Am Boden
Meine Motivation liegt am Boden. Und auch ich würde mich gerne auf den Boden legen und zusammenrollen. Aber das ist ja auch keine Lösung. Die Prüfungen stehen mal wieder kurz vor der Tür. Die Einladung ist da und die Rechnung natürlich auch. Das Gefühl noch nichts zu wissen breitet sich von Tag zu Tag ein wenig mehr aus. Ich muss endlich mal reinkloppen, damit das was wird.

Und mein Freund arbeitet momenatn so viel, dass ich mich wie ein Single fühle. Dann ist er ja auch noch unglücklich damit. Er hat einen Aufhebungsvertrag zum 31.08. bekommen, was man als verlängerte Probezeit sehen kann. Dadurch ist evtl. unser geplanter Urlaub nach meinen Prüfungen gefährdet. Mama und Papa haben sich schon bereit erklärt mit mir an die Nordsee zu fahren, falls es mit unserem Urlaub nichts wird. Boar ich könnt heulen. Das alles ist so dermaßen frustrierend. Ich zieh mich schon wieder zurück in mein Schneckenhaus. Ich fühle mich einsam und doch habe ich keine Lust Freunde anzurufen, um etwas Abwechslung zu haben. Auch die Arbeitskollegen gehen mir manchmal auf den Keks. Und irgendwie schaffe ich da momentan nichts. Aber das ist ein anderes Thema.

Geht denn jetzt alles wieder von vorne los? Ob zockend vorm PC oder arbeitend weg. Irgendwie hock ich hier immer alleine rum. Das ist doch totale Scheiße. Es klingt gemein, aber insgeheim hatte ich mir gewünscht, dass er gekündigt wird, damit er sich in Ruhe einen neuen Job suchen kann. Vielleicht einen, wo man mal um sieben oder wenigstens um acht zu Hause ist. Morgen muss er auch arbeiten. Ausgerechnet da, wo ich mal keine Schule habe. Heute hofft er noch vor acht zu Hause zu sein. Was mach ich nur, wenn ich keine Schule mehr habe. So viel putzen und sport treiben kann ich ja gar nicht. Und ich will auch nicht alles alleine machen müssen.

So ein Mist. Er sieht nicht nur aus wie mein Vater, er arbeitet auch so. Meinen Papa habe ich früher auch nur selten zu Gesicht bekommen, weshalb unsere Beziehung nicht ganz so eng ist. Sowas wollte ich für mich nie haben. Ich habe ja auch gute Arbeitszeiten. Aber was nutzt das schon.

Ich hab meinen Freund echt lieb. Aber das ganze drumherum wie Job, Familie und dieser ganze Vermietungsquatsch hasse ich. Das hasse ich wirklich. Ich versuche immerwieder mich nur auf ihn zu konzentieren. Schließlich ist das ja das Wichtigste. Dabe geht mir ein Zitat meines Lieblingsfilmes Mexican - Ein heiße Liebe durch den Kopf: "Wenn zwei Menschen sich lieben, so richtig und aufrichtig, aber sie bekommen es einfach nicht auf die Reihe, wann kommst du an den Punkt, wo du sagst, dass es genug ist? Antwort: Niemals!" Das ist doch sehr aufbauend und trägt Hoffnung in sich. Wenn nicht fast sofort die Frage auftauchen würde "Woher weiß ich, dass ich ihn aufrichtig liebe?"

Ich liege am Boden und meine Motivation rollt sich zusammen.