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Tagebuch PetraM
2017-11-04 11:31
Fr. 03. Nov. 2017
Der Freitag war nicht so ganz mein Tag. Er war für mich eher ein "seelischer Chaos-Tag".

Das fing schon morgens an. Ich war spät dran, hätte es aber mit der Straßenbahn bis zum Bahnhof trotzdem noch locker schaffen können. Nun gut, die Ampel war rot, es war viel Betrieb auf der Straße, so dass ich nicht rüber zur Haltestelle kam. Die Straßenbahn kam mal wieder zu früh, statt um 42 schon um 40. Es stand niemand an der Haltestelle (ich stand ja noch an der roten Ampel), sie hielt gar nicht erst an, fuhr direkt weiter.

Also gut, dann bin ich halt zum Bahnhof gerannt. Die ganze Strecke gerannt. Ein bisschen Frühsport sozusagen.

Ich kam am Busbahnhof an, sah den Bus dort stehen, rannte auf ihn zu - und in dem Moment, als ich davor stand, da fuhr er los. Er fährt nur einmal in der Stunde.

Also gut, dann halt ab zu den Zügen. Zur Zeit (wegen einer Baustelle) fährt hier nur ein Zug in der Stunde (zu meiner Arbeit). Ich war vom Rennen nass geschwitzt, im Nacken, auf der Stirn, überall lief es nur so.

Ich hatte dann noch rund 15 Minuten Zeit, bis der Zug kam, habe noch schnell die neue TV-Zeitung geholt, die Zeit sinnvoll genutzt.

Der Zug war dann super pünktlich. Sehr voll, wie erwartet. Aber auf halber Strecke habe ich zum Glück trotzdem einen Sitzplatz bekommen. Allerdings so "eingequetscht", dass an Lesen nicht zu denken war. Aber Hauptsache etwas abseits sitzen können (nicht im Stehen zwischen den Menschen eingequetscht zu sein).

Mit dem Zug war ich dann so pünktlich im Büro, so dass ich 1,5 Stunden Plus gemacht habe, jetzt bei rund 8 Stunden Plus bin. Immerhin das hat in der letzten Zeit sehr gut geklappt.

Im Büro dann der nächste negative Schock. Eine weitere Kollegin ist krank. Eventuell nur für den Freitag, aber das weiß ich noch nicht genau.

Noch eine weitere Vertretung? Ich kann nicht mehr. Meine Grenze ist erreicht. Ich war sofort den Tränen nahe. Wie mein Freund schon die ganze Zeit sagt, wenn alle wieder da sind, dann klappe ich womöglich zusammen. Nein bloß nicht, das würde mir auch noch fehlen....

Dann habe ich mit einem Bereich so große Probleme.

Ich sage mal so, mit der Telefonzentrale, mit eingehenden Anrufen, komme ich super gut klar. Aber bei ausgehenden Gesprächen lege ich mir vorher jedes Wort zurecht. Wie könnte das Gespräch laufen, was werde ich dann darauf antworten.

Auch bevor ich Menschen "so" anspreche, überlege ich mir jedes Wort. Was sage ich, was könnte die Person darauf antworten, was kann ich dann darauf wiederum antworten. So bereite ich jedes Gespräch vorher im Kopf vor.

Wenn das Gespräch dann jedoch anders verläuft, dann komme ich total durcheinander, dann verläuft das Gespräch völlig aus der Bahn und ich bin danach seelisch total durcheinander.

Diesbezüglich habe ich einen guten Witz gesehen, was mir im realen Leben schon zig Mal passiert ist:

War gerade Einkaufen. Stand an der Kasse und habe meine Sachen eingepackt, bezahlt und warte bis mich die Kassiererin fragt, ob ich den Bon möchte.

Sie sagt dann "Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag".

Und ich sage "Danke, brauche ich nicht".

Ja, das ist eigentlich ein Witz, was mir aber schon mehrmals so passiert ist.

Auch dass wir uns essen holen, der Verkäufer guten Appetit sagt, ich vorher aber im Kopf hatte, dass er jetzt "einen schönen Tag noch" sagt und ihm dann halt auch "einen guten Appetit wünsche". Mein Freund grinst dann immer und schüttelt den Kopf.

So schnell kann ich im Kopf nicht umschalten, diesbezüglich sind mir schon einige gute, lustige Situationen passiert.

Ja, und so bereite ich ausgehende Gespräche Wort für Wort vorher in meinem Kopf vor.

