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Tagebuch paranoid
2007-07-19 17:55
Vater und Tochter
Ich habe heute eine sehr interessante Studie gelesen, die zugleich erschreckend in mein eigenes Leben passte.
Es ging um die Vater-Tochter-Beziehung ud wie diese sich auf spätere Liebeseziehungen, die persöliche Entwicklung und das Berufsleben auswirkt.
Mein Vater war in meiner Kindheit ein eher desinteressierter Vater.
Er war nicht besonders streng, aber auch nicht esonders liebevoll oder interessiert an meinem Bruder und mir.
Er hat uns nicht geschlagen oder andauernd eingschränkt, aber gleichzeitig hat er mich auch nie geküsst oder in den Arm genommen- höchstens mal an meinem Geburtstag.
Die meiste Zeit war er tief in seiner Arbeit versunken und überließ meiner Mutter die ganz Arbeit und auch die ganze Freude an uns.
Obwohl meine Mutter hin und wieder gewalttätig mir gegeüber wurde, wurde ich trotzdem ein Mamakind, weil sie sich trotz allem viel um mich kümmerte.
Wenn ich an meine Kindheit zurück denke, fallen mir auch fast keine Erlebnisse mit meinem Vater ein.
Heute verstehen wir uns zwar ganz gut, aber ich weiß dass er in meiner Kindheit nie der Vater war, den ich gebraucht hätte.
So, um nun auf die Studie zurückzukommen: Die Studie besagt, dass Menschen, die ein Verhältnis wie ich zu ihrem Vater hatten(seinerseits Desinteresse, wenig Zeit etc.) später Schwierigkeiten in ihren Beziehungen haben und dazu neigen, unentschlossen zu sein, Bindungsängste zu haben, gleichzeitig aber auch Angst vor dem Verlassen werden zu haben und immer auf der Suche nach Anerkenung von Männern sind, was auch dazu führen kann, immer wieder neue Eroberungen fallen zu lassen.
Das ist wirklich eine exakte Beschreibung meiner Beziehung zu Liebesbeziehungen- genau so bin ich.
Das ist echt wahnsinnig gut getroffen.
Und es geht ja noch weiter- Töchter mit einer Vaterbeziehung wie meiner neigen dazu, ein schwaches Selbstbewusstsein zu haben und wenig Selbstvertrauen- auch das stimmt, ich habe kein großes Ego und bin oft unsicher, unterschätze meie Fähigkeiten.
Desweiteren besagt die Studie, dass Frauen, deren Väter in der Kindheit immer Höchstleistungen(zB Schule) erwartet haben, später in Schule, Studium und/oder Beruf extrem auf Erfolg aus sind und immer das Beste geben wollen.
Mein Vater war auch so- er hat sich immer massivst für meine Schulleistungenn interessiert, mich selten gelobt wenn sie gut waren, mich aber ausgeschimpft wenn sie schlecht waren.
Und so bin ich auch heute noch- entweder ganz oder garnicht. Wenn ich was tue, dann will ich die Beste sein oder mein Bestes geben, sonst lass ichs ganz.
Naja, das wars auch schon und ich denke, diese Studie hat zumindest auf mich bezogen ziemlich Recht.
Es ist schon erschreckend wieviel der Vater aufs spätere Leben Einfluss hat.
Ich frage mich gleichzeitig nur, was die Mutter denn dann für eiine Rolle spielt..

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2007-07-19 17:55