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Tagebuch PetraM
2017-02-12 12:11
Sa. 11. Febr. 2017
Am Samstag fand ich es schön, dass wir Nachmittags zusammen Essen waren.

Das Wetter war zwar total fies (Nieselregen und leichter Schneeregen), aber wie heißt es immer so schön, es gibt nicht das falsche Wetter, sondern nur die falsche Kleidung. Also sind wir dick eingepackt losgezogen.

Wir sind zügig gelaufen. Normal brauchen wir für diese Strecke rund 45 Minuten, auf dem Hinweg haben wir jedoch nur 35 Minuten gebraucht. Ich bin in dem Rhythmus gelaufen, wie ich auch morgens zum Bahnhof laufe. Es war ja kein reiner Spaziergang, wir wollten schnell wieder ins warme, ins Trockene, also ab ins Restaurant.

Dort war es dann sehr voll. Ohne Reservierung ging gar nichts. Mehrere, die spontan gekommen sind, wurden wieder weg geschickt.

Ich habe beim Essen ein Glas Apfelschorle getrunken. Als Vorspeise einen grünen Salat mit Essig/Öl. Als Hauptspeise Rinderfilet 220 g, dazu Pommes und Broccoli sowie Sauce Bernaise. Als Nachtisch habe ich anstatt Eis (kalt war es ja eh) nur eine Tasse Kaffee getrunken (habe dadurch auch jede Menge Kalorien gespart).

Auf dem Rückweg waren wir unterwegs noch kurz Einkaufen, so dass wir für den gesamten Rückweg rund eine Stunde gebraucht haben.

Alles in allem fand ich diesen "Ausflug" und das leckere Essen echt total schön.

Seelisch ging es bei mir ständig hoch und runter. Ich habe zwar auch mehrmals gelacht, aber immer mal wieder kamen (bei den Gedanken) auch ein paar Tränen.

Ich habe ja Mittags mit meiner Mutter telefoniert und abends nochmals. Sie ist halt völlig fertig mit den Nerven. Ihr Freund ist dagegen (so wie sie es erzählt) total gefasst, sieht allem ruhig und realistisch entgegen.

Heute, also am Sonntag Vormittag, haben sie ein Gespräch mit einer Ärztin, wie es jetzt weitergeht, womit er rechnen muss, ob er nochmals nach Hause kommt, welche Medikamente er bekommt usw. Vor diesem Gespräch war meine Mutter abends beim Telefonat natürlich total nervös.

Meine Tränen gelten dabei nicht ihm persönlich. Wie ich schon öfters geschrieben habe, habe ich zu ihm persönlich keine enge Bindung. Ganz im Gegenteil, wenn er den Mund aufmacht (auch jetzt noch), dann kommen nur Vorwürfe gegen uns. Er hetzt meine Mutter weiterhin gegen uns auf. Kurz gesagt, wenn es nach ihm gehen würde (er hat eigene Kinder, zu denen der Kontakt vor Jahren komplett abgebrochen ist, sie wollen mit ihm nichts mehr zu tun haben), dann würden wir Beide Urlaub nehmen und uns ganz intensiv nur noch um die Beiden kümmern, alle Einkäufe für sie erledigen und hätten auch ihren Umzug vor 2 Jahren komplett für sie erledigt. Das wir auch unser eigenes Leben haben, beide voll arbeiten gehen und auch selber mal in Urlaub fahren, dafür hat er absolut null Verständnis.

Ja, meine Tränen kommen im Allgemeinen von den Emotionen. Ich hatte immer schon sehr viele Emotionen. Deswegen kann ich von Klein auf ja auch in keine Kirche gehe. Beim Betreten einer Kirche denke ich immer schon an Trauerfeier, an die Tränen der Hinterbliebenen und schon fange auch ich total an zu weinen.

Auch bei dem Flugzeugabsturz vor rund 2 Jahren (der Selbstmörder), die ganze Situation. Das ging mir unendlich nah, deswegen habe ich tagelang geweint. Also nicht nonstop geweint, es gab auch viele schöne Situationen, in denen ich gelacht habe. Aber sobald die Gespräche darauf kamen, sobald im Fernsehen oder Radio Berichte kamen, sofort kamen mir die Tränen geschossen (bei den Gedanken an die Menschen an Bord, als sie es realisiert haben und auch an die Hinterbliebenen, als sie davon gehört haben). Ich sehe dann alles drum herum, die vielen Einzelschicksale. Das beschäftigt mich dann über Tage und Wochen. Das kann ich nicht so ausblenden. Darin bin ich total emotional.

Ja, und bei meiner Mutter geht es jetzt genauso. Ich sehe sie und ihr Schicksal. Wie es damals mit meinem Vater lief, wie es sie damals runtergezogen hat. Wie sie dann ihren Freund kennengelernt hat, wieder aufgeblüht ist, mit ihm schöne Urlaube verbracht hat usw. Ja, und jetzt geht auch dieses Thema zu Ende. Das tut mir für sie so unendlich leid.

