Alles aus?
Wieso kann ich nicht einmal in meinem Leben glücklich werden?
Ich bin schon wieder zuhause und am heulen.
So geweint wie jetzt hab ich schon seit Monaten nicht mehr.
Ich weiss einfach nicht was ich will oder wer ich bin...
manchmal erkenn ich mich selbst nicht wieder.
Habe die letzten Tage wieder bei meinem Freund verbracht und irgendwie werde ich von Tag zu Tag unglücklicher mit ihm.
Ich sehe ihn an und spüre irgendwie nicht das, was ich spüren sollte.
Ich liebe ihn nicht.
Ich weiss nicht welche Art von Gefühlen ich überhaupt für ihn habe.
Einerseits ist er aber so lieb zu mir... er hört mir zu, kocht fast täglich für mich, geht für mich einkaufen, bringt mir Kleinigkeiten zu essen mit die ich mal erwähnt habe...
daher bricht es mir auch das Herz zu wissen, dass er mir nicht dasselbe bedeutet wie ich ihm.
Er sagt mir auch andauernd wie wichtig ich ihm bin, wie schön ich bin und was er doch für ein Glück mit mir habe.
Ich sage sowas nie zu ihm...
in den lezten Tagen wurde es mir sogar unangenehm wenn er mich geküsst hat oder mir zu nah auf die Pele rückte.. da wollte ich einfach weg von ihm sein.
Und es tut so weh, es tut so weh zu wissen dass ich nicht aufrichtig zu ihm bin, ihm nicht die Freundin bin die er verdient hätte.
Ich liebe ihn nicht, denke an andere Männer, plane meine Zukunft ohne ihn und doch will und kann ich nicht Schluss machen.
Das hat er nicht verdient, ich will ihn nicht so verletzen!
Und wir sind doch grade mal 2,5 Monate zusammen...
was ist es also das mich überhaupt erst in seine Arme trieb?
Ich denke es war meine Sucht nach Liebe, Anerkennung.
Ich habe ihn "genommen" weil er mir viel, sehr viel, davon gegeben hat, mir ein Gefühl von Wärme und Sicherheit gegeben hat.
Nicht etwa weil ich ihn lieben würde.
Meine Kindheit, in der ich zu wenig Liebe, vorallem von meinem Vater, bekommen habe, hat mich zu dem gemacht was ich heute bin- eine unsichere, liebeshungrige, streitsüchtige Person, die gleichzeitig Bindungsängste und gleichzeitig Angst hat, verlassen zu werden.
Das heißt aber nicht dass ich keinerlei Gefühle für ihn habe...
ich weiss nur nicht wie ich diese deuten soll.
Ich schätze ihn, er ist ein so toller Mensch, den jemand wie ich, zumindest auf die Art wie ich als Freundin bin, nicht verdient hat.
Ich fühle mich ihm verbunden, vertraue ihm sehr, aber ich glaube nicht dass ich Gefühle für ihn habe, die über genau das und Freundschaft hinaus gehen.
Und das tut mir so weh für ihn.
Warum muss ich imer so viel falsch machen?
Ich hasse es, jemanden zu verletzen.
Und das tu ich schon jetzt, indem ich oft abweisend reagiere wenn er Körperkontakt sucht oder sogar richtig streitsüchtig bin und mich an kleinsten Dingen hochziehe um ihn fertig zu machen(nicht im Sinne von anschreien oder beschimpfen), was mir hinterher immer furchtbar leid tut.
Allerdings kotzen mich ein paar Dinge seines Verhaltens auch so an...
wenn wir uns streiten oder er mir wehgetan hat, ja selbst wenn ich weine, was jetzt schon 2x vor ihm passiert ist, zeigt er kaum eine Gefühlsregung.
Er sagt er weint nie und anscheinend ist das die Wahrheit.
Er bleibt immer so verdammt rational, wird niemals emotional, weint niht, wird nicht traurig, auch nicht wütend, nein, garnix.
Und dann de Sache, wegen welcher wir uns vorhin und vorher schon oft gestritten haben...
ich fahre ja immer zu ihm, das heißt für mich immer 10 Minuten Fußweg zur Bahn(oft in Dunkelheit), 30 Minuten Fahrtweg mit der Bahn zu ihm, dann nochmal knapp 10 Minuten zu Fuß.
Wenn ich abends zu ihm komme wenn es schon dunkel ist, hat er mich bisher fast immer abgeholt.
Aber wenn ich am nächsten oder übernächsten Tag wieder fahre, bringt er mich nicht einmal zur Bahn.
Nein, stattdessen sitzt er da faul in seiner Jogginghose vorm PC und findet es "lächerlich", mich die paar Minuten zum Bahnhof zu bringen, auch wenn ich finde dass sich das so gehört, vorallem wenn ich doch immer diejenige bin, die den großen Rest des Weges auf sich nimmt.
Ist es denn zuviel verlangt seine Arsch für 10 Minuten mal zu bewegen???
Es sind ja auch noch Semesterferien, da hat er eh nix zu tun.
Und ich hasse es dass er da auf seiner Meinung bleibt dass ich immer allein laufen soll und ich mich ja nich so kindisch anstellen solle. Nett.
Eben haben wir uns so gestritten dass ich ihm gesagt habe Donnerstag komme ich meine Sachen holen(es liegen noch viele meiner Klamotten bei ihm).
Und das ist auch so eine Angewohnheit von ihm, alles gleich ins Lächerliche zu ziehen.
Hab halt das mit Donnerstag gesagt und gefragt wann er zuhause sei dafür.. er: "Immer, ich sitz doch immer mit meinem faulen Arsch vorm PC." und anschließend "Ich hol dich dann aber nicht vom Bahnhof ab"... wie lustig.
Naja, das wars dann wohl.
Ich weiss nicht was ich denken soll.
Ich habe diese verdammte Angewohnheit immer zu emotional zu werden und zu schnell Dinge zu sagen, die ich später bereue... zu oft will ich Schlussstriche ziehen.
Also was verdammt nochmal soll ich tun?
Diese ganzen Dinge mit dem Weg und seinen schlechten Angewohnheiten würden mich wohl nicht so sehr stören, wenn ich wirklich echte Gefühle für ihn hätte- denke ich mal.
Ich weiss icht was ich will.
Wenn ich allein zuhause bin, sehne ich mich oft danach bei ihm zu sein.
Wenn ich dann aber bei ihm bin, will ich ihn manchmal nichtmal ansehen und will eigentlich lieber weg.
Ich deute es vielleicht so, dass ich mit meinem Leben unzufrieden bin und mich nach Liebe sehne, denke diese bei ihm zu finden, doch nicht weil ich ihn liebe, sondern weil ich nur bekommen will, nicht geben.
Andererseits will ich nichts mehr bekommen.
Ich weiss nicht ob ich lieber mit oder ohne ihn sein will.
Und ich weiss dass das alles wieder meine Schuld ist, weil ich meine Gefühle und Wünsche nicht im Griff habe und am Ende immer jeden verletze, den ich niemals verletzen wollte.
Und jetzt weine Wasserfälle... worum? Um ihn? Um mich? Um die Situation? Aus Angst? Aus Trauer?
Ich weis es nicht.
Aber ich kann damit nicht aufhören.
In 6 Wochen beginnt mein Studium, das ist für mich momentan der einzige Lichtblick.