Willkommen auf Tagtt!
Friday, 29. March 2024
Tagebücher » PetraM » News, Bilder, Videos - Online
Tagebuch PetraM
2018-12-15 07:22
Freitag, 14. Dez. 2018
Jetzt muss ich erst mal einen Eintrag für den Freitag schreiben. 

Ich fand es schön, dass ich morgens gut in die Gänge gekommen bin. Straßenbahn und Zug waren "ausnahmsweise" auch mal pünktlich, so dass ich (für meine Verhältnisse) pünktlich und relativ früh im Büro war. 

Dass wir eine Mail bekommen haben, dass ein bestelltes Küchenregal am Samstag geliefert werden soll. Damit nimmt die Küche immer mehr Formen an, kommt dort immer mehr Normalität rein. 

als eine lange Sitzung/Besprechung nach rund 3 Stunden endlich zu Ende war, ich endlich wieder in meinem Büro saß und normal Arbeiten konnte (während viele Kollegen direkt nach der Sitzung Feierabend gemacht haben, habe ich mich auf die Arbeit gestürzt, versucht, die "verlorene Zeit" von der Sitzung arbeitsmäßig zumindest einigermaßen wieder aufzuholen). 

Dass ich Nachmittags noch ein interessantes Gespräch mit unserem Chef bezüglich seiner weiteren Planungen im Büro geführt habe (darauf möchte ich hier zunächst nicht weiter eingehen).

Sport habe ich abends keinen mehr gemacht, dafür hat mich der Tag, diese lange Sitzung seelisch viel zu sehr aufgewühlt. Ich lag abends schon relativ früh im Bett, im Kopf einfach nur total abschalten.

Ja, über die Sitzung werde ich jetzt schreiben. Alles sozusagen aus meinem Kopf raus lassen.

Es war seelisch sehr heftig für mich. Ich stand die ganze Zeit total "unter Strom". Hatte durchgängig Bauchschmerzen, leichte Kopfschmerzen und etwas Übelkeit, was nach diesen 3 Stunden, als die Runde aufgelöst worden ist, aber schlagartig, sozusagen auf Knopfdruck, wieder völlig weg war (so dass ich dann halt noch konzentriert Arbeiten konnte).

In erster Linie ging es inhaltlich um die Fortbildungen, Seminare und Vorträge, die wir (alle Mitarbeiter) im Laufe des Jahres besuchen müssen. Wer hat woran teilgenommen, was hat man dort erlebt, was hat man gelernt, welche Erfahrungen nimmt man von dort für die Zukunft mit. 

Im Kopf war ich die ganze Zeit über sozusagen Drei geteilt.

Zum einen war ich, um mich abzulenken, bei der Arbeit. Ich bin immer wieder in Gedanken durchgegangen, welche Aufgaben ich in dieser Zeit alle hätte erledigen können, worum ich mich gleich als nächstes kümmern werde, was ich nachmittags auf jeden Fall noch schaffen wollte usw. 

Dann (alles irgendwie gleichzeitig, das konnte ich nicht steuern, passierte irgendwie automatisch in meinem Kopf) war ich in der Vergangenheit. In meiner Schulzeit. 

Ich musste dort (bei der Besprechung) nichts sagen, nichts erzählen. Nur dabei sein und zuhören, was die Kollegen so berichtet haben. Das hat mein Chef mir vorher schon gesagt.

Trotzdem, ich gehöre halt dazu und hatte 3 Stunden lang irgendwie Angst, dass er mich doch ansprechen könnte, dass ich doch vor allen Reden soll.

Diesbezüglich fielen zwar im Allgemeinen einige Hinweise, wie man so eine Angst, vor vielen sprechen zu müssen, überwinden kann (in den Griff kriegen kann), aber trotzdem habe ich halt Probleme damit. 

Jedes Mal, wenn ein Kollege mit seinem "Vortrag" (seinem Bericht) fertig war, und es hieß, dass der nächste an der Reihe wäre, da ging mein Kopfkino wieder ganz intensiv an.

Ich war wieder in der Schulzeit, in so einigen Situationen, die im Grunde alle gleich abgelaufen sind.

Ich saß in der Klasse, der Lehrer hat was gefragt und ich wusste die Antwort (schriftlich war ich immer sehr gut vorbereitet). Ich habe immer zum Boden oder aus dem Fenster geguckt, in der Hoffnung, dass der Lehrer mich nicht anspricht. Meistens ging es ja auch gut, aber halt nicht immer. Es gab immer wieder Situationen (verschiedene Fächer, verschiedene Lehrer), in denen ich dann doch angesprochen worden bin. 

Ja, und dann gaben die Lehrer nicht locker, bis ich endlich den Mut fand, den Mund aufzumachen und die richtige Antwort zu sagen. Dabei wurde ich so gut wie immer total rot und fing vor Aufregung häufig an zu stottern.

