Willkommen auf Tagtt!
Thursday, 25. April 2024
Tagebücher » PetraM » News, Bilder, Videos - Online
Tagebuch PetraM
2018-12-25 08:20
Montag, 24. Dez. 2018 (Heiligabend)
So, schon mal einen Eintrag für den Montag. Das war also der "Heilige Abend" 2018. Er ist im Ganzen sehr schön gewesen.

Wir sind ja relativ früh aufgestanden und Einkaufen gegangen. Das Geschäft war, wie erwartet, total voll. Aber wir hatten ja unsere Einkaufsliste, an die wir uns gehalten haben, waren dadurch auch schnell wieder raus.

Zu Hause habe ich dann eben noch schnell gespült. Nach dem Essen vom Sonntag sah es dort etwas Chaotisch aus. Solange die Küche noch nicht fertig ist, wir nicht genügend Arbeitsflächen haben, müssen wir halt so alles im Griff halten (mit Spülmaschine könnte man dort ja direkt ein paar Sachen rein legen, aber die fehlt uns ja schließlich noch).

Gegen 15 Uhr haben wir uns dann auf den Weg zu meiner Schwägerin gemacht. Wir waren dort gegen 16 Uhr verabredet. 

Es war ein super schöner Nachmittag, wir waren bis gegen 22 Uhr dort. So lange waren wir noch nie dort.

Der Schwiegermutter ging es sehr gut, sie war sehr gut drauf. Im Ganzen eine sehr gute Stimmung.

Man hat allerdings gemerkt, dass sie nicht mehr so gut hört bzw. mit dem Hörgerät auch nicht so gut klar kommt. Auf manche Fragen hat sie völlig andere Antworten (als gefragt) gegeben. Das war zum Teil echt schon witzig. Aber egal, Hauptsache sie war gut drauf und hat sich rege an der Unterhaltung beteiligt (war den ganzen Nachmittag sehr lebhaft dabei). 

Wir haben Bettwäsche geschenkt bekommen, so richtig schön kuschelige. Auch einen Gutschein für ein Möbelgeschäft, weil wir für die Küche noch ein Regal suchen. Dann ein Buch von Horst Lichter, er hat ja schon mehrere Bücher rausgebracht. 

Die Gespräche drehten sich um verschiedene Themen, unter anderem auch um meinen Sport (darauf kommen wir dort immer zu sprechen). Aktuell bin ich jetzt deren Motivation, dass ich es so regelmäßig durchziehe.

Mein Schwager ist seit rund 2 Jahren im Ruhestand, meine Schwägerin seit April. Abgesehen von langen Spaziergängen (also viel Laufen) haben beide jetzt keine Bewegung mehr. Beide haben gewichtsmäßig gut zugelegt. Mein Schwager hat sogar wieder Zucker (Diabetes), muss bis April mindestens 5 kg (oder mehr) abnehmen, soll dann bei rund 80 kg sein, sonst muss er mit Tabletten anfangen (was er keinesfalls will). 

Meine Schwägerin, sie ist etwas größer als ich, war immer schon dünn, wog immer unterhalb von 60 kg (59 kg war sonst immer ihr Höchstgewicht). Seit sie im Ruhestand ist hat sie etwas zugenommen, wiegt jetzt 62/63 kg, möchte aber wieder runter, unterhalb von 60 kg kommen. 

Somit drehten sich die Gespräche auch rund um Sport und Ernährung. Aber dabei habe ich gemerkt, dass ich diesbezüglich doch viel konsequenter bin (also zumindest meistens). Die Beiden essen halt immer sehr viele Süßigkeiten, täglich so einige Kohlenhydrate (weil der Körper ohne nicht leben könnte, ohne nicht satt werden würde) und mehrmals wöchentlich Nudeln in allen Varianten. Ja, im Vergleich zu den Beiden bin ich dann doch viel konsequenter!

Im Vergleich zu meiner Schwägerin, die ja ein Stück größer ist (ein paar Zentimeter, wie viel genau weiß ich nicht), wirke ich auf jeden Fall viel "dicker" (wobei uns gewichtsmäßig ja gar nicht so viel trennt). Aber auch mein Schwager sagte direkt, dass man uns beide figurmäßig absolut nicht vergleichen kann, da ich, selbst wenn ich gerade Stehe, durch mein Hohlkreuz direkt etwas dicker wirke. Mein Bauch kommt halt deutlich mehr zur Geltung.

