Willkommen auf Tagtt!
Friday, 29. March 2024
Tagebücher » PetraM » News, Bilder, Videos - Online
Tagebuch PetraM
2017-03-08 03:36
Di. 07. März 2017
Der Dienstag ist soweit schön gewesen.

Ab morgen (Mittwoch) will bzw. muss ich mich jetzt daran gewöhnen auch morgens mit dem Bus zu fahren. Also morgen könnte ich theoretisch nochmals mit dem Zug fahren, wobei er auch heute wieder erheblich Verspätung hatte, sodass ich nur knapp 10 Minuten Plus gemacht hatte. Ich will mich ab morgen daran gewöhnen, also auch zeitiger Aufstehen, da der Bus nur einmal in der Stunde fährt (mit den Zügen bin ich morgens ja viel flexibler).

Bei meiner Mutter sind es übrigens 1,5 Keller. Als ihr Keller mit Kartons voll war, da hat eine Nachbarin angeboten, auch ein paar Kartons in ihren Keller zu packen, da ihr Keller fast leer war. Das hat sich der Freund meiner Mutter nicht zweimal sagen lassen und hat auch deren Keller gut vollgepackt. Auch diese Kartons sollen dort jetzt wieder raus.

Die Lebensversicherung zahlt übrigens nicht. Er hatte über Jahre keine Lebensversicherung, hat erst im letzten September eine neue Versicherung abgeschlossen. Er müsste mindestens ein Jahr drin sein, damit sie die Kosten übernehmen würden. Er hat bisher 300 Euro eingezahlt, die meine Mutter von dort jetzt wieder bekommt (sie ist darin als "Alleinerbin", als Begünstigte oder wie das heißt eingetragen).

Das Sozialamt wird sie nicht einschalten. Die Beerdigung wird mit allem drum und dran rund 2.500 Euro kosten. Laut Beerdigungsinstitut gilt man, wenn man eine bestimmte Zeit zusammen ist, automatisch als "Lebensgemeinschaft", auch ohne Trauschein. Und die Beiden haben ja (so wie wir) beide den Mietvertrag unterschrieben, wohnen also offiziell zusammen.

Wenn meine Mutter das Sozialamt einschalten würde, dann würden sie sofort an ihre Rente sowie an die Witwenrente von meinem Vater gehen. Das will meine Mutter nicht. Stattdessen hat sie einen Kredit aufgenommen. Monatlich immer mindestens 50 Euro abzahlen. Wir haben vor, ihr immer mal wieder (auch am Samstag) 50 Euro zu geben, damit sie diesen Kredit schnell wieder los wird.

Heute im Bus hat sich eine blöde Situation ergeben.

Meine Bus-Bekanntschaft kam auf den letzten Drücker (musste etwas länger arbeiten). Sie war total durch den Wind und so hektisch wie sie war, stieg sie dann noch in einen anderen Bus ein. Ich sprach sie noch an, dass unser Bus doch gleich kommen wird, aber sie meinte, wer weiß, wann der kommt, ich nehme lieber schon mal diesen Bus....

Nun gut. Ich stieg dann in den richtigen Bus ein, suchte mir einen guten Sitzplatz und habe was gelesen. Eine viertel Stunde später, an einer weiteren Haltestelle, stieg sie dann plötzlich wieder ein. Ihr war dann endlich bewusst geworden, dass sie im falschen Bus saß. An der Haltestelle hat sie Bekannte/Nachbarn getroffen, die auch ich inzwischen kannte. Der Bus war ziemlich voll. Sie kam kurz zu mir, sprach mich kurz an, dass sie sich nach hinten setzen würden, ob ich mit nach hinten kommen würde.

Nein, ich blieb dort sitzen. Ich hatte dort einen guten Sitzplatz.

Aber es war für mich trotzdem ein blödes Gefühl, als ich die Anderen hinten hörte, wie sie sich unterhielten und am lachen waren. Kurz bevor sie aussteigen musste, kam sie nochmals kurz zu mir und hat sich entschuldigt, sie hatte wirklich nicht geschaltet, dass es der falsche Bus gewesen ist.

Während ich im Bus saß und die Anderen hinten waren, musste ich an viele Situationen denken. Unter anderem rund um die Arbeit. Ich hatte einfach nicht den Mut, aufzustehen und alleine nach hinten, zu dieser Gruppe (zu den Anderen) zu gehen.

Dieser Mut fehlte mir im Laufe der Jahre ja schon so oft. Entweder ich bin von Anfang an dabei (in der Gruppe sozusagen) oder ich traue mich nicht, später dann dazu zu stoßen. Auf der Arbeit hatten wir das schon Öfters im Rahmen von Geburtstagen usw. Ich "muss" immer mit allen zusammen in den Raum gehen, zumindest aber mit einer Kollegin (oder einem Kollegen) zusammen. Sobald ich weiß, dass alle Anderen schon drin sind, ich aber alleine noch dazu kommen soll, dann verlässt mich jedes Mal der Mut. Ich stand (im Laufe der Zeit) schon so oft vor der Türe und bin wieder umgedreht, wieder in mein Büro gegangen.

Auch wenn ich weiß, dass nichts "passieren" kann, dass die Anderen auf mich warten, dass sie sich (zumindest ein paar von ihnen) freuen, wenn ich dazu komme, trotzdem schaffe ich es einfach nicht (auch meine Bus-Bekanntschaft und auch die Anderen hätten sich vorhin gefreut, wenn ich nach hinten, zu ihnen gekommen wäre).

Es gibt nur ganz wenige Fälle, nur ganz wenige Situationen, in denen ich mich in solchen Situationen überwunden habe, meinen ganzen Mut, meine ganze Kraft zusammen genommen habe und als letzte noch einen Raum betreten habe.

