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Tagebuch PetraM
2018-04-18 15:24
Di. 17. April 2018
Mal eben noch einen Eintrag für den Dienstag. Nach dem Training war ich abends total kaputt, habe nur noch gelegen und geschlafen (ich wollte eigentlich noch Fahrrad fahren, aber das habe ich nicht mehr geschafft). Dass ich so viel schlafe, das kenne ich von mir so gar nicht, das ist bei mir völlig unnatürlich. Ich bin total schlapp. Ich nehme aber an, dass das an dem akuten, extremen Eisenmangel ist. Das meinte die Ärztin ja auch. Mein Eisen muss aktuell auf dem absolut untersten Stand sein. Das muss jetzt erst mal aufgebaut werden. 

Am Dienstag Abend, nach dem Essen, habe ich mit dem ersten "Eisen" angefangen. Das heißt "ferrotone", flüssiger Eisenlieferant. In einer Packung sind 14 Beutel, jeder Beutel hat 20 ml Flüssigkeit. Die soll man verdünnt trinken. Am besten mit Saft, Orangen- oder Apfelsaft, weil darin Vitamin C ist. In Verbindung mit Vitamin C wird dieses Eisen deutlich besser und schneller vom Körper aufgenommen. Damit ich mit dem Saft nicht zu viel Zucker trinke, will ich es jetzt immer mischen, mir sozusagen eine Schorle daraus machen. Also halbes Glas mit Wasser, dann dieses Mittel aus dem Tütchen da rein (durchsichtig) und den Rest des Glases dann halt mit Saft auffüllen. 

Das soll ich so jetzt für mindesten 3 Monate machen. In 6 Wochen dafür die erste Kontrolle, die erste Blutuntersuchung, danach in regelmäßigen Abständen, bis mein Eisen-Haushalt wieder auf einem normalen Level ist. Ich hoffe bzw. gehe davon aus, dass es mir dann wieder so richtig besser gehen wird, dass es mir dann wieder gut gehen wird.

Am Dienstag Abend war ich seelisch noch etwas durch den Wind, sehr labil, mir sind noch mehrmals ein paar Tränen gekommen. Der Besuch bei der Ärztin hat mich mächtig aufgewühlt.

Meine Eltern haben ja auch nicht mit solchen Diagnosen gerechnet. Beide hatten zwar kleine Probleme (so wie meine aktuelle Schlappheit), aber dass sie bei der Untersuchung die Diagnose Krebs bekommen würden, damit haben sie beide nicht gerechnet. 

Ja, und als die Ärztin bei mir dann halt die gleichen Organe, wie bei meinen Eltern untersucht hat, bei mir aber "Entwarnung" gegeben hat, dass alles (einschließlich der Blutwerte) in Ordnung ist, da war die Erleichterung so riesen groß, dass ich total in Tränen ausgebrochen bin.

Der Leberkrebs meines Vaters wurde bei der Darm-Untersuchung (wegen Darmkrebs) festgestellt. Damit hatte zuvor gar keiner gerechnet. Es hieß, der Darmkrebs sei heilbar, ein Stück Darm raus, dann würde er wieder gesund werden..... Eine Woche später, als er zur Kontrolle musste (wie die Darm-OP gelaufen ist), da wurde dann der Leber-Krebs festgestellt. Sofort hieß es, keine Chance mehr, in rund einem bis zwei Jahren würde er sterben (rund 1,5 Jahre später, nach dieser Untersuchung, ist er gestorben). Nun gut, meine Leber sei zwar relativ groß (dabei gibt es wohl verschiedene Größen, meine gehört halt zu den größeren), aber alles sei in Ordnung. 

Da musste ich schon, vor Erleichterung, mit den Tränen kämpfen.

Dann bezüglich meiner Mutter. Das ist ja gerade mal ein Jahr her. Den Schilddrüsenkrebs und die Lungenmetastasen hatte sie ja rund 25 Jahre im Körper (immer mit starten Medikamenten unter Kontrolle), aber den aktuellen Bauchspeicheldrüsenkrebs, davon haben wir ja erst rund eine Woche vor ihrem Tod, im Krankenhaus erfahren (also ziemlich genau vor einem Jahr, wobei dieser Krebs schon länger im Körper war). 

Sie kam ja mit Wasser im Bauchraum ins Krankenhaus. Zuerst hieß es Gallenkrebs, die Galle sollte raus. Zuerst haben sie aber einen Stent gelegt, damit die Gallenflüssigkeit (vor dieser OP) ablaufen konnte. Bei der Untersuchung für diese Gallen-OP haben sie dann den Krebs an der Bauchspeicheldrüse "gefunden" bzw. entdeckt.