Ja, daran werde ich weiterhin Arbeiten. An meinen Hosen sehe ich ja, dass ich auch diesbezüglich, an diesem Umfang schon so einige Zentimeter (mehrere Hosengrößen) verloren habe. Ich hoffe, dass ich im Laufe der Zeit auch in diesem Bereich (mit viel Training und der richtigen Ernährung) noch "etwas" am Umfang (also auch für die Optik) verlieren werde.

Ja, echt enorm, fast das gleiche Gewicht (bei der letzten Kontrolle war ich ja auch noch bei rund 62 kg) und optisch trotzdem so ein Unterschied (ich fühlte mich neben ihr wirklich so richtig dick).

Meine Schwägerin meinte auch, dass sie "in ihrem Alter" (62 Jahre) keinen Sport mehr treiben könne (das Fahrrad, den Hometrainer, haben sie schon abgegeben, neben den "Spaziergängen" hätten sie dazu keine Zeit mehr, was ich für sie sehr schade finde). Ich habe ihr dann zur Motivation von unserer Nachbarin erzählt, die ja ebenfalls schon im Ruhestand ist, aber noch regelmäßig Ballett und Jazz-Tanz macht. In diesem Alter? Davon war sie auch total überrascht. Nein, für Sport, der einem Spaß macht, ist man nie zu alt. 

Ich hoffe, dass mein Schwager es bis April wirklich in den Griff bekommt. Mit dem Zucker meine ich. Seine größte Angst ist, dass er eines Tages spritzen muss. So weit will er es keinesfalls kommen lassen. 

Dann ging  es unter anderem auch um den Asperger-Autismus. Die Beiden kannten es früher gar nicht, interessieren sich aber sehr dafür. Mein Schwager hat darüber inzwischen mehrere Bücher gelesen, hat sich intensiv damit befasst. Er hat mehrere Sachen aus den Büchern erzählt und wollte wissen, wie ich es persönlich sehe, wie diese Dinge (Wahrnehmung, detailliertes Denken, "Kopfkino", Merkfähigkeit, "Inselbegabung" usw.) aus meiner Sicht sind. Daraus ist ein interessantes Gespräch über verschiedene Bereiche rund um dieses Thema entstanden.

Des Weiteren ging es (unter anderem) auch noch um das Thema Aberglauben. Ich wollte eigentlich im Urlaub, also nach Weihnachten, am Donnerstag wieder Waschen. Gerade auch die neue Bettwäsche. Nein, bloß nicht, das "gehört sich nicht", bringt totales Unglück. Ich glaube nicht daran, habe mich früher nie daran gehalten. Aber das Gespräch wurde (mit vielen Beispielen rund um Aberglaube an sich) so intensiv, dass sogar mein Freund letztendlich dran war, dass ich die Wäsche doch besser bis im neuen Jahr liegen lassen soll. Die paar Tage bis zum Jahreswechsel wären doch kein Problem. 

Nun gut, ich finde es zwar blödsinn, aber dann warte ich halt bis zum neuen Jahr.

Alles in allem war es ein richtig schöner Nachmittag. Essensmäßig (Wildschweinbraten, Kroketten/Herzogin-Kartoffeln, Broccoli und Philadelphia-Torte) habe ich mächtig über die Strenge geschlagen (Grins), aber das hatte ich für heute ja auch eingeplant. Meine Schwägerin hat alles frisch gemacht und war happy, dass es so gut angekommen ist, dass es uns so gut geschmeckt hat. 

Dann fand ich es noch schön, dass ich so nette weihnachtliche WhatsApp-Nachrichten bekommen habe. Unter anderem von einer netten Kollegin. Ja, darüber habe ich mich wirklich gefreut. 

Abends habe ich mich bei einer weiteren früheren Freundin bei Instagram "eingeklinkt" (also dass ich ihr jetzt folge). Ihr habe ich in meiner Kindheit sehr viel zu verdanken.

