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Tagebuch PetraM
2016-06-07 03:04
Mo. 06.06.2016
Heute Abend war ich total kaputt, habe schon gegen 20 Uhr geschlafen, fühlte mich total geschlaucht. Als ich dann gegen 23.30 Uhr wieder wach geworden bin, begann für mich noch ein Stückchen Abend bzw. Feierabend und ich habe schon mal meine Sachen für morgen sortiert.

Vielleicht lag das am Wetter. Hier war es heute mächtig schwül warm. Heute war der erste Tag in diesem Jahr, an dem ich auf der Arbeit den ganzen Tag eine Bluse mit kurzen Armen an hatte. Ja, dann ist mir wirklich warm, dann ist wirklich Sommer.

Heute morgen hatte ich Pech mit meinem Zug. Auch wenn ich spät dran war, trotzdem hätte ich eigentlich noch "Plus/Minus" Null gemacht. Aber mein Zug kam hier schon mit Verspätung an, hielt dann noch mehrmals auf freier Strecke, so dass ich heute etwas Minus gemacht habe. Aber ich will versuchen, nachdem ich heute Abend schon alles für morgen sortiert habe (einschließlich diesen Eintrages), dass ich diese Zeit schon morgen wieder raus bekomme.

Heute Nachmittag im Bus war ich sehr nervös. Ist es auch dieses Mal wirklich der richtige Bus oder strande ich wieder, so wie am Freitag, mitten in Ratingen? Ich wollte erst schon den Busfahrer fragen, habe mich aber nicht getraut. Es war ja schließlich draußen angeschlagen. Wenn ich dann trotzdem gefragt hätte, dann wäre ich mir wirklich wie eine "Analphabetin" vorgekommen. Erst als wir an der "Endhaltestelle" vom Freitag vorbei waren, da wurde ich erst wieder ruhiger, habe dann mein Buch rausgenommen und noch etwas gelesen.

Auf der Arbeit habe ich im Moment sehr viel zu tun. Zeitweise fällt es mir dann wirklich schwer, immer die richtigen Prioritäten zu setzen. Ich bin mir auch sicher, dass ich häufig eine falsche Entscheidung treffe, aber Hauptsache, ich komme mit meinen Aufgaben überhaupt nach und nach klar.

Zwischendurch musste ich dann auch an die Schulzeit denken. Der Stundenplan, das war früher diesbezüglich auf jeden Fall ein klarer Vorteil. Früher musste man sich keine Gedanken darüber machen, um was, um welches Fach man sich wann kümmert, das wurde einem immer per Stundenplan vorgegeben.

Für mich war das allerdings zum Teil auch schon zu viel, da sich mein Stundenplan, also einschließlich der täglichen Nachhilfe in den verschiedensten Fächer (weil ich ansonsten in der Schule ja nicht mitgekommen bin), ja immer bis zum Abend hinzog.

Deswegen wollte ich ja auch keinesfalls das Abi machen. Ich wollte endlich Arbeiten gehen und nach Feierabend dann auch wirklich frei haben, meine Feizeit selber einteilen können.

Das ging ja schon in der Grundschule los, wobei ich zu der Zeit noch weniger Nachhilfe hatte. Aber um meine Hausaufgaben, um die Kontrolle und das gemeinsame Lernen, hat sich mein Vater bei mir von der ersten Klasse an gekümmert.

Nach der Schule hatte ich erst immer etwas Freizeit. Danach kam der Sport. Zweimal wöchentlich Krankengymnastik, jeden Freitag Schwimmen (also Schwimmenlernen, diese Gruppe im Verein ging ja über mehrere Jahre) und in den ersten beiden Klassen auch noch zweimal wöchentlich Ballett. Abends dann die Schulsachen mit meinem Vater durchsprechen. Etwa in der dritten Klasse, als wir mehr Hausaufgaben aufbekommen haben, hat mein Vater mich dann ja vom Ballett (meinem bis dahin größten Hobby) abgemeldet, damit ich mehr Zeit für die Schule, für die Hausaufgaben hatte. Diese blöden Hausaufgaben habe ich deswegen auch schon von der Grundschule an so richtig gehasst, weil ich dafür halt mein Hobby aufgeben musste.

In der Realschule ging es so dann zunächst weiter (5. und 6. Klasse), wobei wir dort schon viel mehr Hausaufgaben hatten. Außerdem fiel mir das Auswendiglernen der Englischvokabeln von Anfang an so schwer. Grundsätzlich war ich im Auswendiglernen immer sehr gut, aber ich lese (und spreche) halt so, wie ich es lese, also in Deutsch sozusagen. Ja, und englische Wörter werden halt anders ausgesprochen, als sie geschrieben werden (dieses Problem ging später dann, in der 7. Klasse, mit Französisch auch so weiter). Ich musste also alle Wörter sozusagen doppelt lernen. Deren Bedeutung/Übersetzung und auch deren Aussprache (auch heute habe ich damit noch große Probleme, weil es ja immer mehr englische Wörter im deutschen gibt, ganz abgesehen von der Computer-Sprache).

