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Tagebuch PetraM
2017-02-13 02:55
So. 12. Febr. 2017
Der Sonntag war soweit sehr schön.

Es fing Mittags mit dem Training an.

Das heutige Training war (wie immer) sehr gut. Meistens sind 3/4 der Übungen im normalen Bereich, also was ich gut kann. Dieses Mal musste ich mit mehreren Übungen sehr kämpfen. Das war deswegen schon etwas "hart". Nicht "sehr hart", ich habe (mit kämpfen) alles irgendwie hinbekommen, aber trotzdem etwas härter als es sonst meistens ist.

Ich hatte ja eh vom letzten Training in den Oberarmen und Schultern einen heftigen Muskelkater (wir machen halt immer viel Hanteltraining, was mir selber immer wieder viel Spaß macht, was ich hier alleine, bei meinem eigenen Training, ja auch immer sehr intensiv mache). Ja, und wenn man mit diesem Muskelkater dann nochmals zusätzlich intensive Übungen durchführen soll, dann merkt man die Arme mit der Zeit immer mehr, bis man schließlich an seine Leistungsgrenze kommt (und bei der einen oder anderen Übung auch kurz vor der Aufgabe steht). Auch jetzt (aktuell) merke ich den Muskelkater in den Oberarmen und Schultern wieder sehr heftig. Aber da weiß man wenigstens, dass man was für sich, für diesen Bereich getan hat.

Ich fand es gut, dass wir (unter anderem) auch über die Hantelstange gesprochen habe (als ich das Kreuzheben wie immer mit den beiden 5 kg Hanteln durchgeführt habe). Ich habe mir bereits welche (bei Real) angeguckt, weiß aber nicht, welche ich mir genau holen soll. Deswegen finde ich es total gut, dass er sich jetzt darum kümmert. Um das Steppbrett hatte er sich ja auch gekümmert (es für mich bestellt usw.). Ein weiterer schöner Anreiz für mein weiteres Training.

Der Aufwärmblock war mal wieder sehr intensiv. Er bestand aus einigen Kniebeugen, seitlichen Ausfallschritten, hoch aufs Steppbrett und einen Kick sowie Liegestützen (runter, also mit den Armen auf das Steppbrett, eine kleine Liegestütze und wieder hoch).

Bis dahin hatte ich noch alles gut im Griff.

Dann ging es schon schwerer weiter. Zunächst folgte der Ausfallschritt, einmal runter und beim Hochgehen das hintere Bein gestreckt anheben. Also eine Übung für den unteren Rücken. Dabei musste ich schon sehr mit dem Gleichgewicht kämpfen, gleichzeitig, beim Runtergehen, den Ausfallschritt richtig ausführen.

Danach ging es mit dem Kreuzheben (mit zwei 5 kg Hanteln) weiter, was gut geklappt hat.

Anschließend Biceps mit der 8 kg Kugelhantel. Also diese Kugelhantel mittig vor dem Körper halten. Immer wieder hoch und runter. Das hat sehr gut geklappt, viele Wiederholungen, ohne Probleme.

Dann wurde es härter. Die gleiche Bewegung, aber mit der 10 kg Kugelhantel. Das fiel mir schon viel schwerer. Mit jeder Wiederholung kam sie mir schwerer vor. Also dieses mittig vor dem Körper halten finde ich halt sehr schwer. Mit zwei 5 kg Hanteln, die man seitlich hochnehmen kann, finde ich diese Übung deutlich leichter. Aber eine Hantel (Kugelhantel) dabei mittig halten, das finde ich sehr schwer.

Dann ging es auf der Matte weiter. Auf alle Viere.

Zunächst mit einem Bein nach oben kicken, also Fuß Richtung Decke und immer wieder weit hoch. Das geht mit der Zeit zwar mächtig in die Oberschenkel, aber das habe ich trotzdem sehr gut hinbekommen.

Dann wurde es wieder viel schwerer. Weiter auf allen Vieren. Dieses Mal mit der 3 kg Hantel arbeiten. Ein Arm gestreckt nach hinten hoch (also hinten/oberhalb vom Rücken arbeiten). Beim Runtergehen Ellenbogen etwas anbeugen, bis zum Oberschenkel runter und dann Arm wieder durchstrecken, wieder hoch bis über den Rücken.

Mit jeder Wiederholung fiel es mir schwerer. Mit rechts ging es noch, wobei ich auch damit total kämpfen musste.

Das war so eine Übung, bei der ich gedacht habe, dass er das Wörtchen Pause vergessen hätte. Wiederholungen ohne Ende.

Mit Links hatte ich dann richtig Probleme. Beim zweiten Durchgang habe ich dann auch schlapp gemacht. Die Kraft war weg, ich bekam den Arm plötzlich nicht mehr hoch.

Danach die Hände auf das Steppbrett (das vor mir stand), Hände nah zusammen und Liegestütze, Kopf (Oberkörper) weit nach vorne, also mit dem Kopf vor den Händen bleiben (mit den Knien auf der Matte).

Diese Übung fällt mir eh immer total schwer. Liegestütze gut und schön, das klappt immer besser, damit komme ich immer besser klar. Aber die Arme dabei vor der Brust halten, das finde ich immer wieder super, super schwer.

Anschließend, zum Schluss, wurde es nochmals sehr intensiv.

Auf den Rücken legen und mit zwei 3 kg Hanteln über Kopf arbeiten. Im Grunde gar kein Problem. Aber dieses Mal sollten die Arme dabei unter Spannung bleiben (das war total schwer). Also über Kopf und dann nicht gerade nach oben strecken, sondern die Arme nur diagonal hoch, dort strecken, wieder beugen und wieder runter hinter den Kopf. Er hielt dann oben eine Hand davor, wie hoch ich mit den Armen nur gehen "durfte". Mit jeder Wiederholung fiel es mir schwerer, ich musste immer mehr kämpfen. Das fand ich auch total schwer.

