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Tagebuch PetraM
2017-04-14 09:34
Do. 13. April 2017
Dieser Eintrag bezieht sich in erster Linie auf meine Mutter. Ich muss das Ganze jetzt erst mal so richtig verdauen.

Eigentlich wollte ich am Donnerstag Abend die Carmen Nebel Show gucken, Musikmäßig war es genau meine Sendung (mein Freund hat sie geguckt), aber meine Gedanken waren so weit weg, ich hatte keine Lust dazu. Stattdessen habe ich mich um den Haushalt gekümmert.

Beim Laufen (Wäsche sortieren) bekam ich dann auch noch nach langer Zeit mal wieder Schmerzen in der linken Ferse. Das hat mir jetzt auch noch gefehlt. Ich habe in der letzten Zeit viel zu wenig Sport gemacht, also auch viel zu wenig gedehnt. Die Bänder ziehen sich langsam wieder zusammen, stehen wieder unter Spannung. Damit war ich ja schon (vor wenigen Jahren) bei der Fußchirurgin. Das ist bei mir nun mal Veranlagung. Dagegen hilft nur Sport, Sport, Sport bzw. Dehnen, Dehnen, Dehnen. Am Donnerstag Abend stand ich seelisch total neben mir, muss halt alles erst mal so richtig verarbeiten. Aber ab heute, ab dem Freitag will bzw. muss ich wieder mit dem regelmäßigen Sport (und anschließenden Dehnen) weiter machen. Egal wie es mir seelisch geht. Darum führt kein Weg vorbei.

Nach dem letzten Eintrag habe ich noch in Ruhe ein längeres Telefonat mit meiner Mutter geführt. Nach dem ersten Schock, als es ihr so "vor den Bug geknallt worden ist", war sie wieder ruhiger und hat sogar relativ optimistisch in die Zukunft geguckt.

Schlimmstenfalls hätte sie nur noch ein paar Monate zu leben. Aber das glaubt sie selber nicht. Sie meint, dass es auch ein paar Jahre werden können, was der Arzt ja auch gesagt hat. Mein Onkel, also ihr Schwager (der Mann ihrer Schwester), hat mit dieser Diagnose, obwohl er sogar Alkoholiker war (täglich in der Kneipe war), noch ganze 7 Jahre gelebt. Meine Mutter lebt dagegen sehr gesundheitsbewusst. Also müsste sie damit doch erst recht noch ein paar Jahre haben. Keiner lebt "unendlich", aber Mitte 70 müsste sie doch eigentlich auch noch schaffen.... (dass sie 10 Jahre was von ihrer Rente gehabt hätte).

Sie möchte ihr Leben alleine noch ein paar Jahre genießen. Inzwischen sieht sie es selber ein, dass ihr Freund "schwierig" war. Er war ein großer Meckerhannes, wusste alles besser, hat mit vielen einen heftigen Streit angefangen. Dadurch ist ihr Freundeskreis auch sehr geschrumpft (das will sie sich jetzt wieder neu aufbauen). Auch in Geschäften wusste er alles besser als die Verkäufer, hat sich mit mehreren Verkäufern so heftig (schreiend) angelegt, so dass er in mehreren Geschäften schließlich Hausverbot hatte.

Sie meinte, ab sofort will sie ihr Leben so leben, als wäre jeder Tag der letzte, jeden Fall so richtig genießen und irgendwas schönes machen. Mit ihrem Freund wäre das in den letzten Jahren ja nicht möglich gewesen.

Ich kann ihr zwar Mut machen (was ich natürlich mache), dann bin ich total ruhig und sachlich, aber jedes Mal, wenn sie dann dran, ist, dass ich ihr so leid tue, dass ich dadurch eine Vollwaise werde, dass bei mir dadurch wieder Tränen laufen, dass bei mir dadurch die Depressionen wieder etwas ausbrechen, dass ich dadurch wieder mehr Arbeit habe (mich um ihre Sachen zu kümmern), dann kommen mir jedes Mal aufs Neue die Tränen (auch jetzt beim Schreiben wieder).

Aber meine Mutter ist ein totales Steh-Auf-Männchen. Immer schon gewesen. Deswegen machen wir uns halt die Hoffnung, dass die Chemo so gut anschlagen wird, so dass der Krebs zumindest zum Stillstand kommt und sie damit wirklich noch ein paar Jahre hat.