Ja, aber dieser Bereich, mit dem ich Probleme habe, ist sehr umfangreich. Für eine Sache, die ich erledigt hatte, kamen locker 3 bis 4 neue Sachen (oder auch mehr) dazu. Und mit jedem Fall neue Beschwerden. Und mit jeder weiteren Beschwerde ging es mir seelisch schlechter. Jeden Morgen schon Angst und Magenschmerzen (in den letzten Wochen), wenn ich an diesen Bereich gedacht hatte, dass wieder neue Beschwerden kommen würden.

Ja, und nebenbei ja noch die anderen Aufgaben, meine ganz normalen Aufgaben, die ja ebenfalls weiter liefen.

Am Freitag war es dann so weit. Der nächste Anruf, die nächste Beschwerde. Ich war den Tränen nahe.

Dann kam mein Chef um die Ecke, wie es laufen würde. In dem Moment war es dann aus, die "Schleusen" öffneten sich und ich fing an zu weinen, die Tränen kullerten nur so (es dauerte dann etwas, bis ich mich wieder ganz beruhigt hatte).

Nun gut, diesen Bereich gab er dann einer anderen Kollegin, die darüber allerdings sehr sauer war. Nun gut, dann bin ich jetzt halt die "böse und blöde" Kollegin, die zu Doof zum arbeiten ist, die in diesem Bereich total versagt hat. Ich kann es nicht ändern, das ist nun mal Tatsache.

Ab Mittags bekam ich noch heftige Ohrenschmerzen. Vielleicht auch vom seelischen, ich weiß es nicht. Zum Glück musste ich nachmittags noch zur Post. Auf dem Weg ist eine Apotheke. Ich ging da direkt rein, habe mir Ohrentropfen geholt.

Immerhin habe ich im Laufe des Tages einen guten Teil meiner eigenen Aufgaben geschafft. Man kann nun mal bei Vertretungssachen nicht immer perfekt sein (insbesondere dann, wenn es einem vom Ablauf her auch nicht liegt).

Immerhin saß ich auf der Rückfahrt wieder mit der 62jährigen zusammen. Sie musste noch eine Sache im Büro erledigen, hat deswegen länger gearbeitet (sonst macht sie freitags immer früher Feierabend). Wir haben uns dann noch nett unterhalten.

Abends lag ich dann erstmal im Bett. Ich musste seelisch runter fahren (nach diesem Tag kamen mir noch ein paar Tränen), außerdem taten meine Ohren halt weh. Mein Freund muss mir bei den Ohrentropfen helfen. Das kann ich alleine nicht so richtig.

Ich habe rund 2 Stunden geschlafen.

Dann habe ich mit meinem Freund gesprochen (er kam von der Spätschicht). Er ist so sauer. Wir haben den Schlüssel für die Garage bekommen. Die Elektronik wird ab Mitte November eingebaut. Bis dahin können wir schon mal darin parken (sie haben halt auch Angst, dass wir die Miete kürzen).

Das ist total negativ. Die alten Garagentore waren aus schwerem, stabilen Holz. Die neuen Tore sind aus ganz dünnem, leichten Holz. Also dem billigsten Holz, das diese Firma angeboten hat.

Ja, und die Elektronik ist nur was für kleine Menschen sozusagen. Das ist nur, um das Tor alleine hoch und runter zu fahren. Den Schlüssel braucht man trotzdem.

Man kann das Tor per Hand zu machen, oder mit dem Funksender runter fahren. Unten muss man es aber mit dem Schlüssel noch abschließen. Sonst ist es dauerhaft auf und jeder könnte es beim Vorbeigehen leicht öffnen. Wir haben Werkzeug usw. darin, werden es ganz bestimmt abschließen.

Das heißt, wenn man es öffnen möchte, dann kann man es nicht aus dem Auto heraus (wie wir dachten) per Knopfdruck öffnen, sondern muss immer erst aussteigen, immer erst aufschließen. Ja, und dann entweder mit einem Schwung per Hand nach oben schieben oder (bei kleinen Menschen) den Funk drücken, so dass es alleine hoch fährt. Sollte man vergessen, es aufzuschließen und dennoch die Funktaste drücken, dann läuft die Elektronik heiß und ist nach einem bis zwei falschen Anwendungen kaputt.

Wenn man es nicht abschließt, es nicht einrastet, dann steht es unten auch etwas auf. Dann könnte man darin also auch "Besuch" bekommen (Marder, Mäuse, was weiß ich, was hier draußen so rumläuft). Nur wenn man es abschließt, dann ist es richtig zu.

Also nichts, im Regen oder Dunkeln das Tor per Funk zu öffnen. Immer erst aussteigen, das Schloss öffnen und erst dann kann man es halt ganz öffnen. Wobei es bei meinem Freund sogar schneller geht, wenn er es dann mit einem Ruck öffnet, als wenn es per Elektronik langsam hoch fährt.