Sie hat immer gesagt (als mein Vater gestorben ist, aber damals war sie gerade 43 Jahre), dass sie nicht alleine sein kann. Sie braucht jemand, um den sie sich kümmern kann, eine Verantwortung für jemanden.

Deswegen machen wir uns jetzt schon Sorgen und Gedanken um sie. Wie reagiert sie dieses Mal. Bleibt sie dieses Mal alleine (wie schafft, wie verkraftet sie das) oder sucht sie wieder (so wie damals über eine Kontaktanzeige) einen Partner, mit dem sie wieder was zusammen machen kann. Wir können sie noch nicht einschätzen, wie sie diese Situation verkraftet. Schließlich ist sie ja nicht mehr 43 Jahre, sondern inzwischen 72 Jahre. In diesem alter findet man ja nicht einfach so wieder einen Partner, mit dem man sich auf anhieb gut versteht.

Ja, das sind so meine Gedanken, die immer wieder durch meinen Kopf kreisen, die ich nicht abschalten kann.

Abends, nach dem zweiten Telefonat mit meiner Mutter, habe ich dann noch Sport gemacht. Ich musste mich unbedingt noch "Abreagieren".

Zuerst wieder das Fahrradfahren, die 10 Kilometer in 32:40 Minuten. Durchschnittlich mit 17/18 km/h, alle 5 Minuten eine "Powereinheit" von 40 Sekunden mit etwa 21-23 km/h.

Nach dem Fahrradfahren noch 50 Min. "Sport".

15 Min. Steppbrett-Training, 30 Min. Krafttraining und etwa 5 Min. Dehnen (für Schultern, Nacken sowie Beine und Fersen).

15 Min. Steppbrett-Training (7 Übungen für je 2 Min.). Bei 3 Übungen mit den 1 kg Hanteln nach vorne boxen, bei 2 Übungen (seitlich und nach vorne Kicken) mit den 2 kg Hanteln Biceps und bei den seitlichen Übungen (Steps) mit den 3 kg Hanteln Biceps.

20 x Kettlebell Swing (6 kg).

Mit den 3 kg Hanteln Reverse Biceps-Curls (also Handinnenflächen nach unten halten), erst 30 Sek. in der Waagerechten halten, dann 10 x Biceps.

Mit den 5 kg Hanteln normale Biceps, also ebenfalls erst 30 Sek. in der Waagerechten halten, dann 10 x Biceps.

Dann auf dem Steppbrett 10 x Liegestütz rücklings.

Danach habe ich dann doch mal wieder die ganzen Sit-ups gemacht, also die Füße unter das Steppbrett (zum Beschweren die 8 und 10 kg Kugelhantel darauf) und 10 x hoch, langsam wieder runter.

30 Sek. Wandsitz, dabei die 1 kg Hantel (zwischen den Händen) mit nach vorne gestreckten Armen halten. Dabei die Füße im Wechsel anheben.

Mit 3 kg Hanteln 10 x Kniebeugen, Arme beim Hochgehen nach oben strecken.

20 x Kettlebell Swing mit der 8 kg Kugelhantel.

Gerade Stehen und mit den 2 kg Hanteln seitliche Bewegungen, die Arme (fast) gestreckt seitlich 10 x hoch bis in Schulterhöhe, halb runter und nochmals hoch bis in Schulterhöhe, erst dann ganz runter.

Vorbeugen, mit gestreckten Armen mit der 2 kg Hantel hinter/oberhalb vom Rücken 10 x hoch.

Wieder gerade Stehen, die Arme vorne hoch, also Oberarme in Schulterhöhe, Unterarme senkrecht hoch. Die Arme 10 x gerade nach oben strecken und nur bis Schulterhöhe runter kommen.

Eine Hantel weg legen (nur mit einer Hantel arbeiten), wieder Oberkörper gerade nach vorne beugen und die 2 kg Hantel mit gestreckten Armen in Schulterhöhe vor und zurück schieben (von Brusthöhe vor bis Arme gestreckt sind und wieder zurück).

Gerade hinstellen und mit der 3 kg Hantel 10 x hinter dem Kopf arbeiten, also runter bis zum Nacken und die Arme dann wieder nach oben strecken.

Auf Steppbrett liegend die 5 kg Hanteln 15 x hochdrücken (Hantelbank), unten einmal nachwippen.

10 x mit einer über/oberhalb vom Kopf arbeiten.

Runter auf die Matte. 30 Sek. Unterarmstütze.

3 richtige Liegestütze.

