Erinnerungen und schwierige Phase
Die letzten Tage sind wirklich extrem schmerzhaft für mich. Jedes Mal wenn ich an meinen Opa denke kommen mir die Tränen. Er und ich waren sicherlich nicht die Allerengsten, ich habe ihn und meine Oma als ich noch in Deutschland war so 1-2x im Monat gesehen. Telefoniert haben wir fast nie. Trotz allem habe ich ihn doch geliebt. Ständig habe ich seine Stimme im Ohr, sein Lachen, oder erinnere mich an bestimmte Momente, wie er mich gedrückt hat oder wie er nachdenklich im Sessel saß. Es tut weh daran zu denken. Für meine Oma und meinen Vater tut es mir auch sehr weh. Meine Oma muss sich schrecklich einsam fühlen in dem großen Haus in dem sie zusammen gelebt haben. 43 Jahre haben sie zusammen in diesem Haus gelebt. Die Erinnerungen müssen überall sein, in jeder Ecke. Es tut mir noch mehr weh mir den Schmerz vorzustellen den sie und mein Vater jetzt haben. Das Einzige was mich etwas tröstet ist dass er nicht lange leiden musste. Bis letzten Herbst ging es ihm blendend. Dann wurde er auf einmal krank und seit Januar ging es dann rapide abwärts. Im Koma war er nie, er ist einfach gestorben.

Ansonsten gibt es auch vom Rest meines Lebens nicht viel Positivs zu berichten. Die Situation mit meinem Exfreund geht weiter. In manchen Momenten lachen wir noch zusammen, in manchen Momenten sieht er mich mit großen traurigen Augen an, in den meisten Momenten bin ich im Gästezimmer und er im Schlafzimmer und beschäftigen uns alleine. Sein Verhalten ist sehr ambivalent, meines aber wahrscheinlich auch. Ich habe gestern einem guten Freund, der auch in Bogota lebt, von der Trennung erzählt. Das hat gut getan. Er kennt meinen Ex schon seit sie kleine Kinder sind und er sagte mir dass er schon immer schwierig gewesen sei. Dass er Mitleid für ihn hätte, weil er nicht mal mit einer so tollen Frau wie mir glücklich werden könne. Und dass er wohl alleine enden würde. Es hat gut getan, jemanden auf meiner Seite zu wissen. Er hat mir auch angeboten dass ich bei ihm oder seiner Tante für einige Zeit einziehen will wenn ich will. Ich werde das Angebot wohl annehmen, für solange bis ich entschieden hab was ich mit meinem Leben nun anfangen will.