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Tagebuch nonamenow
2006-01-24 11:45
Overload
Schon krass zu bemerken, dass Dope allein nicht mehr ausreicht. Erst mit zuviel Raki setzt das Gefühl ein, daß alles wieder gut werden könnte. Die eiskalte Leere verschwindet zeitweise hinter einem vom Alkohol verursachten, warmen Schleier. Alles scheint Möglich. Die Leichtigkeit des Seins. Warum nur im Delirium?

Alle weiteren Versuche haben nur verletzte Herzen hinterlassen. Man verletzt, ohne es zu merken, so wie man selbst nichts mehr spürt. Ich baute ne Mauer um mein Herz, keine Love Storys mehr, aber auch keinen Schmerz. Aber das Verlangen ist noch da. Gehalten zu werden, Wärme zu spüren. Und doch ist die Angst größer. Und an deiner eigenen Verrissenheit gehst du zugrunde. Schließlich geht das keinen was an.

Zuerst war es leichte Angst, doch die Unsicherheit wich sehr schnell Wohlfühlen. Der erste „Medikamentenmissbrauch“. Wenn man das so nennen kann. Die Überdosis Schmerzmittel in Verbindung mit Raki hat vor dem schlafen nichts bewirkt. Aufgewacht bin ich ohne Körper. Das, was noch übrig ist, gefangen in einer unförmigen Masse. Kein Orientierungsvermögen und erst nach Ewigkeiten in der Lage, an der Arbeit Bescheid zu sagen, daß man später kommt. Man kratzt sich fast blutig, weil es ein Gefühl so will, aber man die Hand auf dem eigenen Körper nicht spürt. Dann setzt eine kalte und angenehme Leere ein, die alles Schlechte und Negative umhüllt. Beängstigend gut.

Dope ist alle. Und nach ner halben Flasche Raki sitz ich immer noch nüchtern da und weiß nichts mit mir anzufangen.

Mich würd echt interessieren, was mich daran hindert, Schluß zu machen. Es gibt nichts, was mir etwas bedeutet. Phasenweise bilde ich mir ein, es gäbe etwas, Selbsverarschung. Oft genug stand ich schon davor, war bereit und habs dann doch nicht gemacht. Chancen gibt’s genug.

Ich werde niemals zugeben, wie schlecht es mir geht. Was sollte ich sagen? Wer sollte mir helfen? Ich habe irgendwie abgeschlossen. Seit über 2 Jahren schieß ich mich jeden Abend ins Delirium, um die Zeit zwischen Arbeitsende und Arbeitsanfang zu überbrücken.

Warum, ist die Frage. Die Frage nach dem Sinn. Das streben nach Glück und Erfüllung. Freunde zu haben und mit eben jenen Spaß zu haben. Ich hab inzwischen jeden vergrault, weil ich niemandem lästig sein will.

Wie tot muss man sein, um keine Gefühle mehr empfinden zu wollen. Die Angst, nicht zu genügen. Den Ansprüchen nicht mehr gerecht zu werden und als Strafe dafür zurückgelassen zu werden. Einmal und Nie wieder.

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