Damals und heute
Lied: Bush - Swallowed

Ich hab Angst dass ich verrückt werde, durchdrehe.
Jetzt tu ich es noch nicht, ich bin ruhig, halte den Mund,
aber in mir drin siehts ganz anders aus.
Ich traue mich nicht an die Zukunft zu denken, wenn ich es doch tu verdräng ich es ganz schnell wieder.
Ich denk darüber nach was ich überhaupt die letzten 2 Jahre gemacht hab... und stelle fest dass es nichts war.. nichts!
Zumindest nichts was mich längerfristig glücklich machte.
Jetzt sitz ich hier und kämpfe mit dem Drang mir in den Arm zu schneiden, meine Finger zittern, ich stelle fest wie leer mein Leben ist und habe schon fast sowas wie Liebeskummer. Es ist dumm es so zu nennen, es ist auch verrückt, aber wie soll ichs sonst nennen?
Und was war vor 2 Jahren? Exakt dasselbe.
Nur dass ich da noch ne Kante naiver war.
Das Leben vergeht immer schneller, wenn ich nicht aufpass bin ich bald 30 und immernoch genauso unglücklich wie jetzt.
Ich denke immer dass ich in 10 Jahren vielleicht glücklich verheiratet bin und lache wenn ich an die Vergangenheit denke.. doch realistischer gesehn ist das schon fast abstrus.
Wie bringt man einen Menschen dazu einen zu lieben?
Ich weiß es nicht.
Ich wurde bisher immer nur nett gefunden/gemocht oder 'sexy gefunden'.
Männer wollten mich nie wegen MIR, nur wegen meinem Äußeren.
Bevor es jemand falsch versteht, das soll nicht arrogant klingen, im Gegenteil... habe ich es je geschafft mich auf einen Mann einzulassen musste ich bitter feststellen dass er nur darauf aus war mit mir ins Bett zu springen... wie gut dass ich nicht naiv genug bin um mich SO ausnutzen zu lassen.. bis auf die Sache mit meinem Ex.
Ich glaub manche Erfahrungen hinterlassen ewig Narben in der Seele.
Zum Beispiel Misshandlungen in der Kindheit, Gehänselt werden als Kind, bis zum geht nicht mehr verarscht, betrogen und belogen werden.
Ich erinnere mich auch daran wie ich als Kind war.. und sofort schießen mir Tränen in die Augen.
Was war ich doch für ein Kind... ein hässliches, einsames, introvertiertes, gehänseltes.
Ich war viel zu dünn, hatte fast weiße Haare, eulengroße Augen und große, schiefe Zähne.
Mir bricht es das Herz wenn ich daran denke wie kaputt es mich damals gemacht hat dass keiner zu mir gehalten hat.
Ich denke es hat seine Narben hinterlassen.
Jahre später ist dieses Aussehen verschwunden, ich weiß dass ich hübsch bin, kann das aber nicht sehen.
Ich hab unglaubliche Probleme mir selbst im Spiegel in die Augen zu sehn.. wenn ich das länger mache kommt irgendwie eine Verachtung hoch.
Wenn ich in den Spiegel sehe, sehe ich eigentlich noch das kleine Mädchen von früher... verändert hat sich mein Verhaltensschema nie, nur verstecke ich es besser.
Ich tu nicht so als wär ich jemand anders, ich bin wie ich bin, nur die negativen Emotionen zeige ich nicht anderen.
Ich werde als 'selbstbewusst' und 'extrovertiert' tetuliert,
zwei Begriffe die mir auf mich selbst bezogen eigentlich völlig fremd sind.
Wieso kann ich bloss mit den Problemen anderer so gut umgehen, nur meine eigenen kann ich nicht lösen?
Ich bin mittlerweile ein beliebter Berater in meinem Bekanntenkreis geworden, habe auch schon in Erwägung gezogen Psychologie zu studieren.
Aber wie kann ich andere Leute beraten wenn ich selbst ein psychisches Problem hab?
Ohne dass ich es eigentlich wollte hab ich das Teppichmesser wieder in meinem Zimmer platziert.
Es war wie eine natürliche Reaktion.
Ich beginne auch zu merken wie es mir immer schwerer fällt mir Leuten zu kommunizieren die nicht grade alles für mich sind...
ich bin sehr offen für die Außenwelt, aber nicht für die soziale, sondern für Natur und ähnliches.
Ich achte auf kleine Dinge draußen, vielleicht auf ein Blattrascheln, ich sehe einzelne Dinge die anderen garnicht auffallen würden, sie haben eher den Blick fürs Ganze.
Vielleicht bin ich deshalb auch so wahnsinnig selbstkritisch und wählerisch in der Wahl der Menschen in die ich mich verliebe.
Aber wie man sieht verlieb ich mich trotz hoher Wahlkriterien immer in die Falschen, oder besser gesagt bilde es mir ein.