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Tagebuch Necki
2005-07-16 18:20
A long way down
A long way down
Nick Hornby

Vier Menschen auf dem Dach eines Londoner Hochhauses, die sich an Silvester das Leben nehmen wollen, schließen einen Pakt: neuer gemeinsamer Selbstmord-Termin ist der Valentinstag. Es bleiben sechs Wochen, die gemeinsam überlebt werden müssen.

Silvester, auf dem Dach eines Hochhauses: Pech, dass gleich vier Menschen auf die Idee gekommen sind, sich dort das Leben zu nehmen. Da man sich schlecht umbringen kann, wenn einem andere dabei zusehen, steigt die seltsame Gruppe erst mal vom Dach, um das Problem der jüngsten Kandidatin, die nicht weiß, warum ihr Freund sie verlassen hat, zu lösen. Nach und nach erzählen sie sich ihre Geschichten. Da ist die altjüngferliche Maureen, deren Sohn Matty schwerstbehindert ist und die diese Belastung allein tragen muss - da ist Martin, der berühmte Talkmaster, den nach einem Gefängnisaufenthalt niemand mehr auf dem Bildschirm sehen will - Jess, die aufmüpfige Tochter eines Politikers, ist so direkt, dass sie alle vor den Kopf stößt - und JJ, der von seinem besten Freund, dem Sänger seiner Band, im Stich gelassen wurde.
Die vier verabreden, mit dem finalen Sprung bis zum Valentinstag zu warten - und so findet eine Gruppe von Menschen zueinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die einander doch auf wundersame Weise zu helfen wissen.

Hornby at his best - in diesem urkomischen, rasanten und mit schwarzem Humor gespickten Roman beweist Hornby wieder einmal seine ganze Meisterschaft. Leser, freut Euch!

Ein paar Auszüge aus dem Buch:

...Euch kenn ich nicht. Das Einzige, was ich über euch weiß, ist dass ihr das hier lest. Ich weiß nicht, ob ihr glücklich seid oder nicht; ich weiß nicht, ob ihr jung seid oder nicht. Ich hoffe irgendwie, dass ihr jung und traurig seid. Wenn ihr alt und glücklich seid, dann könnte ich mir vorstellen, dass ihr versonnen lächelt, wenn ich sage, er hat mir mein Herz gebrochen. Ihr erinnert euch daran, wie euch mal einer das Herz gebrochen hat, und denkt, ach ja, ich weiß, wie sich das anfühlt. Aber das wisst ihr nicht, ihr blasierten alten Knacker. Klar, vielleicht erinnert ihr euch, wie euch irgendwie angenehm traurig zumute war. Ihr erinnert euch vielleicht, wie ihr in eurem Zimmer Musik gehört oder Schokolade gegessen habt, oder allein spazieren gegangen seid, eingehüllt in einen Wintermantel, und euch einsam und tapfer vorkamt. Aber könnt ihr euch daran erinnern, dass es sich bei jedem Bissen, den ihr zu euch nehmt, so anfühlt, als würd man sich in den eigenen Magen beißen?...

...“Egal, mit was für einem A...loch hast du dich denn verlobt?“
Ich hatte nicht damit angefangen. Ich fand es ungerecht, dass so was der Dank war, wenn man jemanden zu helfen versuchte.
„Hast du mit ihm gebumst? Ich wette, ja. Wie hatte er´s am liebsten? Von hinten? Damit er dich nicht angucken musste?“
Und da packte Martin sie und zerrte sie auf die Straße.“

...“Hast du nicht gesagt, du hättest Sex mit ihr gehabt?“ fragte Maureen. „Na gut, du hast es nicht ausdrücklich gesagt. Aber du hast gesagt, du hättest seitdem keinen Sex mehr gehabt. Daher gehe ich davon aus, dass du mit ihr geschlafen hast.“
„Na ja, wir haben das eine Mal Sex gehabt. Aber da wusste ich noch nicht, dass sie eine gemeingefährliche Irre ist.“
„Das heißt, nachdem du gemerkt hattest, dass das arme Mädchen labil und verletzlich ist, bist du einfach abgehauen?“

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