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Tagebuch PetraM
2016-06-09 03:09
Mi. 08.06.2016
Heute morgen war ich wieder erst etwas später auf der Arbeit als geplant. Ich finde es aber halt schön, dass wir Gleitzeit haben, oder besser gesagt flexible Arbeitszeit, also dass wir uns die Arbeitszeit selber so schön einteilen können (dafür bleibe ich ja immer lange im Büro).

Da ist es natürlich auch verführerisch, morgens etwas länger liegen zu bleiben. Aus den "berühmten" noch 5 Minuten wird dann auch schnell eine halbe Stunde oder noch mehr.

Bei mir ist es halt auch "gefährlich", wenn ich abends zu früh schlafe. Also mit anderen Worten, abends nichts mehr trinke. Dann habe ich morgens direkt Kreislaufprobleme und komme noch schlechter in die Gänge. Umso mehr ich abends trinke (ich spreche von etwa einem halben Liter im Laufe des Abends), umso besser geht es mir morgens, umso besser und schneller komme ich in die Gänge. Aber umso weniger ich trinke, umso schlapper fühle ich mich morgens, komme dann nur ganz langsam in die Gänge, bleibe länger liegen, dann erst langsam in die Küche, eine Tasse Kaffee trinken (danach noch ein Glas Wasser), erst dann komme ich langsam in meinen normalen morgendlichen Rhythmus (aber dann ist es meistens schon viel später als geplant).

Dieses spätere Aufstehen gab es in meiner Schulzeit ja gar nicht. Auch nicht, wenn hin und wieder mal die erste Stunde ausgefallen ist. Mein Vater hat immer darauf bestanden, dass wir beide zusammen frühstücken (meine Mutter hat jeden Morgen das Frühstück, den Frühstückstisch so richtig schön gemacht). Beim Frühstücken haben wir dann immer schon den Tag durchgesprochen. Welche Fächer stehen an, welche Themen haben wir darin aktuell, welche Hausaufgaben waren es (die mein Vater abends ja bereits kontrolliert hat), hatte ich alles dafür vorbereitet, usw.? Und vor Klassenarbeiten hat er mich morgens nochmals die wichtigsten Sachen abgefragt.

Im schriftlichen war ich in allen Fächern ja immer ziemlich gut. Ich konnte halt gut auswendig lernen. Das heißt nicht, dass ich immer alles wirklich begriffen hatte. Die meisten Sachen davon habe ich früher oder später wieder vergessen (so wie die Englisch- und Französisch-Vokabeln sowie die ganzen Formeln in Mathe), aber für die jeweilige Klassenarbeit hatte ich im Kopf alles "abrufbereit".

Mündlich stand ich in den meisten Fächern auf "Fünf", weil ich mich ja nie beteiligt habe, aber schriftlich habe ich häufig eine 2, höchstens eine 3 geschrieben, so dass ich die Noten immer ziemlich stabil auf 3 bis 4 halten konnte (3 war immer mein Durchschnitt).

Ja, an das Mündliche muss ich jetzt noch zum Teil denken. Auch heute reagiere ich noch so wie früher, das kriege ich nicht in den Griff. Hin und wieder kommt es bei Betriebsversammlungen ja vor, dass man vor allen (aus welchen Gründen auch immer) kurz angesprochen wird. Auch wenn meine Abteilung kleiner ist als meine damalige Klasse (in meiner Abteilung sind 15 Personen, in meiner Klasse waren 25 Schüler, in den früheren Klassen waren wir 30 Schüler, aber nachdem ein paar sitzen geblieben sind, waren wir später nur noch 25 Schüler), trotzdem bin ich diesbezüglich charakterlich gleich geblieben.

Jedes Mal bekomme ich sofort Herz- bzw. Pulsrasen, werde sehr schnell (bzw. so gut wie immer) rot und muss dann aufpassen, dass ich meine Stimme im Griff habe, dass ich nicht anfange zu stottern oder dass meine Stimme ganz versagt (weil mein Hals ganz trocken wird), was mir in der Schulzeit sehr oft passiert ist.

Die meisten Lehrer nahmen mich dann schließlich gar nicht mehr dran. Nach dem Motto, die sagt dann ja eh nichts, haben wir mich schließlich immer übergangen (in den meisten Fächern).

Immerhin habe ich es inzwischen "gelernt", mich in solchen Situationen (also in kleinen Gruppen) auf eine Person zu konzentrieren, so als wenn ich mit dieser einen Person alleine wäre, nur mit ihr reden würde. Dann klappt es schon mal etwas besser. Das habe ich früher in der Klasse meistens gar nicht hinbekommen, auch, weil ein paar Mitschüler dann immer sofort mit Lachen und Kommentaren anfingen, dass ich doch eh doof sei und von mir nie richtige Antworten kommen würden, auch nicht wenn ich die Antwort wusste. Sofort wurde ich dann immer rot und meine Stimme versagte wieder total.