Ich war halt immer die Stille und zurückhaltende, anders kennen mich die Menschen, also meine früheren Freundinnen gar nicht.

In unserer Nachbarschaft wohnte damals halt ein nettes Mädchen. Wir wurden damals über Jahre (bis Mitte der 80er Jahre) ganz dicke Freundinnen. 

Sie zog mich in der Kindheit immer gut mit. Kindergarten (bzw. Vorschulkindergarten ab 6 Jahren) und auf dem Spielplatz. Wenn die anderen Kinder mir zu sehr "auf der Nase" herum getanzt sind, dann war sie auf meiner Seite, hat mir geholfen (ich war früher immer die Stille, die unterdrückt worden ist, sich nicht wehren, nicht durchsetzen konnte).

In der Grundschule waren wir auch eng befreundet. Da war sie allerdings in der Nebenklasse, so dass wir in der Freizeit viel Kontakt hatten.

In der Realschule waren wir dann in einer Klasse. Dort hatten wir eine sehr enge Freundschaft. 

Ich kam damals mit dem Übergang so schlecht klar. In der Grundschule hatte ich ja nur eine Lehrerin, zu der ich ja einen sehr engen Draht hatte (darüber hatte ich ja schon geschrieben).

In der Realschule hatten wir dann "plötzlich" in jedem Fach einen anderen Lehrer. Damit hatte ich zunächst große Probleme, wurde noch viel Stiller. Ja, aber dann hat sich meine Freundin eingesetzt. Sie war immer eine "robuste", die sich sehr gut durchkämpfen, sehr gut durchsetzen konnte.

In den 1,5 Jahren, in denen ich auf der Realschule war (bevor ich zur Gesamtschule gewechselt bin), wurde sie dann meine direkte Ansprechperson. Abgesehen davon, dass sie dort halt meine beste Freundin war, habe ich sie auch bei allen Problemen angesprochen. Sie war meine "Vermittlung" zu allen Lehrern. Die Lehrer hatten keine Probleme damit, sie fanden es gut, dass mir einer geholfen hat. Egal worum es ging, sie war als "Sprachrohr" damals immer an meiner Seite, hat mir in vielen Situationen sehr gut geholfen.

In der Realschule bin ich mit keinem Lehrer richtig "warm" geworden. Ich ging total auf Abstand, hatte großen Respekt bzw. auch große Angst vor ihnen. Ich brauchte Jahre, bis ich mich daran gewöhnt hatte, in jedem Fach einen anderen Lehrer zu haben. Das legte sich bei mir erst in der Gesamtschule, ab der 7. Klasse, als ich mich dort mit dem Mathe-Lehrer gut verstanden habe, er mich etwas "unter seine Fittiche" nahm, mich bei den Klassenfahrten usw. mitgezogen, mit eingespannt hatte. 

Ohne meine Freundin hätte ich in der 5. und 6. Klasse gar keinen Kontakt zu den Lehrern gehabt, wäre zu ihnen total auf Distanz gegangen. 

Im zweiten Halbjahr der 5. Klasse bekam ich dann ja für ein Jahr das Gipskorsett. Mein Rücken war damals total verbogen. Mit diesem Teil konnte ich mich damals kaum bewegen. Von den Schultern bis runter zur Hüfte. Meine Muskulatur war total geschwächt, ich ging so krumm, konnte die Schultern nicht gerade oben lassen. Mit diesem Teil wurde alles gerade nach oben gedrückt. 

Die anderen Schüler (wir waren ja schließlich erst rund 10 Jahre alt) konnten mit der Situation zuerst nichts anfangen. Ich wurde zur totalen Außenseiterin, zur "Behinderten". 

Ja, aber dann hat sich meine Freundin eingemischt. Ich bin nicht "behindert", aber ich brauche einfach Hilfe. Sie hat mir geholfen, wo sie nur konnte. Beim Anziehen der Jacke, wenn ich mich Bücken musste (Tasche hoch nehmen oder wenn mir etwas hingefallen ist) usw. Sie war immer für mich da. Im Laufe der Zeit hat sie die Mitschüler "motiviert", mir ebenfalls zu helfen.

