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Tagebuch PetraM
2015-12-11 02:15
Do. 10.12.2015 (Musik)
Heute wieder ein englisches Lied.

Nachdem ich beim gestrigen Musikvideo (von Jürgen Drews) schon mein damaliges Hobby, den Jazz-Tanz, erwähnt habe, habe ich heute das Lied "The Scatman" gewählt.

Es ist nicht mein Lieblingslied, aber damit verbinde ich persönlich halt sehr viel. Darauf habe ich den letzten Jazz-Tanz gemacht. Das war unser großer Auftritt (vor rund 400 Zuschauern), bei dem ich zum ersten Mal in der ersten Reihe tanzen durfte (bis dahin stand ich bei allen Auftritten mittig oder in der letzten Reihe, da ich zwar alle Schrittfolgen in- und auswendig kannte, mir jedoch die "Ausstrahlung" fehlte, ich viele Schritte nur "andeutungsweise" ausgeführt habe).

Die Proben für diesen Auftritt begannen rund ein Jahr vorher. Ein Jahr lang (bis zu diesem Auftritt) habe ich dieses Lied dann unzählige Male gehört. Zweimal wöchentliches Training mit der Gruppe (auch zu weiteren Liedern, der Abend ging über 1,5 Stunden, zu der Tanzschule gehörten auch noch weitere Gruppen, auch Steppgruppen usw.) und auch zweimal wöchentlich eine Stunde beim Einzeltraining. Meine damalige Tanzlehrerin, in meinem Alter (die leider schon vor Jahren an Krebs gestorben ist), mit der ich mich super gut verstanden habe, erinnert mich charakterlich sehr an meinen Trainer. Sie korrigierte sehr viel. Immer und immer wieder musste ich diesen Tanz, die einzelnen Schrittfolgen wiederholen, bis alles perfekt saß (das war sehr intensiv, hat aber auch totalen Spaß gemacht). Ja, und bei diesem Auftritt durfte ich dann zum ersten Mal in der ersten Reihe tanzen.

Das war damals für mich persönlich die Erfüllung eines ganz großen Traumes. Ich war zwar total nervös (bis dahin hatten wir nur kleinere Auftritte, dieser Auftritt, vor rund 400 Zuschauern, war für uns bis dahin, der größte), aber ich war auch mächtig stolz, dass ich es tanzmäßig endlich so weit gebracht habe. Fühlte mich mit meiner Gruppe im Hintergrund auch total sicher und selbstbewusst. Außerdem waren die Lampen, die Bestrahlung so angebracht, dass wir angestrahlt wurden, vom Publikum eh kaum was sehen konnte. Das wurde uns erst anschließend wieder bewusst, als das Licht im Raum angemacht worden ist (wie viele Leute da vor uns saßen).

Dieses Lied war Tanzmäßig sehr intensiv, sehr schnell mit sehr vielen Wechseln bei den einzelnen Schrittfolgen. Aber es hat alles sehr gut geklappt, wir haben alles fehlerfrei hinbekommen. Ich war dabei einfach nur super stolz und super glücklich. Das war für mich persönlich der bisher schönste Tag überhaupt (so einen positiven Erfolg im Leben zu haben). Dieses Lied, diese Emotionen dabei werde ich deswegen nie mehr vergessen.

Dieses intensive Training für diesen Auftritt (wie gesagt, es waren an dem Abend ja auch noch weitere Tänze auf andere Lieder dabei) war für mich, für meinen Körper jedoch etwas zu viel. der Auftritt war am 26.04.1996. Mein Freund hat mir mittags eine Figur aus Porzellan geschenkt, mit der er mir viel Erfolg gewünscht hat. Das Datum hat er unten drauf geschrieben. Diese Figur steht als Erinnerung noch heute hier im Regal.

Schon während dieses Jahres mit dem fast täglichen Training wurden die Schmerzen in den Oberschenkeln immer intensiver. Laut Ärzten sollte ich sofort mit dem Training aufhören, was für mich jedoch nicht in Frage kam. Ich bekam dann die enge Beinbandage (für die Oberschenkel), die ich dann bei jedem Training, auch bei dem Auftritt tragen musste. Damit konnte ich die Schmerzen weitestgehend unterdrücken. Dennoch wurde es von Woche zu Woche intensiver (laut Ärzten sollte ich eigentlich nur noch gezielte KG machen). Nach dem Auftritt war ich dann noch etwa eine Woche dabei (in der Tanzgruppe). Anfang Mai ist dann das mit dem Rücken passiert (das werde ich halt nie mehr vergessen). Ich ging auf den Balkon, wollte einen Kasten mit Wasser (Flaschen) reinholen, bückte mich spontan und bekam den Stich im Rücken. Die Bandscheibenvorwölbung, die man auch 2010 auf den Röntgenaufnahmen sowie beim MRT vor der Reha noch sehen bzw. nachweisen konnte. Die Wirbelsäule hatte sich im Laufe der Jahre so verschoben, dass sich die Bandscheibe nicht mehr zurückbilden konnte.

Es waren Schmerzen ohne Ende, ich konnte tagelang nur gebückt laufen, konnte mich kaum noch aufrichten. Ab sofort durfte ich (bis heute) keine zu ruckartigen (falschen) Bewegungen mehr machen. Von meinem großen Hobby, dem Tanzen, muste ich mich sofort verabschieden. Anfang Mai habe ich dort dann schweren Herzens (und mit sehr vielen Tränen) gekündigt.

Aber ich bin trotzdem total stolz und glücklich darüber, dass die Sache mit dem Rücken erst danach passiert ist, dass ich diesen Auftritt (in der ersten Reihe stehend) noch geschafft habe. Mit diesem Lied verbinde ich nur super schöne Erinnerungen. Der Abend war einfach nur total klasse. Ich war total glücklich, der Abend, die Gruppe, der ganze Zusammenhalt der Gruppe an sich war an diesem Abend einfach nur total super schön. Keinerlei "Konkurrenzkampf" (wer ist besser als der andere), wir hielten alle zusammen (verschiedene Altersgruppen und auch ein paar Männer waren dabei), jeder half dem Anderen und die ganze Atmosphäre auch hinter der Bühne war einfach nur einmalig schön. Ja, diesen Abend werde ich nie mehr vergessen.


http://www.youtube.com/watch?v=y6oXW_YiV6g

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