Natürlich sind auch die Gedanken beängstigend, wie es dann weiter läuft, wenn er doch langsam weiter wachsen sollte. Also wie es ihr gesundheitlich dann gehen wird. Aber diese Gedanken wollen wir jetzt noch ganz weit von uns weg schieben, erst noch die stabile Zeit, solange es ihr relativ gut geht, genießen.

Wie ich schon geschrieben habe, hatte sie damals (als ich etwa 10 Jahre war) den Virus in der Bauchspeicheldrüse. Damals hat keiner damit gerechnet, dass sie ihn überleben würde. Ja, das hat sie geschafft. Er ging wieder ganz weg.

Alle Krankheiten bekomme ich nicht mehr in den Griff, aber ich versuche mal, die wichtigsten Sachen zusammen zu bekommen.

Sie hatte auch mehrere große Nierensteine, die heraus operiert werden mussten.

Als ich 13 Jahre war hatte sie den Arbeitsunfall, der nie anerkannt worden ist. Heute, mit meinem jetzigen Wissen, würde ich selber ganz anders reagieren, aber damals hatte ich von diesem Bereich Null Ahnung.

Es war auf einem Sommerfest. Alle Mitarbeiter waren dabei. Sie wollten ein Gruppenfoto machen. Meine Mutter sollte das Foto machen. Sie ging einen Schritt zurück, tritt auf einen Stein und knickte um. Der Fuß wurde sofort total dick. Also ab ins Krankenhaus. Er wurde auch geröntgt usw.

Zuerst wurde nur eine starke Prellung diagnostiziert.

Der Arzt war an diesem Abend im Stress, hat keinen Bericht mehr darüber geschrieben. Am nächsten Tag fuhr mein Vater ins Krankenhaus, wollte diesen Bericht noch haben, aber der Arzt war im Jahresurlaub (es war halt mitten im Sommer). Ja, und 3 Wochen später ist es dann irgendwie im Sande verlaufen. Es wurde nie ein Bericht erstellt.

Der Fuß wollte nicht heilen. Er blieb immer dick und meine Mutter hatte Schmerzen ohne Ende. Sie lief von Arzt zu Arzt, von Krankenhaus zu Krankenhaus.

Auf einer Röntgenaufnahme sah mein Vater, der ja schließlich im Röntgenbereich (Gebäude röntgen) gearbeitet hat, einen schwarzen Strich auf dem Fuß, machte den Arzt auch darauf aufmerksam. Aber von einem Laie ließ sich der Arzt nichts sagen.

Nach einem Jahr, meine Mutter hatte Schmerzen ohne Ende, konnte nicht mehr richtig auftreten. wurde der Fuß mal unter Belastung geröntgt (bis dahin immer nur einfach so von allen Seiten). Also gerade Stehen und in beide Hände bekam sie schwere Gegenstände). Ja, und auf dieser Röntgenaufnahme ging der Knochen oben drauf dann richtig ein Stück auseinander. Ja, dort (an dem schwarzen Strich) war tatsächlich ein Bruch.

Als sie hörten, dass es auf einem offiziellen Sommerfest (von der Arbeit) war, da hieß es, dass sie den D-Bericht bräuchten. Ja, aber der existierte ja nicht. Der Arzt war nach einem Jahr auch nicht mehr am Krankenhaus tätig. Außerdem wäre der Bericht nach einem Jahr auch nicht mehr anerkannt worden. Auch ihr Chef hat dann erst (also nach einem Jahr) einen Unfallbericht ausgefüllt. Das war alles viel zu spät. Ja, mit meinem heutigen Kenntnisstand (über Versicherungen und Arbeitsunfälle) hätte ich mich damals viel mehr für alles eingesetzt, aber damals kannte ich das alles halt noch nicht.

Meine Mutter wurde dann operiert. Eine Klammer kam über diesen Knochen, damit dieser Bruch, dieser Riss wieder zusammen wachsen konnte. Ein Jahr war die Klammer drin.

Ja, der Riss wuchs dann tatsächlich wieder zusammen. Ein Jahr später die nächste OP, diese Klammer sollte wieder entfernt werden. Ja, und dann ist dem Arzt ein Fehler passiert. Er ist "abgerutscht" und die Klammer (es heißt "Materialfehler") ist abgebrochen, blieb im Knochen stecken.