Danach folgten dann nur noch ein paar Dehnübungen.

Unter anderem haben wir dabei (beim Training) auch über Liegestütze gesprochen. Für die Kraft in den Armen gehe ich jetzt dahin über (was er gut findet,) dass ich die Spannung bei der Liegestütze unten ein paar Sekunden halte. Also nicht runter und direkt wieder hoch, sondern runter (so tief, wie ich es schaffe), dort ein paar Sekunden stabil halten (also mit geradem Rücken, Hüfte nicht absenken) und erst dann wieder gerade hochdrücken (bis Arme wieder gestreckt sind). Immer mal wieder (bei einzelnen Übungen) kleine Steigerungen einbauen, kleine neue Herausforderungen aufnehmen. So macht das Training auch immer wieder aufs Neue so richtig Spaß.

Ja, auch wenn dieses Training ziemlich hart war (etwas härter, als es sonst meistens der Fall ist), "trotzdem" war es wieder total gut. Hat Spaß gemacht mit guten Herausforderungen (auch wenn ich bei einzelnen Übungen etwas schlapp gemacht habe, aber das will er mit seinen vielen Wiederholungen ja eh immer erreichen, immer wieder bis an die totale Leistungsgrenze gehen, was er heute wieder voll und ganz geschafft hat).

Im Laufe des Nachmittages habe ich dann einiges (Küche und Wäsche) im Haushalt geschafft.

Abends habe ich "Backfisch", also paniertes Schollenfilet mit Gemüse (Blumenkohl, Broccoli und Möhren) gegessen, dazu Kraut-/Gurkensalat, wovon mein Freund heute wieder eine neue Schüssel gemacht hat.

Ansosten habe ich mich im Laufe des Tages an den LowCarb-Tag gehalten (also zum Frühstück kein Brötchen usw., sondern Apfel und ein Ei).

Abends habe ich noch mit meiner Mutter telefoniert.

Ihrem Freund geht es im Moment einigermaßen stabil. Am Sonntag Mittag hatten sie ein Gespräch zu viert, also mit dem behandelnden Chirurgen und der Ärztin, wie es zukünfigt (mit Medikamenten) jetzt weitergeht.

Bei der OP haben sie doch ein Stück Darm entfernt. Das größte Stück Krebs entfernt. Dabei sahen sie die vielen Metastasen. Auch andere Organe sind betroffen. Überall sind kleine "Stippsen", wie sich der Arzt wohl ausgedrückt hat. Wohin der Krebs überall gestreut hat, können sie unmöglich feststellen.

In zwei Wochen kommt er wieder nach Hause. Laut Arzt hat er aber noch eine Lebenserwartung von "höchstens 5 Jahren". Das heißt, ein paar Jahre sind noch möglich. Kein Mensch kann sagen, wie schnell diese Metastasen jetzt wachsen werden, bis sie zum Tod führen werden.

Er wird täglich Tabletten bekommen, die auch eine Art Chemo sind. Das heißt, sie können den Krebs zwar nicht zerstören, aber sie können das Wachstum bremsen. Zudem bekommt er gegen die Schmerzen Morphium. Anfangs nur in ganz geringen Mengen, später dann nach Bedarf.

Meine Mutter hat ja auch seit rund 25 Jahren Metastasen in der Lunge (nach dem Schilddrüsenkrebs). Ihre Metastasen wurden damals mittels Chemo bzw. einer radioaktiven Therapie (was heute gar nicht mehr angewendet wird) auf ein Minimum geschrumpft und auch sie muss heute täglich Tabletten nehmen, damit diese Metastasen eingeschrumpft bleiben (ohne diese Tabletten könnten sie ansonsten sofort wieder wachsen und zum Tode führen).

Ja, bis zu 5 Jahre. Das ist mit Anfang 70 Jahre und Krebs eine relativ lange Zeit, welche die Beiden jetzt so gut wie möglich nutzen wollen. Ihre Zeit noch so gut es geht genießen wollen. Sie planen noch eine Urlaube ein usw. Also zumindest sprechen sie jetzt im Krankenhaus darüber. Auch um ihm Mut zu machen. Wie es zu Hause dann letztendlich laufen wird, auch wie stabil er dann überhaupt ist, das wird sich dann zeigen.

Heute Abend habe ich mir den "Rest", also noch die halbe Dose Cola/Whiskey gegönnt. Wegschütten wäre einfach zu schade gewesen. Das war dann nochmals sehr lecker. Hin und wieder muss das einfach mal sein. Und nach dieser ganzen seelischen Aufregung rund um meine Mutter und ihren Freund habe ich es mir halt auch gegönnt (weil ich deswegen in den letzten Tagen und Wochen wieder genug Tränen vergossen habe).

Aber mein Freund hat auch schon gesagt, wenn ihr Freund demnächst (wenn wir ihn sehen) wieder zu frech wird in seinen Vorwürfen, uns wieder beschimpft, dass er "wegen uns" Krebs hätte, dass wir uns zu wenig um die Beiden kümmern würde, dann würde ihm langsam der Kragen platzen. Meistens schweigt er, denkt sich nur seinen Teil und reagiert gar nicht auf dessen blöde Kommentare und Vorwürfe (dass wir alles falsch machen, immer an allem Schuld sind). Aber langsam reicht es. Wir können uns nicht alles gefallen lassen.

Ja, mal sehen, wie es weitergehen wird.

Kommentare

03:24 13.02.2017
Jedenfalls schön, dass Deine Mutter und ihr Freund wohl doch noch einige Zeit haben werden Wobei er wirklich kein Recht hat, Euch irgendwie anzugehen
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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