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Tagebuch paranoid
2005-01-07 14:06
Ablehnung, Lügen, Liebe, Schmerz
Lied: Nine Inch Nails- Hurt

Morgen.
Oder besser gesagt, Mittag.
Wieder den ganzen Tag verschlafen, weil ich nachts nicht mehr in der
Lage bin einzuschlafen.
Und ich bin schon wieder so aufgewühlt dass ich wieder Stunden schreiben könnte. Doch am besten solle ich sofort aufhören, weil doch eh immer
dasselbe dabei rauskommt.
Trauer, Liebe, Angst, Schmerz, Ablehnung.
Ich bin nicht leer, ich bin so voll von Gefühlen die ich niemandem schenken
kann, alles was mir begegnet ist Leere.
Ich fühle mich wie ein kleines, verlassenes Tier in einem Käfig das
viel zu reudig ist als das man sich um es kümmern sollte.
Ich komme nicht raus hier, es ist eng und real.
Die Realität. Ich habe sie schon immer gehasst.
Die meisten Psychologen würden wohl sagen es ist gefährlich aus der
Realität in eine Traumwelt zu fliehen weil man "den Boden unter den Füßen verlieren könne"- vielleicht haben sie Recht, doch spielt das eine Rolle? Den Boden unter den Füßen habe ich längst verloren.
Zumindest den, auf dem ich gern stehen würde.
In menen Traumwelten stelle ich mir vor jemand anders zu sein,
jemand besonderes, jemand der von allen geliebt und beachtet wird
und immer genau das bekommt was ich will.
Und richtige Träume? Heute nacht hab ich von Simon und von "dem zweiten", Daniel, den ich wohl an eine andere verloren hab
geträumt. Ich träumte ich würde Simon besser kenennlernen, er würde
mich mögen, schätzen, vielleicht sogar lieben.
Mit Daniel war es auch so wie ich es will, eine verdammt gute Freundschaft die nie aufgegeben werden sollte.
Es tat weh heute wieder aufzuwachen und festzustellen dass alles ein Traum war. Und vor mir steht ein weiterer leerer Tag, den ich wohl hauptsächlich vorm PC, vorm Fernseher und vorm Nintendo verbringen werde.
Ich denke mir so oft wie armselig ich eigentlich bin, an sovielen Gefühlen so kaputt zu gehen... ich meine, wieviele leidende Menschen gibt es?
Unzählige, deren Schicksale mit meinem niemals zu vergleichen wären.
Einmal die, die durch Schicksalsschläge Verwandten und alles verlieren,
und dann die, die in Begriff sind ihr eigenes Leben zu verlieren.
Man denke nur an die Flutkatastrophe in Südostasien.
Und ich sitze hier in meinen warmen Klamotten in meinem Haus und genug Nahrung vor meiner Nase und habe trotzdem das Gefühl einfach einschlafen und nie wieder erwachen zu wollen.
Ist das lächerlich?
Kann schon sein, doch ich kann es nicht ändern.
Ich wurde schon so oft von der Liebe verletzt dass ich garnicht mehr zählen kann wie oft.
Sie schlägt mir ins Gesicht wie eine Faust und macht mich vollkommen wehrlos.
Ich denke zurück an letztes Jahr, wo ich eigemtlich wegen IHR zweimal vor Gericht war. Ich bin ein dummer Mensch, und trotzdem keines von diesen beneidenswerten, dummen Girlies, deren Leben sich ausschließlich um Schminke, cool sein und Parties dreht.
Wieso verliebe ich mich bloss auch so schwer?
Ich verliebe mich selten, wirklich, aber wenn ich es tue dann mit Leib und Seele, und das tut immer weh.
Dabei weiß Simon noch nichtmal wieviel er mir bedeutet, ich habe es ihm nie gesagt oder ähnliches, es geht nicht und würde mich wahrscheinlich noch mehr in die Lächerlichkeit stürzen.
Klar, viele würden jetzt sagen 'Das Leben geht weiter, andere Mütter haben auch schöne Söhne', aber das kann ich nicht so sehen.
Ich lebe im Hier, im Jetzt, dies ist der Moment meines Lebens,
und ich will jetzt endlich glücklich sein, nicht irgendwann!
Trotz allem muss ich sagen ich habe eine unglaublich unsterbliche Hoffnung... egal wie aussichtslos alles scheint, ich hoffe IMMER dass es doch anders kommt.. auch wenn ich im Inneren irgendwie weiß, dass es die Hoffnung sinnlos ist. Sogar bei Simon hoffe ich noch.
Ich sehe ihn ja eher selten und ich weiß nicht.. ich kann ihn nicht als total aussichtlos abstempeln. Oder tue ich das nur um nachts besser schlafen zu können? Aber wie schon so so schön gesagt, die Hoffnung stirbt zuletzt. Doch erstmal muss ich leiden, so blöd es auch klingen mag.
Ich bin einen Tick zu empfindsam, zu sensibel, zu träumerisch, zu verrückt für mein jetziges Leben.
Was ich auch hasse ist Hinterfotzigkeit.
Vor 2 Tagen warn ein paar Leute bei mir, unter anderem Freunde von IHM, sie waren echt nett zu mir und meinten zum Schluss sie würden sich ma melden ob die Tage was los ist, doch nichts. Garnichts.
Hab gestern abend einen von ihnen angerufen, sie waren grad dabei die Überraschungsparty für Simon vorzubereiten und ich wurde nichtmal gefragt ob ich nicht Lust hätte zu kommen. Naja.
Ich glaube ich habe nicht viel Menschenkenntnis.
Und was bringt der heutige Tag? Wieder nichts.
Ich werde die restliche Zeit wohl vorm Fernseher, vorm PC udn vorm Nintendo absitzen. Falls ich heute Abend nochwas mache, dann wohl mit den paar wenigen Leuten die alle in festen Händen sind.
Wie sehr ich sie beneide. Warum kann ich nicht einmal im Leben so ein Glück haben? Irgendwas mache ich doch falsch, aber verdammt falsch.
Ich mein, ich habe Leuten auchs chon Unglück zugefügt, sie ausgenutzt, und das tut mir auch Leid, ich habe es nie absichtlich getan oder jemanden so verletzt wie ich es wurde, um diese Grenzen zu merken hab ich einfach zuviel Sensibilität.
Ich spiele gern mit Männern die ich nicht will, aber würde dabei nie die Grenzen überschreiten.
Ich weiß dass viele mich anfangs immer gutaussehend finden, doch die verlieren auch schnell das Interesse wenn sie spüren dass ich einfach anders bin als sie. Genau wie ein guter Bekannter von mir vor kurzem zu mir sagte: "Ich hätte gern was mit dir, denn du siehst gut aus, aber du bist du und ich bin ich, das wäre total komisch." Und da hat er Recht.
Aber wozu rede ich überhaupt darüber? Um mein Selbstbewusstsein
wenigstens ein bißchen zu stützen? Das wird auf Dauer sowieso nicht funktionieren, wirklich nicht.
Ich schaffe einfach immer wieder genau das Falsche zu tun.
Und meine Gedanken werden sich den Rest des Tages wohl wieder um Simon drehen, einen Menschen den ich für nahezu perfekt für mich halte, es aber wohl nur eine Hoffnung bleiben wird.

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