Schicksal, daran könne man nichts machen. In Amerika bekäme man dafür wahrschein "Milliarden", aber in Deutschland war es Schicksal. Mein Vater ging damals natürlich auch zu vielen Anwälten, aber wir haben überall verloren. Das war halt Schicksal, könne passieren.

Die Klammer steckt bis heute im Knochen, wird aber davon abgestoßen, kommt Jahr für Jahr ein Stückchen weiter nach oben raus. Sie hat oben auf dem Fuß einen richtigen dicken Knubbel. Dadurch kann sie auch keine festen Schuhe anziehen, die würden oben auf den Knubbel drücken. Das würde zu weh tun. Im tiefen Winter hat sie immer mehrere Socken an und trotzdem offene Schuhe. Feste Stiefel gehen gar nicht. Wäre es damals als Arbeitsunfall anerkannt worden, dann würde ihr dafür eine MdE zustehen (Minderung der Erwerbsfähigkeit), zumal der Fuß dadurch auch nicht ganz bewegt werden kann. Aber von der Krankenkasse ist diesbezüglich gar nichts zu erwarten.

Danach hatte sie abgesehen von weiteren Nierensteinen etwas Ruhe von Krankheiten.

Dann ist mein Vater gestorben. Etwa 2 oder 3 Jahre später ging es bei ihr mit dem Krebs los. Schilddrüsenkrebs. Die Ärzte vermuten bis heute, dass es auch seelisch bedingt war. Bei meiner Geburt hatte sie den Kopf zu intensiv im Nacken. Dadurch hat sich eine Presswehe, ein dicker Knubbel am Hals gebildet. 20 Jahre lang hatte sie diesen Knubbel, war damit immer wieder unter Kontrolle. Dann plötzlich hieß es Krebs. Beim Entfernen wurde ein Stimmband durchgeschnitten, sie musste dann wieder Sprechen lernen. Dieser Krebs wurde ganz entfernt, aber ohne Schilddrüse muss sie natürlich ihr Leben lang Medikamente nehmen.

Dann haben sich Lungenmetastasen gebildet. Es hieß sofort, dass dabei die normale Chemo nicht helfen würde. Damals gab es eine neue Variante, die "radioaktive Therapie". Es war noch in den Versuchszeiten. Meine Mutter musste regelrecht was unterschreiben, dass sie ein "Versuchskaninchen" ist, über die Nebenwirkungen (auch späteren Folgen) bisher überhaupt nichts bekannt ist. Da es aber ihre einzige Überlebenschance war, hat sie es natürlich gemacht.

Die Ärzte waren anfangs selber skeptisch. Sie war damals 47 Jahre (also so alt, wie ich jetzt bin) und die Ärzte meinten, dass sie den 50. Geburtstag wahrscheinlich nicht mehr erleben wird.....

Aber, es hat geholfen. Anfangs hieß es, dass die Metastasen so groß sind, dass sie eh nur wenige Chancen hätte. Die Metastasen (in jedem Lungenflügel eine) sind dann aber total geschrumpft, etwa von Ei-Größe auf Erbsen-Größe. Sie wurden kann mit Medikamenten "eingekapselt" und sind bis heute in der Lunge.

Aber die Lungenbläschen, die von den großen Metastasen berührt worden sind, die sind alle "kaputt", deswegen bekommt sie seit damals schlecht Luft. Eine Art Asthma, wofür sie natürlich dauerhaft in Behandlung ist. Aber auch deswegen trauen sich die Ärzte diese aktuelle OP (Bauchspeicheldrüse) nicht zu, weil meine Mutter dabei nicht richtig beatmet werden kann.

Dann gingen die nächsten Nebenwirkungen so richtig los. Sie musste ja (also bis heute) dauerhaft Medikamente nehmen. Ohne die Medikamente würden die Metastasen sofort wieder wachsen. Sie sind eine tickende Zeitbombe. Sie darf auch kein Jod bekommen, kein Kontrastmittel. Es ist nachgewiesen, dass damit die Metastasen sofort wieder wachsen würde, diese Schutzschicht drum herum aufplatzen würde. Dadurch sind viele Untersuchungen (so wie auch aktuell des Bauchraumes) absolut nicht möglich.

Die Nebenwirkungen (auch Übelkeit usw.) mussten dann wieder mit anderen Medikamenten bekämpft werden. Je nach körperlicher Verfassung nimmt meine Mutter täglich 30 bis 40 Tabletten (und das seit rund 25 Jahren).

