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Tagebuch PetraM
2015-12-19 15:22
Freitag, 18. Dez. 2015
Mal eben noch ein Eintrag für Freitag, bevor ich gleich los muss. Meine Mutter hat sich zu Weihnachten einen neuen Wasserkocher gewünscht. Nur so einen kleinen für etwa einen Liter. Ihr alter war so verkalkt, den hat sie beim Umzug weggeschmissen. Ich will gleich mal eben einen neuen kaufen.

Der Freitag war so gar nicht mein Tag. Körperlich und auch seelisch hatte ich große Probleme.

Bezüglich des Körperlichen war der Muskelkater in den Beinen unwahrscheinlich groß. Oberschenkel und Knie habe ich bei jedem Schritt und auch beim ruhigen Sitzen gemerkt. So heftig war es schon lange nicht mehr. Deswegen war abends auch nicht mehr an Sport zu denken. Laufen bzw. Joggen ist absolut nichts für mich. Ich bleibe lieber bei meinen Sportsachen, also dem Fahrradfahren (auf dem Hometrainer), bei meinem Steppbrett und natürlich bei meinem Training. Das ist für mich alles besser als zu joggen.

Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Manche Schwimmen für ihr Leben gerne, andere Joggen usw. Dieser Muskelkater war so schlimm (im Moment lässt der Schmerz zum Glück wieder nach), so heftig, dass ich schon Angst hatte, dass es etwas schlimmeres mit meiner Muskulatur sein könnte.

Joggen wurde mir (wegen meiner Muskulatur) von den Ärzten von Kindheit an "verboten". Mein Vater hat am Wochenende Joggen geliebt. Er lief im Frühling, Sommer und Herbst jeden Sonntag eine große Strecke durch einen Park. Er wollte mich liebend gerne dabei mal mitnehmen, aber die Ärzte haben davon abgeraten. Anschließend (nach seinem Joggen) auf den Sportplatz zu gehen, mal einen 100 Meter Lauf oder so zu machen, einen kurzen Sprint sozusagen, das ist völlig in Ordnung, aber keinesfalls eine längere Strecke dabei zurücklegen.

Ja, und diese 10 Minuten (ungefähr) am Donnerstag hatten es halt mächtig in sich. Ich bin wirklich froh, dass ich es geschafft habe, dass ich den Bus noch erwischt habe, da ich ansonsten ein ganz großes Problem gehabt hätte (nach Hause zu kommen). Aber zu meinen seelischen Problemen, die ich am Freitag eh schon hatte, kam mit diesen Schmerzen in den Beinen dann auch noch die Angst, ob es gutgegangen ist oder ob die damaligen Schmerzen in den Beinen (die ja mit Anfang 20 angefangen haben, worüber ich schon öfters geschrieben habe) jetzt wieder losgehen. Mir geht es in letzter Zeit (in den letzten Jahren, seit meinem regelmäßigen Training) körperlich so gut, ich bin immer so gut wie schmerzfrei. Ich hatte echt Angst, dass die Schmerz-Tortur mit den Beinen jetzt wieder losgehen würde.

Ja, und das Seelische ist bei mir halt auch so eine Sache an sich. Früher, als Kind und Jugendliche, fand auch ich Weihnachten immer so schön. Die Familie zu treffen, ein schönes Beisammensein. Aber ab meinem 19. Lebensjahr sind dann ja sehr viele gestorben. Nach und nach, Jahr für Jahr wurden es weniger. Und mit jedem Jahr, wenn ein weiterer zu Weihnachten fehlte, den ich vermisst habe, wurden meine Depressionen zu Weihnachten schlimmer und heftiger. Und seitdem die "richtigen" Depressionen bei mir vor ein paar Jahren ausgebrochen sind, ist diese Depri-Phase rund um Weihnachten noch viel intensiver geworden.

In den letzten Wochen habe ich Weihnachten ja total verdrängt. Wie ich letztens schon geschrieben habe, war ich in meinem Kopf noch bei Oktober oder November. Ja, aber jetzt kann ich Weihnachten nicht mehr verdrängen. Es steht jetzt akut bevor.