In der Gesamtschule, also ab der 7. Klasse, wurde es dann ganz heftig. Dort hatte ich jeden Tag bis gegen 16 Uhr Schule, kam dann so ziemlich zeitgleich mit meinem Vater nach Hause. Zuerst Essen, dann Hausaufgaben machen.

Dann kam die Nachhilfe. Alles weiß ich nicht mehr so genau, aber Montags und Mittwochs hatte ich je eine Stunde Englisch-Nachhilfe (bei einem Studenten, den ich vom Turnverein kannte, der später dann auch Englischlehrer geworden ist), Dienstags und Donnerstags hatte ich je eine Stunde Französisch-Nachhilfe, jeden Sonntag eine Stunde Deutsch (Diktate/Rechtschreibung) bei dem Freund von meinem Vater und fast jeden Abend etwas Mathe-Nachhilfe bei meinem Vater (jede Hausaufgabe wurde bis ins kleinste durchgesprochen). Nebenbei noch die Experimente und Vorbereitungen für Technik und Physik.

Ja, und nebenbei noch der Sport. Zweimal wöchentlich ging ich für 1,5 Stunden zum Jazz-Tanz und jeden Sonntag Mittag für etwa eine bis 1,5 Stunden Sport mit meinem Vater (Leichtathletik).

Ja, damals war mein Leben wirklich immer gut durchorganisiert. Nach der 10. Klasse wollte ich dann nur noch Arbeiten gehen, von Schule nichts mehr wissen. Ja, aber so einen Stundenplan, so einen zeitlichen festen Ablauf, den wünsche ich mir heutzutage dennoch manchmal. Zum Teil stehe ich halt wirklich vor den Aufgaben und weiß nicht, wo ich anfangen soll, was ich jetzt wirklich wichtig, was ist wichtiger, was muss ich unbedingt bevorzugen. Das ist an manchen Tagen eine sehr schwere Entscheidung für mich (früher richtete sich das natürlich auch nach den aktuellen Hausaufgaben und heute richte ich mich in erster Linie an den Aufgaben, die ich von den einzelnen Sachbearbeitern bekomme).

Ja, aber so ein Stundenplan ist jetzt halt nicht mehr möglich. Eine Kollegin meinte zwar von ein paar Jahren, als ich die heftigen Depressionen hatte, dass ich mir dennoch mal so einen Stundenplan für die Arbeit zurechtlegen soll. Um mal wieder Strukturen in mein Leben, in meinen Arbeitsalltag zu bekommen. Aber das klappt halt nicht. Dafür habe ich zu viele verschiedene Aufgaben. Ich weiß vorher ja nie, welche bzw. wie viele Rechnungen wir bekommen, wann ich Briefe/Diktate bekomme, wann ich sonstige Posteingänge zum bearbeiten bekomme, wie viel Post wir überhaupt haben (Ein- und Ausgänge) und wie viele Anrufe ich über die Zentrale bekomme (und Sachen, die ich in diesem Zusammenhang ebenfalls erledigen muss). Nein, so ein Stundenplan ist jetzt wirklich nicht mehr möglich. Im heutigen Leben muss ich immer sehr flexibel sein, mich immer wieder den neuen, aktuellen Gegebenheiten und Aufgaben anpassen. Ja, und wenn von einer Aufgabe mal mehr kommt, dann muss eine andere Aufgabe halt mal liegen bleiben. Anders geht es halt nicht.

Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe meinen Beruf und meine Aufgaben wirklich so richtig, es macht mir alles so richtig Spaß, aber trotzdem fällt es mir je nach Arbeitsumfang halt schwer, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und zur Zeit sind ja auch noch zwei Kollegen krank, wodurch ich deutliche Mehrarbeit habe, was ich im Arbeitsalltag natürlich auch deutlich merke.

Heute Abend habe ich übrigens Nudeln mit frischem Gulasch/Soße gegessen. Das war mal wieder super lecker.

So, Schluss für heute, sonst wird es zu spät. Weil ich heute Abend ja schon früh geschlafen habe, war ich jetzt wieder so richtig wach, aber etwas möchte ich mich trotzdem noch hinlegen, mich noch etwas ausruhen, bevor ich wieder in den neuen Tag starte.

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