Ja, und dann fingen die Klassenkameraden sofort laut an zu lästern. Warum fragen Sie ausgerechnet Die, Die ist doch total doof, Die kann doch eh nicht reden, Die weiß doch eh nichts usw. Davon gibt es sehr viele Situationen in meiner Schulzeit. Davon fielen mir während der Sitzung so einige wieder ein.

Damals blieb ich dann immer den Rest der Stunde weiterhin still sitzen, bekam vor Aufregung (und auch Angst, dass die Anderen weiter lästern) aber nichts mehr vom Unterricht mit. Ich machte mir nur Notizen vom Inhalt (des Unterrichts), die ich Abends meinem Nachhilfelehrer gab, die er dann, wie üblich, in Einzeltherapie mit mir zusammen geübt hat.

Ja, und während der Sitzung fielen mir halt so einige Situationen wieder ein. Mein Kopfkino war sehr aktiv, ich sah mich wieder "live" in der Klasse sitzen. Mein Puls schoss in die Höhe, mein Herz klopfte bis zum Hals. Nicht nur in der Schulzeit, sondern auch während der Sitzung.

Ich guckte auch, so wie während der Schulzeit, raus, also aus dem Fenster. Dort habe ich ja am Mittwoch gestanden, als der Feuerwehreinsatz war. Auch das, diese Bilder von diesem Einsatz, liefen in diesem Moment (zur Ablenkung) wieder vor meinem geistigen Auge ab. 

Aber ich fand es von meinem Chef echt total gut, total nett, dass er sein Wort gehalten hat, dass ich dort nicht Reden musste. Einfach nur dabei sein, dabei sitzen sollte und mir die Berichte der Kollegen anhören sollte. 3 Stunden lang hatte ich Angst, dass er mich Fragen könnte, ob ich doch ein paar Sätze sagen möchte. Aber das ist mir zum Glück erspart worden. 

Bei den Vorträgen der Anderen habe ich eh wieder gemerkt, dass ich in vielen Sachen anders bin bzw. anders denke.

Ja, trotz meiner vielen anderen Gedanken war mein Kopfkino auch bei dieser Sitzung. Auch ohne Notizen (dafür habe ich genug im Kopf) könnte ich fast schon eine Niederschrift darüber machen, was die Anderen so erzählt haben, was sie bei den Seminaren so erlebt haben.

Als Stichwort zu den Themen (ich möchte hier nicht auf alles eingehen) nenne ich mal das Thema "Wahrnehmung" bzw. "Verständnis", worum es bei meinem Vortrag ja auch ging. 

Alles was man sagt und jede Geste kann von verschiedenen Personen auf völlig unterschiedliche Art und Weise verstanden und interpretiert werden. 

Dabei (bei dem Gespräch) habe ich halt gemerkt, dass ich in vielen Sachen anders denke. Aber darüber zu diskutieren bringt eh nichts, weil die Anderen sich oft nicht in meine Gedanken reindenken können.

Dabei war z. B. die Situation, dass zwei Personen (Mann und Frau) auf einer Couch sitzen, der Mann ein leeres Glas hoch hält. 

Da ich selber wenig trinke, würde ich in einer solchen Situation (die wir selber hier schon hatten) spontan sagen, wow, das Glas ist leer, da hat einer aber Durst gehabt. Schön, dann hat dein Körper, deine Nieren, ja jetzt gut was zu tun. Das waren in der Besprechung auch wieder meine ersten Gedanken.

Ich war dann total überrascht und irritiert, wie negativ man so eine kleine Situation auch interpretieren kann. Bis hin zum "Ehestreit", wer in die Küche geht um neues Wasser zu holen. 

An so etwas würde ich in diesem Moment gar nicht denken. Erstens würde mein Freund eh immer selber aufstehen, um sich was zu holen. Und zweitens, wenn er was haben möchte, dann würde er mich eventuell fragen, ob ich ihm bitte was holen könnte (wenn er z. B. gerade was interessantes im Fernsehen guckt, was er nicht verpassen möchte). Ja, wenn ich ihm eine Freude damit machen kann (er den Bericht im Fernsehen nicht verpasst), warum sollte ich ihm diesen Wunsch dann auch nicht erfüllen.

Ja, echt interessant und sehr seltsam, wie negativ viele Menschen darüber denken, nur weil ein leeres Glas nach oben gehalten wird.

Ich würde eventuell sogar noch fragen, oh, war das Glas dreckig, habe ich nicht gründlich genug gespült und würde mich dafür dann noch entschuldigen. 

Oder wenn man im Stau steht (früher bin ich ja auch Auto gefahren, habe damit vor etwa 10 Jahren wegen seelischer Probleme aber aufgehört, mein Führerschein liegt seitdem eingeschlossen in meiner Geldkassette). 

