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Tagebuch Necki
2005-06-27 06:16
Man darf nichts erwarten
„Zuhören und reden ist schon mehr als man Verlangen darf“ – ja, das hat mal jemand gesagt, der mir sehr nahe stand und der mir die Freundschaft versprochen hat. Nun ist er anscheinend auch aus meinem TB verschwunden. Ich habe einen Favoriten weniger und ich denke, das er dies war. Vielleicht war es bisher leichter aus „meinem Leben zu lesen“ als mit mir darüber selbst zu sprechen.

Shouti, ich war/bin genauso ein unnahbarer Mensch wie du. Irgendwie kommt mir alles so bekannt vor, der Mann, der erst mal „in einem soweit vordringen muss“ das überhaupt etwas passiert, der die Steine aus dem Weg räumt.

Vielleicht sind wir so kompliziert .

Freundschaft bedeutet mir persönlich sehr viel. Mehr als eine Beziehung und ich denke so mancher meiner Freunde kapiert das nicht. S. hat vielleicht den richtigen Ansatz „Einen echten Freund hast du ein ganzes Leben lang, eine Beziehung kann irgendwann kaputt gehen und dann ist es vorbei.“ (O-Ton hab ich leider nicht ganz drauf, aber der Sinn ist der gleiche).

Michi hab ich schon oft zu verstehen gegeben, das man bei einer Freundschaft nicht nur „verlangen kann“, sondern auch „geben muss“. Sie hat sich oft beschwert das all ihre Freunde weg sind und irgendwann haben wir mal versucht das Problem zu analysieren. Es war klar, sie hat viele ihrer Freunde einfach fallen lassen. Ich hab ihr zu verstehen gegeben, das man das nicht tun sollte und das dies bei ihren „Freunden“ Wunden hinterlassen kann.

Bei W. bin ich mir jedoch unschlüssig. Ich weiß nicht, was ich hätte noch anders machen sollen, nach der Beziehung. Zur Info Shouti: W. ist mein Ex! Ein Tiroler – ein Ösi . Ich konnte nicht raus aus meinem „Körper“ wenn’s um die Beziehung ging. Ich hab mich „innerlich so eingeschlossen, das ich am ganzen Körper nen Keuschheitsgürtel hatte“ . Klingt doof, ist aber ungefähr so.

Gestern sind mir zwei Szenen in Erinnerung gekommen, auf die ich anders reagieren hätte sollen.
Die erste:
Ich war mit W. im Kino, wir haben „The Village“ angesehen. Kurz bevor der Film los ging, meckerte W. an meinem Leben herum. Ich habs über mich ergehen lassen. Im nachhinein wäre es besser gewesen, wenn ich in diesem Moment gegangen wäre.
Nein, ich schaffte das nicht. Ich hab mir alles schön brav angehört. Ich bin nicht perfekt, das weiß ich. Ich werde es auch nie sein, denn ich bin ich.

Die zweite:
Wir waren bei ihm im Studentenwohnheim. Ich hab mir "Den menschlichen Makel" angesehen. Ich saß auf seinem Bett. Ich glaube wir haben uns zuvor a bisserl in die Haare gekriegt, ich weiß es nicht mehr. Er setzte sich ca. einen Meter von mir weg, anstatt mich mal in den Arm zu nehmen und zu knuddeln, wie das so viele von verliebten Pärchen tun. Ich hätte den Mund aufmachen müssen und sagen sollen, das er mich in den Arm nehmen soll. Hab ich es getan? NEIN, weil ich innerlich einfach zu schwach dafür war.

Ich renn keinem meiner Freunde hinterher. Ich weiß, das viele nur kommen, wenn es ihnen schlecht geht.

Viele nennen dies menschlichen Mülleimer und kaum einer weiß, genauso wie bei dir Shouti, wie es in mir wirklich aussieht.

Das ist das Geheimnis des/meines TBs.

Ich bin ein Mensch mit zwei Gesichtern – wie ein Zwilling...

P.S.: Willy war mir immer sehr wichtig. Auch wenn vieles schief gelaufen ist, bin ich stolz darauf, diese Erfahrung gemacht zu haben.
Ich hab nen Menschen verloren, der mir sehr wichtig war/ist. Der zweite, nach meinem Opa.

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