Bei uns ist die Elektronik ja noch nicht eingebaut. Aber bei unserem Nachbarn. Dort hat er das Gespräch, diese Beschreibung/Erklärung halt auch mitbekommen.

Also müssen wir 50 Euro für die Elektronik bezahlen, die wir wahrscheinlich eh nicht nutzen werden. Darüber ist mein Freund sehr sauer.

Unterwegs lese ich aktuell auf dem E-Book das Buch Sport-Unlust überwinden, Fitnessmotivation.

Ja, und wenn ich es schon lese, dafür schon Geld ausgegeben habe, dann habe ich abends auch noch Sport gemacht. Das hat nach diesem Tag aber auch so richtig gut getan. Also das Auspowern.

Zuerst wieder das Fahrradfahren, die 15 Kilometer in 32 Minuten. Durchschnittlich mit 25 km/h, alle 5 Minuten eine Powereinheit von 75 Sekunden mit etwa 35 km/h.

Den letzten Kilometer bzw. ab der 30. Minute wieder durchgängig Power, bis ich die 15 Kilometer komplett geschafft hatte. Das war meine 2. eigene Sporteinheit in diesem Monat, 30 gefahrene Kilometer für den Monat November. Im Jahr 2017 bisher insgesamt 1.365 Kilometer.

Auch wenn ich etwas langsamer gefahren bin, trotzdem bin ich stolz, dass ich mich überhaupt noch (gegen Mitternacht) zum Sport aufgerafft habe.

Danach noch rund 40 Minuten Sport, also 35 Min. Training und rund 5 Min. Dehnen.

15 Min. Steppbrett-Training, 7 Übungen für je 2 Min., dazwischen jeweils 30 Sek. Pause (also insgesamt rund 20 Min. Steppbrett).

Bei 3 Übungen (gerade hoch und runter) mit den 1 kg Hanteln nach vorne boxen, bei 2 Übungen (Knie seitlich und vorne hoch Richtung Bauch ziehen) mit den 2 kg Hanteln Biceps-Curls und bei den seitlichen Übungen (Steps) mit den 3 kg Hanteln Biceps-Curls.

Danach etwa 15 Min. Krafttraining.

Auf dem Steppbrett 10 x Liegestütz rücklings.

10 Kniebeugen, beim Hochkommen die Arme mit den 3 kg Hanteln nach oben strecken.

Mit den 3 kg Hanteln Reverse Biceps-Curls (also Handinnenflächen nach unten halten), erst 30 Sek. in der Waagerechten halten, dann 10 x Biceps.

Mit den 5 kg Hanteln normale Biceps, also ebenfalls erst 30 Sek. in der Waagerechten halten, dann 10 x Biceps.

Gerade vorbeugen und mit den 5 kg Hanteln 10 x Rudern.

Mit der Hantelstange und den 5 kg Gewichts-Scheiben 10 x Kreuzheben. Vorbeugen und mit dieser Stange 10 x Rudern (Ellenbogen nach hinten ziehen).

Runter auf die Matte. 30 Sek. "Plank", Unterarmstütze.

20 x Kettlebell Swing mit der 8 kg Kugelhantel.

10 x auf die Zehenspitzen hoch wippen. Beim letzten Mal oben 30 Sek. stehen bleiben.

Danach rund 5 Min. für Beine/Fersen sowie Schultern und Nacken, anschließend die Arme/Schultern vor und zurück kreisen.

So, gleich gehen wir Einkaufen und heute Nachmittag habe ich noch Training (das haben wir an diesem Wochenende aus zeitlichen Termingründen meines Trainers auf den Samstag Nachmittag vorgezogen).

Ich hoffe, dass die nächste Woche auf der Arbeit bei mir wieder seelisch ruhiger verläuft. So labil, wie ich in der letzten Wohe war (so nah am Wasser gebaut), so schlimm war es schon lange nicht mehr.

Dazu haben wir am Freitag Bescheid bekommen, dass wir Anfang Dezember eine Betriebsversammlung haben. Also wieder mit allen zusammen sitzen. Die nächste große seelische Belastung für mich. Im Moment kommt dort wirklich eines nach dem anderen. Keine Zeit um seelisch mal wieder so richtig aufzuatmen.

Kommentare

03:33 05.11.2017
Wirklich blöd mit dem E-Tor Ich kenn' das auch nur so, dass die Fernbedienung aus der Ferne öffnet
Good luck !
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15:51 04.11.2017
Vielleicht hilft es dir, wenn du daran denkst, dass du Situationen wie die Betriebsversammlung schon öfter über standen hast und es daher auch dieses Mal schaffen wirst. Die Uhr tickt immer weiter und nach x Minuten ist es vorbei!
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PetraM Offline

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2017-11-04 11:31