Ja, und als die Ärztin am Dienstag zu mir sagt, dass meine Galle gesund sei, auch keine Gallensteine, da kamen mir schon die ersten Tränen. Und als es dann hieß, dass auch die Bauchspeicheldrüse gesund sei, da gab es bei mir, bei den Tränen, kein halten mehr.

Zum einen eine totale Erleichterung und Freude, dass ich gesund bin. Aber auch viele Erinnerungen an letztes Jahr, als diese Untersuchung bei meiner Mutter völlig anders verlaufen ist.

Nun gut, mit niedrigen Eisenwerten musste ich ja schon öfters kämpfen und dass ich zu wenig trinke (was man auch an den Blutwerten sehen konnte), das ist ja ebenfalls schon lange bekannt. Daran muss ich arbeiten. Das waren ja die einzigen negativen Punkte. 

Ja, am Dienstag war ich dann mächtig durch den Wind. Diese Untersuchung hat mich seelisch total aufgewühlt.

Jetzt erst mal zum "Glückstagebuch".

Am Dienstag fand ich es schön, 

- dass diese Untersuchung bei mir so positiv verlaufen ist. 

- dass ich auf dem Weg zur Ärztin unsere Nachbarin aus dem Nebenhaus, mit dem kleinen Hund getroffen habe (die ich vor zwei Wochen bei der Ärztin getroffen hatte). Ich habe sie mal gefragt, wie ihr Hund eigentlich heißt (das wusste ich bisher noch gar nicht). Peaches, englisch, wie Pfirsich. Wie süß, das habe ich als Hundenamen auch noch nicht gehört.

- dass ich mir auf dem Weg nach Hause (von der Ärztin) anstelle von Süßigkeiten Erdbeeren geholt habe. Davon habe ich abends noch gegessen (also Erdbeer-Quark mit diesen frischen Erdbeeren drin, total lecker, zwar auch ein paar Kalorien, aber ganz bestimmt weniger, als wenn ich 200 g Schoko-Plätzchen gegessen hätte!!).

- dass ich Nachmittags noch mein Training hatte, das wieder total gut gewesen ist.

- dass ich von ihm wegen der "kleinen" Gewichtszunahme keine "Vorwürfe", keinen Vortrag bekommen habe, sondern "nur", dass wir jetzt wieder zusehen müssen, dass wir es wieder in den Griff bekommen. Ja, zum einen bin ich wirklich dankbar für seine Hilfe, für seine Unterstützung und ich will es selber ja auch wieder in den Griff bekommen. 

- dass ich mir danach (auch mit Absprache meines Trainers) eine "Trink-App" runter geladen habe. Mal etwas mehr Überblick bekommen, wie viel bzw. "wie wenig" ich im Laufe des Tages so trinke.

- dass ich mir ein Spiel, das "Sudoku" runter geladen habe. Ich mache nicht so gerne bzw. viele Spiele. Aber Soduku, das mache ich hin und wieder mal gerne. Ein bisschen denken und kombinieren. Das mache ich auch in den Mittagspausen (zum Abschalten vom Zentral-Telefon usw.) hin und wieder mal sehr gerne.

- dass er mir, beim Training, wieder eine "Kleinigkeit" beim Handy gezeigt hat (Schritt für Schritt weiter kommen). 

Er ist etwas früher zum Training gekommen. Er rief mich deswegen natürlich vorher an (steht dann nicht "einfach so" in der Türe), aber ich habe halt 3/4 des Tages (abgesehen vom Training) geschlafen, habe seinen Anruf dadurch verpasst. Ich wollte dann (als ich es wenige Minuten später gesehen habe) bei ihm zurück rufen, aber wie geht das mit dem Smartphone (ich habe so lange darauf herum gedrückt, auf verschiedene Symbole, bis die Verbindung zustande kam)? Anrufe annehmen, das haben wir ja beim letzten Mal "geübt", dieses Mal haben wir es halt anders rum gemacht, dass ich ihn anrufen sollte. Viele Wege führen nach Rom, er hat mir dann direkt ein paar Möglichkeiten gezeigt, wie ich es damit am besten machen kann. Ja, so lerne ich damit Schritt für Schritt immer mehr dazu. 

Bezüglich der Trink-App bin ich abends dann noch mit Messbecher durch die Küche gelaufen. Ich habe halt so meine "Lieblings"-Gläser und Tassen, wusste aber nicht, wie viel ml jeweils da rein passt. Damit ich diese Trinkmenge dann auch richtig in der Trink-App eintragen kann. 