Am Freitag Abend habe ich dann erstmal die "berühmten" drei roten Kreuze in meinen Kalender gemacht, dass ich die Weihnachtsfeier auf der Arbeit nun hinter mir habe. Nein, ich habe nicht daran teilgenommen, aber es war ja bei uns im Büro (also praktisch neben meinem Büro), so dass ich alles mitbekommen habe.

Ich habe immer wieder überlegt, soll ich gleich doch mal rüber gehen, mich ein paar Minuten dazu setzen, aber ich habe es absolut nicht geschafft. Körperlich sowie Seelisch.

Schon morgens war ich wegen dieser Weihnachtsfeier total nervös. Ich war total aufgedreht und hektisch. Als ein paar Kollegen den Raum fertig gemacht haben (also mit Tischen, Stühlen, Deko usw.), da habe ich dabei auch noch etwas geholfen. Schließlich gehöre ich auch dazu.

Ja, und dann war es soweit. Vormittags sind die Anderen dann noch bowlen gegangen (wir hatten dafür eine Bowlingbahn reserviert). Als sie mittags kamen, da war es bei mir völlig aus. Den Muskelkater habe ich doppelt und dreifach so intensiv wahrgenommen. Meine Beine taten so weh, dass ich von Mittags bis zum Feierabend (gegen 17.30 Uhr) nur gesessen habe. Dazu kam das Zittern in den Beinen. Ich habe mir immer wieder gedacht, gleich stehst du auch, in 10 Minuten gehst du für ein paar Minuten rüber und sagst wenigstens mal "Hallo, da bin ich, ich gehöre auch dazu....", aber ich habe es nicht geschafft. Die Beine taten weh, waren total am zittern und ich konnte nicht aufstehen.

Ich habe mich auf die Arbeit gestürzt, hatte noch mehrere Akten (Briefe, Diktate usw.), um die ich mich kümmern wollte. Ich habe so einiges geschrieben und ausgedruckt, habe diesen ganzen Stapel dann jedoch erst kurz vor Feierabend vom Drucker geholt. Irgendwie war auch der Wurm drin. Ich konnte nichts fertig bearbeiten. Zu allen Sachen hatte ich Fragen, bei jeder Akte war etwas unklar. Ich wollte die Anderen bei der Feier natürlich auch nicht stören. Also habe ich alles angefangen, alles soweit bearbeitet, wie ich es konnte, damit werde ich am Montag dann weiter machen.

Der Tag wurde für mich lang, unendlich lang. Die Minuten zogen sich wie Stunden. Aber immerhin war ich durch Arbeit und auch durch das Zentraltelefon (das einige Male ging) sehr gut abgelenkt.

Richtung Feierabend ging es mir seelisch dann so richtig schlecht. Dann ging es mit den Tränen los. Erst die Verabschiedung von ein paar sehr netten, guten Kolleginnen. Total lieb und herzlich (mit Umarmung). Sie haben jetzt Urlaub. Wir sehen uns erst im neuen Jahr wieder (ich habe ja am Mittwoch meinen letzten Arbeitstag in diesem Jahr). Schon dabei spielten meine Emotionen dann immer mehr "verrückt" und ich kämpfte langsam aber sicher schon mit den Tränen.

Darin bin ich eh sehr "empfindlich". Auch wenn wir Filme sehen, sei es mit Beerdigung oder dass sich das Paar am Ende des Films dann findet (dass sie zusammen kommen), jedes Mal laufen bei mir die Tränen (bei Titanic habe ich natürlich auch total geheult, auch bei einigen weiteren Filmen).

Ja, und dann kam eine Kollegin zu mir. Diesbezüglich habe ich jetzt schon Angst vor Mittwoch. Also ich meine jetzt Angst vor der Verabschiedung.