10 Liegestütze auf Knien.

Auf den Rücken legen. Hoch zur Brücke, 20 x Laufen, das Bein dabei strecken.

Flach liegen und Beine 10 x anziehen (Knie Richtung Brust) und strecken (flach über dem Boden).

Strecken und 10 x die Schere Waagerecht, dann 10 x die Schere Senkrecht.

Beine aufstellen, 10 x gerade Crunches, Hände Richtung Knie.

Hände hinter den Kopf, 20 x Bicycle Crunches.

Auf die Seite legen und 5 x Seitstütz.

Flach liegen und oberes Bein 10 x gestreckt hoch (dabei ein geschlossenes Theraband um die Fußgelenke).

(Weiter ohne Band) Flach liegen und unteres Bein 10 x gestreckt hoch.

Oberes Bein 10 x Richtung Schulter ziehen und wieder strecken.

20 x Kettlebell Swing mit der 8 kg Kugelhantel.

Zum Abschluss dann die Dehnübungen und abschließend die Arme/Schultern vor und zurück kreisen.

Ich bin wirklich stolz, dass ich dieses "Grundprogramm" noch so durchgezogen habe. Einige Übungen (wie Kreuzheben, Ausfallschritte, Rudern, auf allen Vieren und auf dem Bauch liegend) habe ich weg gelassen. Aber dieses Programm hat mir gereicht. Aber besser dieses Programm als gar keinen Sport zu machen.

Danach habe ich noch eine halbe Dose "Cola Whisky" getrunken (das habe ich mir noch zu unserem Jahrestag gegönnt). Aber halt nur eine halbe Dose, dann bin ich sozusagen übergangslos eingeschlafen. Zum einen war ich total kaputt und Alkohol haut bei mir auch immer mächtig rein (ich bin halt nichts gewohnt, trinke ja nur total selten).

Zwischendurch habe ich, auch um auf andere Gedanken zu kommen, noch etwas gelesen. Ich habe das Buch Passagier 23 zu Ende gelesen.

Ich sage mal so, "weniger ist manchmal mehr". Im Grunde fand ich es sehr gut, sehr spannend geschrieben. Aber er hat halt versucht, 2 Kriminalfälle in einem Buch zusammen zu fassen, was meiner Meinung nach zu viel gewesen ist.

Ich sage mal so, wenn das Buch 10 Kapitel hätte (also es hat mehr Kapitel, das meine ich nur symbolisch), dann handelt das erste Kapitel von einem Kriminalfall, der in diesem Kapitel beginnt. Ab dem zweiten Kapitel beginnt ein anderer Kriminalfall, der mit diesem ersten Fall absolut gar nichts zu tun hat. Dieser zweite Fall (rund um vermisste, entführte Passagiere auf diesem Schiff) ist sehr spannend und gut geschrieben. Das fand ich echt gut. Dieser zweite Kriminalfall, in sich abgeschlossen, endet dann sozusagen im vorletzten, im neunten Kapitel.

Ja, und das zehnte Kapitel beendet das Buch dann schließlich wieder mit dem Fall aus dem ersten Kapitel. Das wird wieder aufgerollt (das Thema in Kürze nochmals wiederholt, damit man sich wieder reindenken kann) und dann wird dieser erste Fall auf wenigen Seiten komplett abgearbeitet. Das ist so "hektisch" und kompliziert geschrieben, dass ich dieses letzte Kapitel zweimal lesen musste, um zu verstehen, was er damit sagen will, wie dieser erste Fall denn jetzt wirklich verlaufen ist.

Ganz zum Schluss kommen dann noch realistische Berichte, wie er zu dem Buch gekommen ist. Also dass es Tatsache ist, dass es auf solchen Schiffen häufig zu Selbstmorden kommt usw. Dieses Kapitel habe ich dann noch überflogen. Wir haben den Schriftsteller vor einiger Zeit bei Markus Lanz gesehen, wo er für dieses Buch Werbung gemacht hat (woraufhin ich es mir gekauft habe), wo er schon selber davon berichtet hat (also von diesem Zusatzkapitel, woher er die Quellen hat). Deswegen (weil ich es ja eh schon gehört hatte) habe ich es dann nicht mehr komplett gelesen.

Ja, diesen zusätzliche Fall (Kapitel eins und zehn) hätte er sich meiner Meinung nach sparen können. Das war zu viel, zu kompliziert. Aber den Hauptfall mit den ganzen Ermittlungen (Kapitel zwei bis neun) fand ich dagegen echt gut und spannend geschrieben.

So, Schluss für diesen Eintrag. Gleich habe ich Sport. Schon mal dafür startklar machen.

Kommentare

03:29 13.02.2017
Deiner Mutter kannst und solltest Du ja beistehen, aber ihr Freund scheint ja wirklich recht seltsam bis unangenehm zu sein
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2017-02-12 12:11