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Tagebuch PetraM
2018-10-04 01:38
16.10.2010
Hallo,

im Moment bin ich nicht ganz so gut drauf und bin mal wieder mit den Depressionen am kämpfen. Bis heute Mittag ging es eigentlich noch.

Heute Morgen war ich zunächst wieder zur "Kontrolle". Mein Blutdruck ist weiterhin stabil bei 110:70. 1 Kilo ist runter, aber das war mir völlig logisch. Nachdem ich am Montag und Dienstag mit meinem Freund in Restaurants sehr "deftig" gegessen hatte (einschließlich Pommes und Nachtisch) und jetzt hier kaum etwas esse, aber halt trotzdem Sport treibe, musste schon etwas runter sein. Ja, mit dem Essen habe ich hier so einige Probleme. Ich laufe fast ständig nur mit Magenknurren rum. Morgens zwei kleine Scheiben Brot mit Margarine, Abends um 17 Uhr das gleiche und Mittags bemühe ich mich ("der Hunger treibt es rein") zumindest die Hälfte der Portion zu essen (wobei es eh schon kleine Teller bzw. Portionen sind). Gestern Abend konnte ich, obwohl ich hundemüde war, wegen dem Magenknurren über eine Stunde lang nicht einschlafen. Bis jetzt hat mir hier noch nichts so wirklich geschmeckt. Ich "mümmel" nur am Essen rum und versuche zumindest ein bisschen runterzukriegen. Ich muss nur aufpassen, wenn ich tagelang nicht vernünftig esse, dass mein Kreislauf nicht völlig zusammen klappt.

Ab 8 Uhr hatte ich 45 Minuten Nordic Walking. Das war sehr gut und hat auch wirklich Spaß gemacht. Der "Trainer" hat uns (also den Anfängern, die meisten aus der Gruppe waren schon Fortgeschrittene) verschiedene Möglichkeiten gezeigt, in welchem Rhythmus man die Stöcke mitnehmen kann (gleichzeitig, so wie beim Ski-Langlauf, schneller Wechsel, zeitgleich mit den Schritten oder langsamer Wechsel erst nach 2 bis 3 Schritten), wir sollten die Methoden dann ausprobieren, mit welcher wir am besten klarkommen. Ich kam am besten mit dem langsamen Wechsel klar und bin damit dann mehrere Runden rund um das große Klinikgebäude gelaufen. Die Hauptgruppe, die Fortgeschrittenen, waren schnell weit von uns Anfängern entfernt, so dass schließlich jeder selbst seinen Rhythmus gefunden hat und wir meistens zu zweit gelaufen sind. Aber durch solche Gespräche, die man dann dabei führt, lernt man halt nach und nach die anderen Patienten kennen und kommt mit einigen ins Gespräch.

Etwas später hatte ich KG. Damit hatte ich heute echte Probleme. Zuerst mal wieder die "klassische Brücke". Dabei ging die Physiotherapeutin rum und "rappelte" an den Beinen, dabei sollte man die Spannung "wie ein Baum" halten. Gar keine Chance, ich "wackelte" sofort heftig los, konnte die Spannung nicht halten und klappte zusammen. Als sie dann zu mir sagte, dass ich zu wenig Kraft habe, da wurde ich dann etwas gereizt und habe gesagt "Ja genau, und deswegen bin ich ja auch hier". Ich wollte das eigentlich gar nicht "frech" oder so sagen, aber langsam nervt es mich wirklich, dass ich ständig die gleichen Kommentare zu hören bekomme, egal wo, auch bei mir im Institut. Ich weiß, dass ich zu wenig Kraft habe, darum mache ich das ganze "Theater" ja jetzt schließlich mit!! (Ich kann es nicht mehr hören!) Danach sollten wir uns auf den Bauch legen. Zunächst mit den Armen in U-Haltung abheben und die Arme nach vorne strecken. Mit rechts geht es noch so einigermaßen (jedoch auch nicht so ganz richtig), aber mit links klappt es nur wenige Zentimeter. Dabei bekam ich im BWS-Bereich mächtige Schmerzen. Zum Abschluss dann ebenfalls auf dem Bauch, die Unterarme aufstellen, die Füße auch und Spannung in die Beine und dann das Gesäß hochdrücken. Gar keine Chance. Ich kann mich noch so anstrengen (3 Versuche), ich komme keinen einzigen Zentimeter vom Boden hoch. Weil ich trotz der Anstrengung, trotz der Bemühungen gar keinen Erfolg dabei hatte, musste ich in diesem Moment mächtig mit den Tränen kämpfen.

