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Tagebuch Neith
2005-08-14 22:07
der Eine (es war einmal ...)
Heute begegnete ich jener Person, der ich vor wenigen Jahren aufs Schmerzhafteste verfallen war. Das lustige daran ist, dass ich es tatsächlich bis heute überwunden habe und mit ihm reden kann, wie ich es mir früher nie erträumt hätte, locker und ganz ruhig, als seien wir nur zwei Passanten, oder gar Bruder und Schwester, als sei er gar nicht jene Person, nach der ich mich verzehrt habe, die mich in meinen Träumen als diffuse Gestalt verfolgt hatte, Timo, der Unerreichbare, Timo, der sechs Jahre älter ist als ich. Für mich war er ein Einstein, er strahlte Intelligenz aus, seine forschen, asiatischen Augen und diese tiefe Stimme schenkten ihm eine solch charismatische Erscheinung ... er war damals in meiner Schule gewesen, ich, das kleine Schulmädchen, er, der Abiturient. Nie war er mir aufgefallen - bis er mir in der Universität vor einem Vortrag über den Weg lief, smart, wie es nur diese eine Person tun kann. Ich war so erstaunt über seine Attraktivität, dass sie mich nahezu erschlug, und als e rmir dann wieder in der Schule begegnete und mir diesen unglaublich langen Blick schenkte, als sei er an mir, einem buffalotragenden, schwarzhaarigen, viel zu frühreifen Mädchen interessiert, war ich völlig geblendet - und das würde die nächsten drei Jahre so anhalten.
Es hat doch ein Ende gefunden, für das ich meinem Herrn sehr dankbar bin, es fand ein Ende in dem Wissen, dass eine gute Freundin ihn liebte. Der Gedanke, dass sie ihn ebenfalls besitzen wollte -pubertäre Fantasien - schreckte mich ab und ich schob jedwaiges Interesse an ihm von mir weg ... die nächste Zeit wurde schlimm, weil ich erst recht nun an ihn denken musste ... aber letzten Endes war ich klug gewesen: Es stellte sich heraus, dass Timo in eben diese Freundin verliebt war - zu einer Zeit, wo ich mich bereits soweit gefühlsmäßig distanziert hatte, dass ich für sie beten konnte, anstatt sie zu hassen.
Ihn heute wiederzutreffen, treibt mir das Schmunzeln ins Gesicht. Ich spüre nun selber, wie ich gereift bin in den letzten Jahren, fühle mich bereit zu einer Beziehung zu Menschen, die sie nicht als reine Begierdeobjekte denunziert. Ich fühle starke Zuneigung zu ihm, "teilte" ich ja sozusagen viele Momente mit ihm. Und dennoch überrascht es mich auf sanfte Weise, dass er doch nur ein Mensch ist, dieser von mir in der Vergangenheit viel bewunderte und gepriesene Mensch. Er ist nicht mehr ein Schwarm, sondern viel mehr, er bedeutet für mich eine Möglichkeit, einen Menschen ohne jede Voreinwände kennenzulernen. Ich habe ihm offen in die Augen geschaut, ihre Wärme wie Sonnenstrahlen auf meiner Haut genossen. Welch ein lieber, freundlicher Kerl! Wie dankbar bin ich, einige Worte mit ihm habe wechseln können! Ach Gott, dein Humor ist köstlich ...

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2005-08-14 22:07