Ja, und im Laufe der Zeit, ich habe dieses Teil schließlich ein Jahr getragen, wurde es für die Klasse dann zur Normalität. Jeder packte mit an, jeder hat mir geholfen. Ich brauchte auch nicht "Bitte, Bitte" zu sagen, wenn die Anderen mitbekamen, dass ich Hilfe brauche, dann war sofort einer für mich da.

Letztendlich habe ich an die Hilfsbereitschaft dieser Klasse in dieser Zeit nur sehr schöne und positive Erinnerungen (nachdem die anfängliche Unsicherheit der anderen Schüler dann vorbei war). 

In diesem Jahr mit dem Korsett ging Nachmittags ja die Krankengymnastik weiter. In dem Jahr hat sich das Gesundheitsamt dann auch um einen freien Platz in der Gesamtschule bemüht. Das war für mich (gesundheitlich) besser. Ende Januar in der 6. Klasse (also nach einem Jahr) bekam ich das Korsett endlich ab und zum 01. Februar, beim Start in das zweite Halbjahr, bin ich dann auf die Gesamtschule gewechselt.

Meine Freundin war über diesen Wechsel sehr traurig. Sie hatte (mit ihrer offenen Art) zwar mehrere gute Freundinnen, aber ich gehörte damals halt auch dazu. In unserer Freizeit blieben wir noch ein paar Jahre, bis Mitte der 80er Jahre, im engen Kontakt. 

Aber wie das Leben halt so läuft, jeder geht andere Wege, bekommt neue Freunde dazu, schließt die Schule ab, macht eine Ausbildung und man verliert sich schließlich aus den Augen.

Bei Facebook haben wir uns dann "wieder getroffen". Sie wohnt inzwischen am Bodensee (ihr Mann wurde beruflich dorthin versetzt).

Sie war so begeistert darüber, endlich wieder Kontakt mit mir zu haben. Ja, aber sie ist halt weiterhin eine sehr lebhafte und aufgeschlossene. Sie wollte sich direkt wieder mit mir treffen, sehen, was aus mir geworden ist. 

Kurzerhand wollte sie sich selber mal eben bei uns einladen. Sie würde am Wochenende mal eben spontan mit ihrer Familie (also auch mit Mann und zwei Kindern) zu uns kommen, was ich dafür alles besorgen soll (Getränke, was sie gerne Essen usw.).

Äh, Nein. Wie ihr mich hier inzwischen kennt, war diese Situation überhaupt nichts für mich. Ich habe direkt abgeblockt und dieses Treffen abgesagt.

Meine Mutter (die meine Freundin ebenfalls sehr mochte) meinte später zwar, warum ich ihr nicht sofort Bescheid gesagt hätte, sie hätte sich dann um alles gekümmert, das Treffen hätte bei ihr im Wohnzimmer stattfinden können (meine Mutter hätte sich darüber auch sehr gefreut), aber so weit habe ich wirklich nicht gedacht. Ich war von ihrer spontanen Selbst-Einladung so über-rumpelt, dass ich nur noch abgesagt habe. Ganz schnell Ausreden erfunden habe, damit ihre Familie nicht einfach so in unser Wohnzimmer kommt. 

Ja, aber von dieser Absage war sie so enttäuscht, dass wir uns seitdem keine "PN", keine private Nachricht mehr geschrieben haben, nur noch locker über Facebook befreundet sind (was mir im Grunde aber auch reicht).

Ja, und jetzt "folge" ich ihr halt auch bei Instagram, habe dadurch wieder "etwas mehr" Kontakt zu ihr, zu ihrem Leben. 

Ja, alles in allem war dieser Tag echt schön. Die netten WhatsApp-Weihnachtsgrüße, das schöne Beisammensein bei meiner Schwägerin (mit den schönen und interessanten Gesprächen) und dass ich mit meiner früheren Schulfreundin wieder lockeren "Kontakt" über Instagram habe, der ich in meiner Kindheit (und Schulzeit in der Realschule) halt sehr viel zu verdanken habe. 

Kommentare

Noch keine Kommentare!
Kommentieren


Nur für registrierte User.

PetraM Offline

Mitglied seit: 28.03.2015
DE
Wirklich beenden?
Ja | Nein

2018-12-25 08:20