Anschließend hatte ich dann noch Ergometertraining, also 20 Minuten Fahrrad fahren. Es sollte eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht werden. Weil ich jedoch zu wenig Kraft hatte, um auf Touren zu kommen, wurde schließlich die absolut kleinste Stufe eingestellt. Mit den Beinen hatte ich dabei keine Probleme (kein Wunder, es war ja auch so gut wie gar kein Widerstand), aber mit dem Rücken, mit der LWS umso mehr. Ich bekam dabei ganz starke Schmerzen und Stiche in diesem Bereich. 

Heute Nachmittag hatte ich dann Freizeit und bin in die "Stadt" gelaufen. Dabei gingen die Depressionen dann los (als ich an dem Hotel vorbeilief, in dem ich noch vor 3 Tagen mit meinem Freund war, es liegt genau auf dem Weg). Ich habe ein paar Kleinigkeiten (Geschenke und Ansichtskarten) gekauft und bin dann ganz langsam und gemütlich zurück gebummelt. Seitdem sitze ich auf meinem Zimmer und hänge meinen Gedanken nach (nicht gerade aufbauend und motivierend)... Ich habe schon von meinen Tischnachbarn (in dieser "Runde" fasse ich langsam "Fuß" und werde nach und nach lockerer und gesprächiger) gehört, dass hier Abends viele Kurse angeboten werden (Basteln, Handarbeit, sportliches usw.). Ich will mich am Wochenende mal erkundigen, was nächste Woche auf dem Plan steht. Mit den Depressionen und dem knurrenden Magen (auch jetzt die ganze Zeit über) konnte ich mich heute nicht zum Schwimmen aufraffen. Morgen Vormittag habe ich noch KG und Aquajogging.

Heute Abend bekam ich dann noch einen "Dämpfer". Mein Freund hat mir am Telefon erzählt, dass ich Post von meinem Arbeitgeber habe. Irgendetwas läuft zwischen dem Arbeitgeber und meiner Krankenkasse "schief". Weil ich jetzt tatsächlich über die 6-Wochen-Grenze mit dem Krankenschein komme (womit ich gerechnet habe), wollte mein Arbeitgeber Auskünfte von der Krankenkasse haben. Angeblich wäre seit Anfang 2009 kein Krankenschein von mir mehr bei der Krankenkasse angekommen (ich habe alle dort selber in den Hausbriefkasten geworfen!). Wegen fehlender Zusammenarbeit hat mein Arbeitgeber jetzt angekündigt, dass das Gehalt eingestellt werden soll. Das war für meine Depressionen heute nicht gerade förderlich (von den Rückenschmerzen ganz zu schweigen...). Ich soll das jetzt von hier aus klären... Ich rief dann meine Mutter an und habe ihr alles erzählt. Sie wird sich am Montag Morgen mit meinem Arbeitgeber und mit der Krankenkasse in Verbindung setzen und will dann alles klären. Ich war vorhin wegen dieser unerwarteten Aufregung ziemlich "aufgelöst" (zum Schwimmen habe ich dann wirklich gar keine Lust mehr gehabt). Wie soll man sich auf die Reha "konzentrieren", wenn einen die Sorgen bis hierhin verfolgen? Ich hoffe jetzt, dass meine Mutter das am Montag schnellstmöglich geklärt bekommt. 

Ab Morgen Mittag habe ich dann Freizeit. Wenn das Wetter mitspielt, plane ich eine kleine "Fototour" ein, ansonsten werde ich wohl überwiegend auf dem Zimmer rumhängen.... (Lesen, Fernsehen und Internet)

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