Diese Situationen (davon gab es in meiner Schulzeit unzählige), diese Unsicherheit und zu wissen, jetzt werde ich wieder rot, jetzt versagt meine Stimme wieder, das werde ich nie vergessen, das kriege ich nie aus meinem Kopf raus und daran muss ich auch immer sofort denken, sobald ich vor einer Gruppe (also zum Beispiel bei einer Betriebsversammlung usw.) angesprochen werde. Ja, und sofort ist auch wieder die Angst da, dass es mir, genauso wie früher, auch jetzt aktuell wieder passiert.

Wie gesagt, wenn ich mich dann auf eine Person konzentriere, dann klappt es etwas besser (das habe ich in verschiedenen Situationen schon öfters so gemacht), aber sobald die anderen mir dann wieder bewusst werden, dann ist es doch wieder aus.

Ja, und bezüglich der "berühmten" 5 Minuten am morgen... Ich habe in meiner Schulzeit ja kaum was gegessen und getrunken, hatte ständig Kreislaufprobleme (das Essen von meiner Mutter hat mir nie so richtig geschmeckt, also bis heute nicht, über dieses Thema, das Auf und Ab des Gewichtes, werde ich demnächst dann noch schreiben, dafür ist es heute zu spät). Meine Mutter hat mich morgens grundsätzlich etwa eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Aufstehen geweckt. Nur kurz hinsetzen, ein paar Tropfen nehmen (Effortil-Tropfen, den Begriff werde ich nie vergessen, die habe ich über viele Jahre jeden morgen eingenommen), ein paar Schlücke Wasser trinken und wieder hinlegen.

Dann ließ sie mich noch etwa eine halbe Stunde liegen. Dann kam sie rein, weckte mich wieder und ich setzte mich zunächst noch auf die Bettkante, blieb dort noch ein paar Minuten sitzen. Dann kam sie nochmals in mein Zimmer und ich musste ganz aufstehen (und mich halt fertig machen). Dieses Ritual zog sich im Grunde durch meine ganze Schulzeit.

Ja, und daran bin ich halt bis heute gewöhnt, dass ich meinen Wecker immer noch eine halbe Stunde vor der eigentlichen Aufstehzeit einstelle. Ja, aber wenn man dann schon so kuschelig liegt, dann ist es halt immer verführerisch, sich noch ein paar weitere Minuten zu gönnen. In meiner Schulzeit ging das nicht. Wenn ich nicht pünktlich am Frühstückstisch saß, dann hat mein Vater schon am frühen Morgen getobt, dann gab es sofort mächtig ärger. Das ist mir in der ganzen Schulzeit nur ein paar Mal passiert (dass ich mich zu langsam fertig gemacht habe), aber zu 99 % saß ich pünktlich am Tisch und war auch immer pünktlich in der Schule (bin kein einziges Mal zu spät gekommen). Ja, aber unsere flexible Arbeitszeit ist halt verführerisch, morgens doch noch etwas liegen zu bleiben.

Diese Effortil-Tropfen habe ich übrigens bis Anfang 20 genommen. Also bis mein Freund das Kochen für mich übernommen hat. Er fand es von Anfang an unmöglich, dass ich, anstelle von Essen und Trinken, jeden Tag Tropfen, also Medizin brauche. Er hat dann anstelle von meiner Mutter das Kochen für mich übernommen (was ja eh eines seiner großen Hobbys ist), hat ausprobiert, was ich gerne esse, hat mich an viele weitere sehr leckere Sachen heran geführt und bekam mich so dann ziemlich schnell von diesen Tropfen weg.

Heute Abend, nach dem Training, habe ich (nach der 0,5 l Flasche Eiweißdrink Vanille) noch eine Schale Erdbeeren gegessen, einen LowCarb-Schokoriegel (darauf habe ich mich schon den ganzen Tag gefreut) sowie einen Erdbeer-Quark. Das hat mir heute Abend voll und ganz gereicht.

Es war heute wie immer ein super gutes, sehr intensives, abwechslungsreiches und auch sehr anspruchsvolles Training. Anspruchsvoll weil ein paar Übungen dabei waren, die gleichzeitig für die Kraft waren, für die Konzentration (Ablauf der Übung), Koordination (Arme und Beine) sowie das Gleichgewicht.

Das Aufwärmtraining bestand aus komplettem Kreuzheben (viele Wiederholungen, immer wieder runter und 2 x Arme nach oben strecken), Ausfallschritte nach vorne (gleichzeitig mit den Armen die Biceps-Bewegung - natürlich alles mit den Hanteln), Laufen auf der Stelle sowie Burpees (runter, auf das Steppbrett stützen, eine Liegestütze und wieder hinstellen).

Der nächste Block fing mit tiefen Kniebeugen an (dabei die 5 kg Hanteln seitlich halten, also runter bis zu den Füßen).