Manche reagieren im Stau so nervös und gereizt. Aber man kann es ja trotzdem nicht ändern. 

Im Grunde besteht doch das halbe Leben aus Wartezeiten. Überall, in unzähligen Situationen, gibt es Wartezeiten. Das ist völlig normal und gehört zum Leben halt dazu.

Im Stau höre ich dann immer Musik. Ist doch schön, wenn man ein Lied mal zu Ende hören kann. Ich gucke (so wie früher) auf die Autokennzeichen der anderen Autos, versuche mit den Buchstaben Namen zu bilden. So ähnlich wie früher bei "Stadt, Land, Fluss", was ich als Kind so gerne gespielt habe. Versuche, mit den Buchstaben so viele Vornamen wie möglich zu finden. 

Oder ich überlege schon mal, wie der weitere Tag verlaufen wird. Was mache ich gleich als nächstes, wenn der Stau vorbei ist. Habe ich heute schon genug getrunken? Wie viel muss ich gleich noch trinken, um auf mindestens einen oder 1,5 Liter zu kommen? Wenn ich gleich Einkaufe, was könnte ich dann noch kaufen, um mir selber eine kleine Freude zu mache, z. B. eine interessante Zeitschrift usw.

Ich habe noch nie geschafft, diese Gedanken zu Ende zu bringen, bevor so ein Stau schon wieder aufgelöst war. Im Grunde ist so ein Stau halt immer zu kurz...

Oder Thema Kasse im Supermarkt (alles Themen, die bei der Besprechung dabei waren). Ich suche mir immer die längste Schlange aus.

Zum einen mache ich immer ein "Quiz" daraus, wer bezahlt bar und wer mit Karte. Mal liege ich richtig, mal auch völlig daneben.

Ich gucke auch, was die Anderen kaufen, was auf dem Band liegt. Davon hatte ich schon leckere Anregungen, was wir selber dann am Wochenende gekocht haben. 

Dann ging es auch um das Thema "Merken", wie man sich wichtige Sachen gut (mit Eselsbrücken) merken kann. 

Nun gut, bei mir heißt es dann eh nur "Kopfkino an". Die Tipps, die mein Kollege gegeben hat, Sachen, Situationen mit Zahlen, mit Emotionen zu verbinden, das mache ich immer schon so, schon seit meiner Schulzeit. Das kenne ich gar nicht anders. 

Sobald mich was interessiert, Kopfkino an, dann kann ich es mir im Grunde für immer (und ewig) merken. Es braucht dann später nur ein Stichwort zu kommen und schon habe ich das gelernte (oder das gelesene) wieder parat. Auch noch viele Jahre später. Anders kenne ich es nicht. Aber ich muss es halt bewusst wahrnehmen.

Was mich nicht interessiert, womit ich nichts anfangen kann (wie zum Teil auch Computerprogramme), damit habe ich echte Probleme. Ich muss mich damit identifizieren können. Dann ist alles gar kein Problem. 

Ja, ich war dann wirklich froh, als diese 3 Stunden endlich vorbei waren. Die waren für mich seelisch verdammt lang. 

Ich fand es schön, dass Kollegen mir beim Tragen vom Stuhl geholfen haben. Im Raum waren zu wenig Stühle, so dass wir Stühle mitbringen mussten. Der Stuhl an sich war zwar nicht schwer, aber sehr unhandlich. Ich wusste irgendwie nicht, wie ich ihn richtig tragen sollte. Hatte damit echte Probleme. Aber ich fand es gut, dass mir Kollegen dann geholfen haben.

Abends beim Einkaufen habe ich mir als "Nervennahrung" anstelle von Schokolade (ich war schon drauf und dran mir Plätzchen zu holen) eine Blume geholt. Also eine Blumenzwiebel im Blumentopf, die Blume muss noch raus wachsen. Eine "Exotic Striped". Ich fand die Farben und die Form an sich so schön.

http://botaniccraft.ru/shop/item/911/gippeastrum-exotic-striped/

Als Anlage passend zum dritten Adventswochenende ein kleines "Weihnachtslied", das ich flott und schön finde (Ohrwurm). Nein, ganz bestimmt nicht "Last Christmas", das kann ich wirklich nicht mehr hören.

Ein "Twist"- Lied, a christmas Twist von Si Cranstoun (den Namen hatte ich noch nie gehört). 

https://www.youtube.com/watch?v=Bys-OE_C7lQ

Kommentare

03:21 16.12.2018
ja, die Menschen sind schon recht unterschiedlich, einerseits. Andererseits haben sie auch wahnsinnig viel gemeinsam, manchmal zu viel
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
Löschen | Abbrechen

Kommentieren


Nur für registrierte User.

PetraM Offline

Mitglied seit: 28.03.2015
DE
Wirklich beenden?
Ja | Nein

2018-12-15 07:22