Selbstgespräche
Hab eben versucht nen Pokervideo aufzunehmen. Also nen Video, das meinen Bildschrim zeigt und ich das Ganze dann mit meinen Kommentaren unterlege. Hat auch ganz gut geklappt, bis auf, dass ich wohl 45 Minuten in ein stummes Mikrofon gebabbelt hab. Effektiv hab ich also ne dreiviertel Stunde mit mir selber geredet. Nicht mal die Katze war da und hat zugehört, wobei die eigentlich hätte mit dabei sein müssen. Denn man sagt nicht umsonst: "Alles für die Katz'!!". Einen angedachten Zweck hat es zumindest erfüllt: ich will in Zukunft mehr vor Leuten reden. Also quasi üben, möglichst flüssige und sinnvolle Sätze im Beisein anderer von mir zu geben. Nicht, dass ich faktisch vor Leuten geredet hätte, aber ich hatte theoretisch das Gefühl, es hört jemand zu. Camtasia sei dank, darf ichs immerhin nochmal versuchen.

Ansonsten war heute noch Psychodoc-Termin. Kurzum ging es um mein ständiges Hinterfragen. Abwägen von Vor- und Nachteilen, potentiellen Folgen und damit einhergehend immer öfters auch das Ausbleiben einer konkreten Handlung. Beispiel: Friseurbesuch. Ich hatte heute vor zum Friseur zu gehen.. ja. Kurzzeitig. Für ca. 15 Sekunden. Von der Zeit an, als ich es kurz vorm aus dem Haus gehen meinem Vater mitteilte, bis zu der Zeit, als ich mich zur letzten Kontrolle meiner heutigen Erscheinung nochmal in dem Badezimmerspiegel bewunderte. Ich find mein Aussehn mit etwas längeren Haaren gut. Auf der anderen Seite, hat das auch wieder Nachteile: ich habe etwas längere Haare. Genauso, wie das Kurze-Haare-Tragen bei einer Kurzhaarfrisur sowohl einen Vor- wie auch einen Nachteil darstellt. Gut aussehn - was soviel heißt, dass ich damit leben kann - ist in beiden Fällen gegeben. Kurzum: es ist so ziemlich scheißegal. Noch ein Beispiel: meine Musikinstrumente. Ich hab schon ettliche Male systematisch durchdacht, welches Instrument mir besser gefällt - mal ganz davon abgesehn, dass systematisches Denken in der Ästhetik gar nichts und in persönlichen Vorlieben noch weniger was zu suchen hat. Massenmörder wissen auch, dass ihre Ansichten nicht von jedem geteilt werden und daher mit Rationaliät selten einher gehen. Und sie töten trotzdem. Eine Gitarre oder 'ne Ukulele? Sogar bis zu dem Punkt hin, an dem ich mich frage, was die Instrumente über meine Persönlichkeit aussagen und wie wünschenswert eine solche Aussage dann wäre.. in welchem Fall auch immer. Das Ende vom Lied ist dann, dass ich gar kein Instrument von beiden spielen will, bis ich nicht geklärt habe, welches mir besser gefällt. Ich höre mich warscheinlich an, wie ein komplett Irrer. Aber diese Art von Fragen stell ich mir pausenlos. Jedenfalls führt das dazu, dass man in mitten seiner Gedanken einfach verloren geht... dass man sozusagen gar keine Persönlichkeit mehr hat. Wir waren jedenfalls dann soweit zu sagen, dass man sich erst Gedanken machen sollte (in Sachen Friseur), wenn man wirklich findet, dass man scheiße aussieht. Das Komische an der Sache ist, dass wenn der Fall eintritt, man sich ga keine Gedanken mehr macht, sondern einfach hingeht und sich ne neue Frisur verpassen lässt. Genauso wie ich vielleicht einfach Musik machen sollte, anstatt darüber zu debattiern, mit welchem Teil das jetzt am meisten Sinn macht. Denn Sinn macht es schonmal nicht, wenn man einfach nichts macht... bis auf bei der Massenmördertätigkeit möglicherweise. Das Leben machts einem ohne Hirn erheblich leichter als mit