Von den vielen Nebenwirkungen bekam sie dann "Glasknochen". Ich weiß nicht, wie viele OPs (kleine Knochenbrüche) sie seit damals schon hatte. Der heftigste war am linken Handgelenk. Sie fiel hin (ist im Winter auf Glatteis ausgerutscht) und fiel auf die linke Hand. Ein komplizierter Trümmerbruch. Das Handgelenk ist seitdem steif.

Ihre Haut wurde total dünn, trotz Schutzkleidung bekam sie im Sommer einen Sonnenbrand nach dem anderen. Auch so heftige Verbrennungen (Nacken, Schultern, sogar an den Ohren), dass sie daran operiert werden musste (ein Teil der Haut rausgeschnitten werden musste).

Die Knochen bildeten sich zurück (auch von den Medikamenten). Auch der Kiefer. Alle Zähne wurden locker, fielen aus. Mit 50 Jahren bekam sie ein Gebiss.

Auch die Hüftknochen bildeten sich zurück. Mit 50 Jahren bekam sie das erste künstliche Hüftgelenk. Man sagt immer, dass eine künstliche Hüfte nur etwa 10 Jahre halten würde. Deswegen bekommt man so etwas eigentlich erst im hohen Alter, wenn man wahrscheinlich keine zweite Hüfte mehr braucht. Die Ärzte schoben diese erste OP auch lange vor sich hin, bis sie vor Schmerzen nicht mehr laufen konnte. Aber mit 50 Jahren ging es dann nicht mehr anders.

Etwa mit 55 Jahren kam die andere Seite dran, die nächste künstliche Hüfte.

Etwa mit Anfang 60 ging dann wirklich die erste Hüfte kaputt. Die Ärzte schoben es wieder lange vor sich hin, aber mit Mitte 60 wurde diese künstliche Hüfte dann trotzdem "ausgetauscht" (sie hielt die Schmerzen nicht mehr aus).

Seit ein paar Jahren geht nun auch die zweite künstliche hüfte (die sie mit 55 Jahren bekommen hat) ebenfalls kaputt. Aber (auch wegen der Lunge) eine so große OP ist nicht mehr möglich. Sie ist zu alt. Die Schmerzen davon werden mit weiteren (Schmerz) Tabletten bekämpft.

Als Nebenwirkung von den ganzen Medikamenten bekam sie vor etwa 10 Jahren dann noch Diabetes (Zucker). Es war sofort so hoch, dass Tabletten nicht geholfen haben. Es ging sofort mit Spritzen los.

Vor etwa 6 Jahren hatte sie (vom hohen Insulin) dann plötzlich ein Nierenversagen. Also ab an die Dialyse. Es heißt immer einmal Dialyse, immer Dialyse.

Aber meine Mutter ist in manchen medizinischen Sachen halt ein kleines "medizinisches Wunder" wie die Ärzte immer sagen (auch, dass sie so lange mit eingekapselten Metastasen in der Lunge leben würde, mit dieser tickenden Zeitbombe, damit hätte damals kein Arzt gerechnet, höchstens für ein paar Jahre.....). Ihre Nierenwerte wurden immer besser, eine Niere nahm die Tätigkeit wieder komplett auf (was äußerst selten ist). Sie brauchte dann keine Dialyse mehr (bis heute).

Aber auch dabei hieß es immer wieder, dass ihr bei Untersuchungen keinesfalls Jod (Kontrastmittel) gegeben werden darf. Zum einen wegen der Metastasen, aber auch wegen der Nieren. Damit könnten die Nieren die Tätigkeit sofort wieder einstellen und dann müsste sie sofort wieder an die Dialyse.

Ja, darüber haben wir am Donnerstag Abend am Telefon gesprochen. Kein Arzt hat damit gerechnet, dass sie mit den Lungenmetastasen die nächsten Jahre überleben würde. Damit ist sie bis heute unter ärztlicher Kontrolle. Dass die Metastasen so schrumpfen können und über so viele Jahre (bis heute, das wurde letzte Woche noch untersucht) so eingekapselt sind, das ist medizinisch wirklich ein "Wunder", ein ganz großer Fortschritt, dass das möglich ist (von den heftigen Nebenwirkungen mal ganz abgesehen). Und dass Nieren, die versagen, so dass man an die Dialyse muss, die Funktion nach ein paar Jahren wieder aufnehmen, das ist auch eine absolute Seltenheit. 1 : 1 Millionen sozusagen. Aber auch das ist bei ihr eingetreten. Das können die Ärzte sich bis heute nicht erklären. Das widerspricht jedem Studium total.