Fürs Training habe ich ja auch dieses Trainings-Tagebuch, in das ich immer alles eintrage. "Fehlende" Einträge motivieren mich dabei immer, mein Training wieder öfters und regelmäßiger durchzuziehen.

Bei der Trink-App habe ich die "Benachrichtigungen" an sich zwar ausgeschaltet, aber es wird automatisch eine Gesamtmenge angezeigt, die man erreichen soll (so wie ich beim Training ja auch immer eine Mindestzahl an Trainingseinheiten erreichen möchte). Dann habe ich halt den Ehrgeiz, diese Gesamtzahl, diese Mindestzahl zu erreichen. 

Das Training war wirklich wieder sehr gut. Viel für meine Beine, die es (nach der sportlichen Pause) auch nötig haben (was ich zeitweise bei den Übungen auch gemerkt habe).

Das Aufwärmtraining bestand aus Kettlebell-Swing mit der 5 und 6 kg Kugelhantel. Also Bewegung für den Körper, aber nicht zu intensiv werden.

Kniebeugen mit der 6 kg Kugelhantel, diese beim Hochkommen nach oben strecken.

Auch ein paar Ausfallschritte, dabei den Körper zur Seite drehen.

Des Weiteren ein paar Mobilitätsbewegungen für den ganzen Körper (Schultern, Rücken, Arme, Handgelenk usw.).

Dann ging es mit Ausfallschritten weiter, die mir schwer fielen. Mit einem Bein oben auf dem Steppbrett stehen (oben stehen bleiben), mit dem anderen Bein arbeiten. Immer wieder nach oben drücken (auf dem oberen Bein stehen), dann mit dem anderen/hinteren Bein tief runter (auf den Boden), runter in den Ausfallschritt. Damit musste ich total kämpfen, das fiel mir sehr schwer. So einige Wiederholungen.

Danach Kniebeugen, die "Sumo Squats", mit der 8 kg Kugelhantel, unten immer 3 mal nachwippen. "Unten" hat es gut geklappt. Dann aber mit Schwung nach oben kommen, gerade Stehen, alles (Po und Bauch) fest anspannen. Dabei musste ich mich etwas konzentrieren, weil mein Oberkörper dabei "gerne" etwas nach vorne gebeugt bleibt.

Kniebeugen mit der 6 kg Kugelhantel, vor der Brust halten, beim Hochkommen nach oben strecken. Mit der Zeit habe ich meine Knie etwas gemerkt, aber es hielt sich noch in Grenzen. Das muss ich jetzt wieder regelmäßig machen, bis ich meinen Körper wieder so richtig im Griff habe.

Mit der Hantelstange gerade vorbeugen, 3 mal Rudern und wieder hinstellen. Das hat gut geklappt.

Gerade Stehen, mit den 4 kg Hanteln arbeiten. Immer zwei mal hoch zum Biceps, waagerecht nachwippen, wieder hoch, erst dann ganz runter.

Dann mit den 5 kg Hanteln Biceps-Curls, ganze durchgehende Bewegungen, unten mit Drehbewegung (also die Hanteln gerade neben den Körper bringen).

Das habe ich beides gut hinbekommen.

Zum Abschluss, vor dem Dehnen, noch zwei mal Unterarmstütze, dabei mit dem Körper etwas vor und zurück gehen. Das habe ich gut hinbekommen.

Alles in allem war es wieder ein sehr gutes Training, das mich zwar sehr geschlaucht hat, mir körperlich aber sehr viel gebracht hat.

Ich hoffe, dass ich in dieser Woche körperlich soweit wieder richtig fit werde. Dass mir dieses Eisenmittel Tag für Tag hilft, wieder fitter und stabiler zu werden. 

So, jetzt muss ich eben eine Geburtstagskarte für meine Brieffreundin in Erfurt schreiben, die am Freitag Geburtstag hat (das habe ich ganz vergessen). Ich werde ihr zwar auch eine Mal schreiben (wir sind mit Mails wieder im regelmäßigen Kontakt), aber so eine Karte, also handschriftlich, das finde ich, gerade zu Geburtstagen, halt viel persönlicher. 

Ja, und weil sie am Freitag ja schon Geburtstag hat, gehe ich gleich eine kleine Runde raus. Zum Briefkasten, damit die Karte (hoffentlich) noch pünktlich bei ihr ankommt.

Kommentare

21:36 18.04.2018
Erstaunlich, wie Du nach der schlimmen Krebsthematik doch noch den Schwenk zum Glückstagebuch geschafft hast Und schlimm, wie vielfältig die Krebsangriffe sein können, was alles betroffen sein kann
Good luck!
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