Dann folgte eine Übung auf dem Steppbrett. Mit einem Bein darauf stehend, mit dem anderen Bein "arbeiten". Erst weit nach hinten (auf dem Boden), ein tiefer Ausfallschritt (Knie vom hinteren Bein runter), dann das hintere Bein nach vorne ziehen, also hoch ziehen, so dass man nur auf einem Bein auf dem Steppbrett steht. Bei dieser Übung musste ich am meisten mit dem Gleichgewicht kämpfen. Also erst auf einem Bein stehen und dann wieder mit dem freien Bein weit nach hinten, wieder runter in den Ausfallschritt. Das ging zwar zum einen sehr in das Standbein auf dem Steppbrett (den Oberschenkel habe ich immer mehr gemerkt), die Koordination (der Ablauf der Übung) war im Grunde gar kein Problem, aber dabei das Gleichgewicht zu halten, das fiel mir schwer.

Dann ging es auf dem Boden stehend weiter. Vorbeugen (gerader Rücken), mit Hanteln einmal Rudern (also Ellenbogen weit nach hinten), wieder gerade hinstellen und nächste Wiederholung.

Wieder gerade vorbeugen und dieses Mal Butterfly, also mit leicht angebeugten Armen seitlich weit hoch bzw. nach hinten ziehen. Das fällt mir immer wieder schwer. Immer wieder eine "Sperre", so dass ich die Arme nicht so richtig hoch bekomme, die Schulterblätter dabei nicht so richtig nach hinten zusammen bekomme. Auch das fiel mir ziemlich schwer.

Dann kam eine Partnerübung mit dem Theraband (wobei er wieder das andere Ende vom Band hielt). Tiefe Kniebeugen und oben das Band, wieder mittels Rudern, weit nach hinten ziehen.

Anschließend ging es auf der Matte weiter. Zunächst auf den Knien, mit den Armen/Unterarmen auf den großen Ball. Mit dem Ball weit nach vorne rollen. Also Unterarmstütze auf diesem Ball, mit dem Oberkörper dabei in Bewegung bleiben, immer wieder etwas vor und zurück rollen. Früher fand ich diese Übung (im Vergleich zu den Unterarmstützen auf dem Boden) sehr leicht, aber wenn man es richtig und intensiv durchführt (weit nach vorne rollen, Spannung im Oberkörper halten), dann wird es richtig schwer, auch schwerer als die andere Variante (auf dem Boden). Dabei musste ich mit der Zeit sehr mit meiner linken Schulter kämpfen, die beim Vor und Zurück Rollen immer mehr wehtat. Die Spannung im Oberarm- und Schulterbereich wurde immer größer, die Schmerzen habe ich immer intensiver gemerkt.

Danach ging es auf der Matte (auf dem Rücken liegend) weiter. Es folgten verschiedene Crunches, gerade sowie seitliche. Bei ein paar Varianten die Hände zu den angezogenen Knien (Beine im rechten Winkel, Knie beim Hochkommen entgegen ziehen), also den Kopf gerade halten. Dabei war ich so angespannt, mit der Zeit so verkrampft, so dass der Nacken mit der Zeit richtig weh tat. Nach einigen Wiederholungen dann jeweils die Hände hinter den Kopf (also leicht abstützen) und die Crunches-Bewegung weiter fortführen.

Vor den üblichen Dehnübungen kamen dann noch komplette Sit-ups, wobei er mir wieder mit dem Theraband geholfen hat (dabei hält er das eine Ende vom Band und ich kann mich am anderen Ende etwas "hochziehen", also nicht komplett daran hochziehen, es aber etwas als Unterstützung nehmen).

Dabei haben wir auch wieder mehrere sehr interssante Gespräche geführt.

Aber ich sage mal so, es ist "gefährlich" wenn man mit einem Lehrer (mein Trainer ist ja auch Lehrer), der zudem sehr schlagfertig ist, über Politik redet. Zumindest dann, wenn man "eigentlich" seine eigene Meinung hat und im Kopf zu einem Thema auch viele Vorurteile hat. Bei solchen Gesprächen weiß man dann nie, wie sie "enden". Letztendlich hat er dann meistens so viele Gegenargumente (zu den Sachen, die ich vorbringe), bis ich nichts mehr sagen kann und ihm dann letztendlich sogar zustimme.

Ja, solche Gespräche sind echt immer "gefährlich". Entweder ich bleibe bei meiner Meinung (und gehe jeglichen Gesprächen bzw. Diskussionen mit ihm diesbezüglich aus dem Wege) oder aber wir reden bzw. diskutieren beim Training darüber und es kann dann durchaus passieren, dass ich nach dem Training ganz anders darüber denke, mich letztendlich seiner Meinung anschließe. Ja, auch wenn solche Gespräche beim Training immer wieder sehr interessant sind, wenn man vorher eine eigene Meinung (auch einschließlich Vorurteile) "hatte", dann weiß man nie, wie man nach dem Training, nach dem Gespräch dann darüber denkt.

Kommentare

03:34 09.06.2016
ja, über Politik ist nie leicht im kleinen Kreis zu reden. Deshalb toben sich ja auch so viele hemmungslos kommentarmäßig in den sozialen Medien aus, da ist der Widerspruch gering
Und reden im großen Kreis, ein Thema für sich Sollte man frühzeitig üben, auch Theater spielen, damit man später "bühnenreif" ist, auf allen Bühnen
Good luck!
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2016-06-09 03:09