Wir sehen uns am Mittwoch arbeitsmäßig zum letzten Mal. Sie hat am 30.12. ihren letzten Arbeitstag, geht dann in "Rente", also in den Ruhestand. Im Januar, nach ihrem 65. Geburtstag, sehen wir uns nochmals, dann gibt sie im Büro eine große Abschiedsfeier. Aber arbeitsmäßig sehen wir uns halt an dem Mittwoch zum letzten Mal.

Früher hatten wir große Probleme. Wir sind halt charakterlich sehr verschieden. Auch wegen ein paar Äußerungen/Kommentaren von ihr hatte ich im Laufe der Jahre Depressionen. Ja, aber die Zeit vergeht und die Menschen verändern sich halt auch. In der letzten Zeit haben wir uns echt gut verstanden, sie wurde immer netter, immer umgänglicher, wir haben im Laufe der Zeit so einige sehr nette und gute Gespräche geführt und haben auch immer besser zusammen gearbeitet.

Ja, und am Mittwoch ist jetzt Schluss. Dann heißt es "und Tschüß", das war es, das war unser letzter gemeinsamer Arbeitstag.

Ja, und in dem Moment, als mir das am Freitag Abend bewusst geworden ist (als sie sich schon von den anderen Kolleginnen verabschiedet hat, die jetzt schon Urlaub haben), da kamen mir die Tränen. Ich weiß, das ist der Lauf der Welt, aber trotzdem kommen in solchen Situationen meine Emotionen halt total durch. Im Bus auf der Rückfahrt kamen mir mehrmals die Tränen. Ich habe versucht, mich mit meinem Buch abzulenken, konnte mich aber nicht so richtig auf den Text konzentrieren.

Abends "stand" ich dann total neben mir. Die meiste Zeit hing ich vor dem Computer, habe versucht, mich mit Musikvideos abzulenken, wieder auf andere Gedanken zu bringen.

Eigentlich wollte ich noch Sport machen, aber das habe ich körperlich (wegen der Beine) und auch seelisch nicht mehr so richtig geschafft. Wie gesagt, ich stand mächtig neben mir, konnte mich zu nichts mehr aufraffen.

Am Sonntag ist ja die nächste Kontrolle beim Training (bezüglich Wiegen usw.). Heute, am Samstag, mache ich nochmals einen Diät-Tag und auch Sport (das habe ich fest eingeplant). Ansonsten mache ich mich diesbezüglich jetzt nicht mehr "verrückt". Wenn es ein relativ gutes Ergebnis wird, dann freue ich mich (wovon ich allerdings nicht so wirklich ausgehe) und wenn es negativ wird (auch bezüglich des Gewichtes), dann akzeptiere ich es halt so.

Bezüglich Weihnachten freue ich mich in erster Linie nur darauf, die Anderen mal wieder zu sehen. Die Schwester meines Freundes habe ich zuletzt Mitte September anlässlich meines Geburtstages gesehen. Danach kam immer wieder was dazwischen. Mein Freund bekommt an Weihnachten dann gleichzeitig sein Weihnachtsgeschenk und auch sein Geburtstagsgeschenk (er hatte ja im Oktober Geburtstag). Sie sieht mich immer schon als ihre kleine Schwester an (sie ist 13 Jahre älter als ich). Ich freue mich schon darauf, die Drei mal wieder zu sehen. Also sie, ihren Mann und auch seine Mutter (89 Jahre), die Mitte Oktober ja wegen Brustkrebs im Krankenhaus war. Und am ersten Weihnachtstag sind wir dann bei meiner Mutter und ihrem Freund. Wobei es bei der Schwester meines Freundes immer viel schöner ist, viel lockerer zu geht. Dort kann jeder sagen, was er denkt. Bei meiner Mutter muss man dagegen aufpassen, da die Beiden sonst schnell sauer und beleidigt reagieren.

So, und jetzt muss ich los, sonst wird es zu spät. Nach dem Einkaufen habe ich mir hier auch noch so einiges vorgenommen. Haushalt, Geschenke einpacken und den Sport nicht zu vergessen!!

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