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Tagebuch Nekrophilia
2007-05-30 12:00
Das Gespräch
Tja..nach dem bösen Abend mit reichlich Alkohol und später Lars im Bett, schlief ich irgendwann auch völlig geschafft ein und als ich irgendwann aufwachte und mich in meinem Bett nach oben wühlte, traf mich fast der Schlag.. Da sass er und schaute mich an..

Und in dem Moment war auch diese verdammte Wut wieder in meinem Bauch..Ich flitzte an ihm vorbei..ab ins Bad..Linsen rein.. Und wieder zurück in mein Bett. Guckte ihn nur völlig wutentbrannt an und fragte (wie kindisch..aber das musste einfach raus):"Und?Gut gevögelt?"
Keine Antwort.
Keine Regung in seinem Gesicht.
Nichts, rein gar nichts in seinen Augen.

Dann legte ich los..
Knallte ihm alles an den Kopf.
Nichts. Keine Regung. Rein gar nichts.
Er hörte mir nicht zu und alles, was ich ihm sagte, ging an vorbei.
Er nahm es nicht wahr.

Bis zu einem bestimmten Punkt.
Irgendwie schaffte ich es.
Ich glaube, es war der Satz:" Ich habe dir immer vertraut. Hatte nie einen Grund dir zu misstrauen.. Nicht nur mich hast du enttäuscht udn belogen..auch deine engste Vertraute.. Deine Schwester sagt, sie erkennt dich nicht mehr.. Und ich erkenne dich auch nicht mehr."
Er:"Bis vor Kurzem.."
Damit schien das Eis gebrochen..
Denn nun fing er bitterlich an zu weinen.
Ich rückte näher an ihn heran, nahm seine Hand.
Und er weinte, weinte und weinte.
Ich fragte ihn, warum er weinen würde..
Und er sagte, dass ihm gerade klar wurde, wen er alles verletzt hatte, wem er alles so unendlich weh getan hatte. Was er den Menschen, die ihm lieben, angetan hatte.

Es kam auch die Was-Wäre-Wenn-Frage wieder auf.
Ich fragte, was wäre, wenn wir noch einmal von vorne beginnen könnten.. Würden wir die gleichen Fehler wieder machen? Hätte es Zukunft?
Und nun antwortete er das, was ich schon vorher sagte: Solange ich nicht ich selber bin, hätte es auch keinen Sinn...Man..Nina, ich weiss einfach nicht, wo mir der Kopf steht. Was ich denken oder fühlen soll.. Ich weiss es einfach nicht.
Ich nahm ihn in den Arm.
Hielt seinen Kopf.
Und er weinte und weinte.
Ich war tapfer.. Mir kamen keine Tränen bis zu einem bestimmten Augenblick.."Dirk, als du den Freitag sagtest, ich hätte dir wahnsinnig gefehlt.. Hab ich dir wirklich gefehlt oder war auch das eine deiner Lügen?"
"Nein.. Das war ehrlich gemeint.. Ich habe dich wirklich vermisst."
Da musste ich doch kräftig schlucken und die Tränen stiegen hoch.

Und dann sagte er etwas.. und in dem Moment wusste ich, was er sagen wollte, denn auch mir lag es auf der Zunge. Wie früher..
"Weisst du, was ich vermisse? Ich vermisse unser gemeinsames Lachen, unseren Spaß..Einfach Lachen, so wie es bei uns immer war.."

Irgendwann zog ich mich dann an und fragte ihn, ob wir etwas Essen gehen wollten.
Er willigte ein und wir fuhren zum Grill.
Dort saßen wir dann anderthalb Stunden..
Und redeten und redeten.. Und hielten die gesamte Zeit unsere Hände..
Irgendwann lief die deutsche Version von "Summer Wine" und wir brachen fast ab vor Lachen.. Klang das beknackt.. Wir bekamen uns fast nicht mehr ein und kugelten uns.. Und durften uns auch nicht mehr in die Augen sehen, dann dann ging das ´Lachen von vorne los..
Irgendwann konnten wir dann wieder sprechen und sahen uns an.
"Das hat mir gefehlt.."
"Ja.. das habe ich in der letzten Zeit bei uns auch sehr vermisst"

War das ein wunderschönes Gefühl..
Fast wie früher

Meinen größten Wünsche erfüllte er mir übrigens: Er war heute offen und ehrlich zu mir und ich darf die Kleine weiterhin sehen.
Wir werden uns weiterhin treffen mit der Kleinen und ich denke, nach dem heutigen Gespräch auch ohne sie..

Ich habe ihn endlich wieder lachen sehen.. So offen, ehrlich, so schön, wie früher.. Mit strahlenden Augen..
Es war für anderthalb Stunden wieder der Mann, den ich kennen und lieben gelernt hatte.. Es war einfach wieder mein Dirk.

Er brachte mich dann nach Hause und fuhr zum Dart-Spiel..
Und es gingen ein paar SMS hin und her.
Von mir:"Ich danke dir für diese netten Stunden. Es macht es nicht leichter, aber ich muss es einfach sagen. Du fehlst mir! Nina!"
Von ihm:"Ich fand sie auch sehr nett. War schön mit dir lachen zu können.Das vermisse ich am meisten."
Von mir:"Ja..mir geht es auch so..Mit dir Lachen war etwas, was unsere Beziehung ausmachte.Wie wärs mit zukünftig gemeinsam lachen können?"
Von ihm:"Das würde mich sehr freuen, es klingt zwar eigenartig, aber mir dir lache ich am liebsten."

Gestern sagte ich ganz großkotzig.. Ich brauche meine Kraft für meine Therapie.. Ich werde in diese Therapie Kräfte reinstecken müssen, die ich nicht habe.
Da habe ich nicht auch noch genug Kraft, um ihm zu verzeihen.. wieder neu anzufangen.. um mein eigenes Vertrauen ihm gegenüber kämpfen zu müssen..

Aber auf die Frage von meinem Kumpel: " Würdest du es wieder mit ihm versuchen?", antwortete ich:" Ganz ehrlich? Wenn ich sagen würde, ich würde es nicht noch einmal versuchen, würde ich lügen.."

Das sagte ich auch Dirk heute und weiter sagte ich ihm, dass ich uns auch jetzt nicht aufgeben werde! Das ich weiter um den Mann kämpfen werde, den ich liebe.Das ich weiter um diese Beziehung kämpfen werde..

Doch dafür muss er erst wieder zu sich selber zurück finden..
Und ich hoffe er wird es bald..

Ich gebe uns nicht auf, Dirk.. Ich gebe dich nicht auf.
Du fragtest mich selber heute, wie das passieren konnte.. Es passte doch so perfekt bei uns.. Wir ergänzten uns doch so gut. Warum war alles so weit gekommen?

Wenn du es selber nicht weisst, Dirk.. Wie soll ich es dann wissen?
Aber ich habe eine Ahnung.. Ich denke, das es tatsächlich deine Existenz-Ängste in Verbindung mit unseren Beziehungsproblemen waren, die dich soweit brachten..

Ich liebe dich, trotz allem, was du mir angetan hast.
Und: Egal, wie es weitergehen wird..mit dir..mit uns, danke ich dir für alles.

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