland komme.

Ich habe noch Sachen da. Die werde ich im Januar abholen. Mama möchte mitfliegen. Und ich möchte ihm Goodbye sagen. Bei einem Kaffee vielleicht. Ich möchte ihn noch einmal drücken.

Und jetzt konzentriere ich mich auf jede Stunde. Versuche Gedanken zu ordnen und den Überblick nicht zu verlieren. Ich bin sehr anfällig für das schöne Loch, was sich gerade vor meinen Füssen auftut. Aber ich darf nicht.

Ich darf weinen und ich darf traurig sein. Aber es gibt Dinge im Leben, die ich deshalb nicht einfach beiseite kehren kann. Wie die Uni. Und ich bin ganz schön erstaunt, dass ich es heute sogar geschafft habe, ein paar Seiten zu lesen.

Aber ja, der Schock macht es möglich. Und jeder Augenblick, den ich gedanklich nicht bei ihm verbringe, wird mir zum Verhängnis. Immer und immer und immer wieder muss ich mich neu daran erinnern. Und immer wieder tut es weh. Und immer wieder denke ich, wie unglaublich das alles doch ist.

Kommentare

18:40 23.12.2009
Ich unterschreibe jedes einzelne Wort. Ich weiß genau, wie du dich jetzt fühlst. Ging (geht?) mir genauso...
Mir haben folgende Worte aus Grey's Anatomy so oft geholfen... vielleicht helfen sie dir ja auch.
"Grief may be a thing we all have in common, but it looks different on everyone. It isn't just death we have to grieve. It's life. It's loss. It's change. And when we wonder why it has to suck so much sometimes, has to hurt so bad. The thing we gotta try to remember is that it can turn on a dime. That's how you stay alive. When it hurts so much you can't breathe, that's how you survive. By remembering that one day, somehow, impossibly, you won't feel this way. It won't hurt this much. Grief comes in its own time for everyone, in its own way. So the best we can do, the best anyone can do, is try for honesty. The really crappy thing, the very worst part of grief is that you can't control it. The best we can do is try to let ourselves feel it when it comes. And let it go when we can. The very worst part is that the minute you think you're past it, it starts all over again. And always, every time,
it takes your breath away. There are five stages of grief. They look different on all of us, but there are always five -
Denial.
Anger.
Bargaining.
Depression.
Acceptance."

Wenn was ist.. ich bin da.
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17:24 23.12.2009
als ich verlassen wurde, lag ich 6 wochen bei meinen eltern auf der couch. ich wohnte förmlich nur auf dieser couch, wollte mich weder bewegen, noch essen, oder gar aufstehen. es war einfach nur schrecklich. nach 3 monaten fühlte ich mich wieder einigermaßen wieder lebensfähig.
ich hoffe, du kommst da gut durch. es dauert, so lang es eben dauert. und es kostet die tränen, die es kostet.

was wäre das alles wert gewesen, wenn man nicht jetzt, wo man es verloren hat, darum trauern würde?
ich wünsche dir trotzdem ein schönes weihnachtsfest. liebe grüße
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2009-12-23 16:45