Diese Probleme, diese Angst geht bei mir bis weit zurück in die Schulzeit (damals hatte ich zum Glück immer meine Freundinnen, mit denen ich zusammen den Klassenraum betreten konnte), unzählige Situationen, in denen ich Angst vor diesem Schritt hatte.

Auch im Schwimmverein bei der Wassergymnastik war es Woche für Woche eine große Überwindung.

Durch Zugverspätungen kam ich häufig auf den letzten Drücker ins Schwimmbad, wenn die Anderen schon (bzw. gerade eben) angefangen haben. Ja, und dann stand ich Minutenlang alleine unter der Dusche und wusste, dass ich gleich alleine in den Raum, ins Schwimmbad gehen musste (wo die Anderen halt schon in Action waren). Wenn ich viel Glück hatte, dann kamen noch welche aus der Gruppe etwas Später (was grundsätzlich kein Problem war, jeder konnte kommen und gehen wann er wollte), so dass ich mit ihnen zusammen dann "locker plaudernd" noch ins Schwimmbad gehen konnte.

Ja, aber auch wenn ich weiß, dass mir im Grunde nichts "passieren" kann, dass die Anderen auch noch auf mich warten, trotzdem fällt mir dieser Schritt, alleine einen vollen Raum zu betreten, bis heute mega schwer, ist für mich immer wieder aufs Neue eine große Überwindung, eine große Herausforderung. Hin und wieder schaffe ich es, bin dann anfangs aber sehr nervös, total durch den Wind und muss mich total konzentrieren, um wieder ruhig zu werden, um mitzubekommen, worum sich die Gespräche der Anderen gerade so drehen.

Heute Abend habe ich weitere Stücke vom Putenbraten gegessen, dazu was vom Krautsalat.

Von etwa 21.30 Uhr bis gegen 23.00 Uhr habe ich geschlafen. Dann, als ich wieder wach wurde, habe ich mich endlich für den Sport aufgerafft, habe ich endlich den blöden inneren Schweinehund besiegt.

Fahrradfahren 10 Kilometer in 32 Minuten. Durchschnittlich mit 17/18 km/h, jede 3./6. und 9. Minute eine "Powereinheit" von 40 Sekunden mit etwa 22 km/h (also auch zur 13./16./19. Minute usw. jeweils 40 Sekunden mit Power).

Nach dem Fahrradfahren noch 35 Min. "Sport".

15 Min. Steppbrett-Training, 15 Min. Krafttraining und etwa 5 Min. Dehnen (für Schultern, Nacken sowie Beine und Fersen).

Heute habe ich nur ein "Grundprogramm" durchgezogen. Mein Trainer würde über diesen Satz wahrscheinlich wieder lachen. Wenn andere von einem Grundprogramm reden, dann meinen sie 20 bis 30 Minuten Sport, bei mir fängt das Grundprogramm aber mit einer Stunde an (es muss sich ja schließlich auch lohnen).

15 Min. Steppbrett-Training (7 Übungen für je 2 Min.). Bei 3 Übungen mit den 1 kg Hanteln nach vorne boxen, bei 2 Übungen (seitlich und nach vorne Kicken) mit den 2 kg Hanteln Biceps und bei den seitlichen Übungen (Steps) mit den 3 kg Hanteln Biceps.

20 x Kettlebell Swing (6 kg).

Mit den 3 kg Hanteln Reverse Biceps-Curls (also Handinnenflächen nach unten halten), erst 30 Sek. in der Waagerechten halten, dann 10 x Biceps.

Mit den 5 kg Hanteln normale Biceps, also ebenfalls erst 30 Sek. in der Waagerechten halten, dann 10 x Biceps.

Dann auf dem Steppbrett 10 x Liegestütz rücklings.

Mit 3 kg Hanteln 10 x Kniebeugen, Arme beim Hochgehen nach oben strecken.

Gerade Stehen und mit den 2 kg Hanteln seitliche Bewegungen, die Arme (fast) gestreckt seitlich 10 x hoch bis in Schulterhöhe, halb runter und nochmals hoch bis in Schulterhöhe, erst dann ganz runter.

Die Arme vorne hoch, also Oberarme in Schulterhöhe, Unterarme senkrecht hoch. Die Arme 10 x gerade nach oben strecken und nur bis Schulterhöhe runter kommen.

Runter auf die Matte. 30 Sek. Unterarmstütze.

3 richtige Liegestütze.

10 Liegestütze auf Knien.

Auf die Seite legen und 5 x Seitstütz (natürlich im Wechsel mit jeder Seite 5 x).

Flach liegen und oberes Bein 10 x gestreckt hoch (dabei so ein Rubber-Band, geschlossenes Theraband, um die Fußgelenke).

Flach auf dem Rücken liegen und Beine 10 x anziehen (Knie Richtung Brust) und strecken (flach über dem Boden).

Beine aufstellen, 10 x gerade Crunches, Hände Richtung Knie.

20 x Kettlebell Swing mit der 8 kg Kugelhantel.

Zum Abschluss dann die Dehnübungen und abschließend die Arme/Schultern vor und zurück kreisen.

Ich bin stolz, dass ich dieses Programm durchgezogen habe. Das hat mir auch wirklich gut getan.

Kommentare

04:08 09.03.2017
mit dem "inneren Schweinehund" muss man öfters kämpfen, probier's einfach mal
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
Löschen | Abbrechen

Kommentieren


Nur für registrierte User.

PetraM Offline

Mitglied seit: 28.03.2015
DE
Wirklich beenden?
Ja | Nein

2017-03-08 03:36