Ja, und jetzt macht meine Mutter sich natürlich total große Hoffnungen (ich mir natürlich auch), dass dieses Wunder auch bei der Chemo, bei der Bauchspeicheldrüse eintreten wird. Dass der Krebs dann langsamer wächst, das ist klar.

Aber wie die Ärzte schon gesagt haben, mit Glück kommt der Krebs zum Stillstand und sie kann noch Jahre damit leben. Und mit viel Glück wird er sogar (so wie die Lungenmetastasen) etwas schrumpfen, so dass sie damit dann ebenfalls noch viele Jahre leben könnte. Aber wie gesagt, sogar mein Onkel hat mit dieser Diagnose noch 7 Jahre gelebt (dann ist sie fast 80 Jahre alt - immerhin).

Im Laufe der Zeit hatte sie noch weitere (auch kleinere) Erkrankungen gehabt (auch so einige sehr heftige Erkältungen, die durch die Lunge, durch den Asthma, Hustenmäßig sehr heftig verlaufen sind, zum Teil über Wochen anhielten), aber alles Weitere bekomme ich nicht mehr so ganz zusammen.

Jetzt nochmals allgemein zu dem Donnerstag.

Ich fand es (trotz dieser ganzen Aufregung rund um meine Mutter) schön,

dass wir von unserer Nachbarin eine kleine Ostertüte bekommen haben. Sie hing an der Türe. Mit einer lieben Osterkarte sowie 2 Päckchen Pralinen (für jeden ein Päckchen). Nein, ich werde nicht daran gehen. Erstens möchte ich es nicht und zweitens sind Nüsse darin, wogegen ich ja eh die Allergie habe. Mein Freund will (nach und nach) ein Päckchen davon essen, das andere werden wir seiner Schwester am Sonntag dann "zusätzlich" noch zu ihrem Geburtstag schenken.

dass ich, obwohl ich relativ spät dran war, auf der Arbeit noch Plus/Minus Null gemacht habe (also meine Sollzeit erfüllt habe). In dieser Woche habe ich dadurch, obwohl ich morgens schlecht in die Gänge kam, rund 5 Minuten Plus gemacht. Zwar nur rund 5 Minuten, aber immerhin kein weiteres Minus.

dass ich abends wieder Salat (frischen Krautsalat) sowie ein paar Stücke vom frischen Putenbraten gegessen habe.

Ich hatte eh eine sehr lange Essenspause. Normalerweise esse ich kurz vor Feierabend immer einen Quark (damit ich im Bus kein Magenknurren bekomme) und zu Hause dann "richtig". Aber am Donnerstag habe ich Mittags (wie immer gegen 13 Uhr) was gegessen und dann erst wieder abends gegen 22.30 Uhr. Nachdem meine Mutter mir gegen 17 Uhr Bescheid gesagt hatte, dass die OP abgesagt worden ist, ist es mir vor Aufregung total schlecht geworden. Diese Übelkeit (das flaue Gefühl im Magen) hielt dann bis gegen 22 Uhr an. Dann bekam ich langsam so richtig Hunger, ein heftiges Magenknurren, so dass ich dann erst gegen 22.30 Uhr wieder was gegessen habe.

dass ich abends noch die Arbeitssachen für meinen Freund gewaschen habe und die restlichen sauberen/trockenen Sachen schon mal weg geräumt habe, so dass ich heute mit der anderen Wäsche weiter kommen werde.

Ja, wie hat meine Mutter so schön und passend gesagt, lebe jeden Tag so, als wäre er der letzte. Ja, für mich gehört der Sport dazu, weil mir Bewegung einfach immer schon Spaß macht. Aber Abends bin ich halt häufig total müde (und gestern war ich halt total "durch den Wind").

Ich finde es auch schön, dass ich durch meinen Trainer dieses "Krafttraining" im Allgemeinen (mit Hanteln usw.) kennengelernt habe. Von so einem Training konnte früher bei der jahrelangen (Jahrzehntelangen) Krankengymnastik (die mir schmerzmäßig ja gar nicht geholfen hat) absolut nicht die Rede sein. Es ist wirklich nicht so einfach, für jeden Menschen den richtigen Sport zu finden, der einem was bringt und auch so viel Spaß macht, so dass man dann wirklich so motiviert ist, dass man auch wirklich dabei bleibt.

