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Tagebuch Neith
2009-07-27 01:09
Zuvor. Bitte an Gott.
In der nächsten Woche werden deutschlandweit die Zulassungsbescheide für beschränkte Studiengänge verschickt. Mindestens der von der Uni Stuttgart müsste bereits bei mir im Briefkasten sein. Ich bin erregt und aufgewühlt, vor allem, weil meine beste Freundin bereits einen Zulassungsbescheid bekommen hat, mit ihren 1,5 ist das auch zu erwarten gewesen, aber es macht mich ängstlich, weil ich eben keine so gute Note aufweisen kann. Was ist daneben schon eine 2,4?
Aber ich bin eh an einer anderen Grenze. Was ist mit meiner Beziehung zum Herrn? Was ist mit dem Interesse für Amsterdam? Diese Stadt steht hierbei weniger für sich selbst, sondern mehr für ein Lebensgefühl. Bin ich für den Herrn und die Gemeinde oder bin ich nur zu faul, meinen eigenen Weg zu entdecken? Gott ist mir gerade fern und vieles bereitet mir Angst. Am liebsten würde ich eine konventionelle Ausbildung beginnen, vor einem Studium fürchte ich mich, wegen der großen Freiheit und weil ich mit Freiheit nicht umgehen kann. Allerdings weiß ich, es gibt keine andere Lösung.
Was soll aus mir werden? Was soll ich in dieser großen weiten Welt? Hat es einen Sinn, was ich tue? Jetzt in diesem Moment fehlt mir jede Überzeugung für ein Studium auf Lehramt, ich will vor allem kein Latein studieren. Was ich doch jedem lang und breit und voller Überzeugung erzählt habe: dass ich es studieren will. Jetzt ekelt mich der Gedanke daran nur noch an. Was soll ich denn damit?
Wenn Gott mich will, warum ist alles gerade so schwer mit ihm?
Ist Gott da? Will er mich für seinen Vorsatz haben oder hat er mich abgeschnitten? ...
Ich habe Angst vor Tübingen, Angst vor einer neuen Stadt, Angst, die alten Freunde zu verlieren, Angst, neue zu finden, die sich nicht halten, die die alten nicht ersetzen können ...
Angst, keine Wohnung zu finden, Angst, alleine wohnen zu müssen, Angst vor kalten Menschen;Angst ... ist eine gute Beschreibung meines inneren Zustandes.

Vor fast genau vier Jahren, am 16.07.2005, der Hochzeit von Christian und Alicia, ist mir zum ersten Mal im Leben Jona begegnet, der schönste junge Mann, den ich je bisher kennenlernen durfte. Die ganze Zeit in Amsterdam habe ich wieder an ihn denken müssen: habe ihn begehrt, in Seitenstraßen wollte ich ihn ziehen, am Strand mit ihm schäkern, ihm nahekommen unter Linden. Doch wem ich in dieser Zeit nicht nahekommen durfte, ist Gott. Und da keine Signale von ihm kommen, kann ich auch alles andere nicht als wert erachten - was soll ich also demnach tun?
Rate mir, Gott. Sei da, sei nicht fern. Sprich zu mir, leite mich auf deinem Weg. Ohne dich will ich nirgendwohin gehen; wenn du nicht mitgehst, will ich auf diesem Punkt verharren.
In Erwartung einer Antwort, deine dich liebende ...

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2009-07-27 01:09