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Tagebuch Napo
2009-01-01 14:24
An einem ganz normalen Tag
Da wären wir ja dann. 2009. Erneut sind wir herzlich eingeladen uns von Tag zu Tag, über Woche zu Woche und Monat zu Monat durch das neue Jahr zu schleppen. Aber der Reihe nach..

Wieviele Leute trinken an Sylvester einen über den Durst? Und warum tun sie das? Dient es der Verarbeitung des vergangenen Jahres? Wollen sie vielleicht mit so wenig wie möglich Gehirnzellen in das neue Jahr starten? So als würde man seine Festplatte mal formatiern, um Platz für Neues zu schaffen? Oder macht es einfach genug Spaß, wie ein total Bekloppter irgendwo rumzufallen, so dass es einerlei ist, ob etwa Sylvester, Geburtstag (der eigene und der von anderen gleichermaßen), Wochentag, Wochenende, Namenstag des Meerschweinchens oder eine runde Zahl der miterlebten neunundzwanzigsten Tage im Februar ist? Spielt das überhaupt eine Rolle? Ist es nicht ein Tag, wie jeder andere auch? An dem die Sonne aufgeht? An dem die 24-Stunden-Tankstellen offen haben? Oder an dem Leute eben so das tun, was sie eben tun? - Ich hab nicht den blassesten Schimmer. Aber scheinbar gehöre ich zu den Menschen, die am liebsten alles feierlich begießen... gehe voraus und komme was wolle.
Mit Sicherheit sagen kann ich nur eines: Ich bin nicht der Einzige dem es so ergeht. Mehr noch: Manchen Leuten ist der Akt des Alkoholkonsums noch nicht genug. Diese Leute bemalen sich im Gesicht, ziehen sich Karateanzüge, Metall- und Plastikschwerter und / oder Schottenröcke an, um sich dann pünktlich zum Glockenschlag auf die Straße zu stellen und ihre Genitalien den vorbeifahrenden Autofahrern zu präsentiern. Ganz normale Menschen eben. Mancheiner mag denken, dass diesen Menschen in irgendeiner Form geholfen werden muss. Ich frage mich stattdessen, wer wohl hilfebedürftiger ist: Leute, die an die 100 Leuchtstäbchen zusammenstecken und sich diese um Arme, Beine, den Hals oder um den Kopf hängen und auf der Straße kreischend kundtun, dass ihnen bei jeder einzelnen angezündeten Wunderkerze ein Geist erscheint oder der Autofahrer, der um 0 Uhr am 1.1. aus irgendwelchen Gründen durch die Innenstadt fährt. No idea.. Ich hoffe einfach beide haben Spaß.. auf die ein oder andere Weise. Denn darauf kommt es an! Ich hatte meinen.

Die erste gute Nachricht 2009 vorweg: meine Erkältung scheint weg zu sein. Die Erkältung, die mich gestern beinahe hat zuhause bleiben lassen. Die Erkältung, die mich dazu veranlasst hat, ausnahmsweise meine Haare zu fönen. Die Erkältung, wegen der ich gestern Abend ausnahmslos in Schal und Mütze rumgerannt bin. Weg! 2008. Vergangenheit.
Bin heute ziemlich früh aufgewacht. Warum auch immer. 11 Uhr. Effektiver Schlaf: 6 Stunden. Habe mich beim Zähnputzen beinahe übergeben müssen. Aber mir gehts gut, zumal ich gestern nicht jeden Mist durcheinander getrunken hab. Um genau zu sein, hab ich eigentlich nur Whisky getrunken. Wahlweise und je nach Verfügbarkeit mit Cola gemischt oder einem Fruchtlolli, mit dem ich das Glas quasi ausgelöffelt hab, da erstere leer war.
Finde die Katze heute etwas verstört vor. Das arme Ding! Hat sich gestern sicher gefürchtet bei dem Geballer. Im Moment liegt sie friedlich aufm Sessel und pennt.. als wäre nichts gewesen. So zirkuliert das Leben: von dem gewohnten Gang zum Ausnahmezustand und wieder zurück. Die große Kunst dabei besteht in dem richtigen Mischverhältnis.

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