Bei mir war in den letzten Wochen eine "Ausnahmesituation". Zuerst der blöde Abszess, der total weh tat, der ja rausgeschnitten werden musste, einschließlich die Folgen davon (schon alleine, bis es endlich so weit abgeheilt war, dass er nicht mehr aufgeplatzt ist). Das hat mich sportmäßig mächtig eingeschränkt. Und letzte Woche dieses seelische Auf und Ab.

Der Arzt, der meiner Mutter die Diagnose so heftig vor den Bug geknallt hat, hat sich bei ihr am Donnerstag noch für diese Art entschuldigt. Es wären wohl die falschen Worte gewesen (allerdings). Die Bettnachbarn, die meine Mutter getröstet haben, haben sich bei der Stationsärztin über diesen Arzt beschwert. Es war unmöglich, wie er mit ihr geredet hat. Daraufhin kam er nochmals ins Zimmer, dass er es wohl falsch formuliert hätte und hat sich dafür entschuldigt. Wie heißt es immer so schön, "erst denken und dann reden!!!".

Meine Mutter will demnächst bei ihrem Arzt (Praxis) eine Gesprächstherapie machen, das alles verarbeiten. Das hat der Arzt ihr angeboten. Bei Psychologen bekommt sie ja eh keinen Platz (Wartelisten bis zu 2 Jahre, wer weiß, wie es ihr bis dahin geht). Es müssten nicht immer Untersuchungen sein. Sie könne gerne zu ihm kommen, dann könnten sie einmal wöchentlich für bis zu 30 Minuten eine Gesprächstherapie machen. Dieses Angebot von ihm finde ich total gut, meine Mutter will auch darauf eingehen.

Ja, und dieses Schreiben hier ist halt meine persönliche "Therapie", die ich ja schon vor Jahren entwickelt habe. Tagebücher haben mich ja immer schon begleitet (schon in der Schulzeit habe ich täglich alles Wichtige rein geschrieben) und heutzutage halt auf diese Art und Weise. Es tut mir halt seelisch auch gut, meine ganzen Gedanken so aus mir rauszulassen. Damit kann ich mich seelisch immer wieder stabilisieren (jeder auf seine Art und Weise).

Ich habe meine Mutter auch darauf angesprochen, ob sie nicht auch mal zu einem anderen Arzt gehen wolle, eine andere Meinung einholen wolle. Aber darauf ging sie nicht ein, womit ich schon gerechnet hatte.

Ihre Bettnachbarin, die 57 Jährige, die am Dienstag diese OP noch vor sich hat (der gleiche Krebs) war bei mehreren Ärzten, aber alle haben die gleiche Diagnose (auch bezüglich der Behandlung) gestellt. Meine Mutter meinte, sie hätte nicht die Kraft, fühlt sich nicht stark genug, jetzt noch von einem Arzt zum anderen (auch durch verschiedene Städte) zu wandern. Im Moment ist sie eh sehr schwach. Seit Wochen (seit Anfang Februar, als sie täglich bei ihrem Freund am Bett saß, der im Koma lag) hat sie nichts mehr richtig gegessen, nur noch ganz kleine Häppchen (im Krankenhaus lag sie ja viel am Tropfer). Sie müsse jetzt erst mal wieder zu Kräften kommen, damit sie ihr Leben überhaupt wieder genießen kann. Und dann läuft ja schon die Chemo (die beginnt ja am Dienstag im Krankenhaus, am Mittwoch kommt sie nach Hause, ab dann die Woche soll sie immer einmal wöchentlich zur Chemo-Spritze in die Praxis kommen). Erst mal abwarten, wie es ihr dann geht, wie sie es körperlich überhaupt verkraftet.

Kommentare

03:34 16.04.2017
ist ja wirklich eine umfangreiche und leidvolle Krankheitsgeschichte bei Deiner Mutter, Daumendrück, dass sie nun wirklich noch ein paar oder ganz viele Jahre "mit Genuss" geschenkt bekommt
Und Du leidest ja natürlich auch immer empathisch mit Wäre schön, falls Du Dich dann auch bald für Deine Mutter mitfreuen könntest!
Good luck!
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2017-04-14 09:34