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Tagebuch Murphy
2006-01-10 16:21
Eine Schweißtreibende Sache
Die darauffolgenden Tage verbrachte ich entweder in der Uni, über meinen Büchern oder am Rechner. Es verlief alles recht unspektakulär, bis der Donnerstag anbrach. Es war mitten in der Nacht (etwa 1.45h). Ich saß wie gewöhnlich zu Hause an meinem Rechner.
Als ich mich in meinem Stuhl zurücklehnen wollte, verspürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz in der der Sakralgegend, auch Steißbein genannt. Ich tastet diese Region natürlich erstmal ab und wurde auf eine angeschwollene Stelle aufmerksam, welche ich mir kurz danach im Badezimmer genauer ansehen wollte. Da ich nur einen Spiegel in meiner kleinen Wohnung zur Verfügung habe und die menschliche Körperrotation auf 30° beschränkt ist, kann man sich vorstellen, dass es sich als äußerst schwierig gestaltete, die Steißbeinregion einer genauen Untersuchung zu unterziehen. Alles, was ich erkennen konnte war eine etwas angeschwollene, rote Stelle, die ich promt als Pickel diagnostizierte und sie schleunigst mit Clerasil behandelte, bevor ich mich ins bett legte. Unangenehme Stelle, die des Öfteren belastet wird, mal ganz abgesehen von unästhetischem Erscheinungsbild. Man(n) ist ja sehr eitel.

Am Freitag Abend kam es mir so vor, als hätte sich die Größe von dem Furunkel verhundertfacht, doch letztendlich hatte sie sich nur verdreifacht. So langsam fing ich an, mir Sorgen zu machen.
In der Nacht wälzte ich mich von einer Seite auf die andere und hielt es vor Schmerzen kaum noch aus. Irgendwann in den frühen Morgenstunden fasste ich den Entschluss, ins Krankenhaus zu gehen, natürlich nicht, ohne mich vorher noch mal zu duschen und aufzubrezeln. Man kann ja niemals wissen, welch süßer Arzt oder Pfleger einen unter die Lupe nimmt. Typisch Schwuppe sag ich nur. Wie dem auch sei, eine Paracetamol und ein paar Spazierminuten später stand ich in der Notfallambulanz, erklärte der Schwester an der Aufnahme meine Beschwerden und wurde kurz darauf in das Behandlungszimmer geführt. Hinzu gesellten sich wenige Minuten später eine Ärztin und eine Pflegerin. Verdammt, ich hatte so auf einen jungen, charmanten Arzt gehofft, vor dem ich meine Hose hätte fallen lassen müssen, aber nun ja, man kann nicht alles haben!
„Nehmen Sie doch bitte platz“ sagte die Ärztin. Ich schaute sie verblüfft und mit hochgezogen Augenbrauen an und sie schaute erneut auf den Aufnahmezettel bevor sie hinzufügte: „Ach ne….dumme Sache, vergessen sie’s“
Ich legte mich stattdessen bauchwärts auf die Liege. Die Diagnose der Ärztin wich wie schon vermutet etwas von der Meinigen ab. „Sinus Pilonidalis. Ein Steißbeinabszess, welches sehr häufig bei jungen Männern auftreten kann und verursacht wird durch einen entzündeten Haarfollikel“. „Ganz toll“ dachte ich mir, „sogar mit Kommentar“

Die Ärztin sagte mir, dass sie gleich einen Entlastungsschnitt setzen würde und fragte mich, ob ich bequem liegen würde und ob ich mich etwas mehr entspannen könnte.
Hmm, mal sehen: ich liege mit heruntergelassener Hose in einem kalten Krankenhauszimmer und neben, genauer gesagt hinter mir näherte sich ein scharfes Skalpell meiner unbetäubten heiligen Region, während meine Beine von Schwester Manuelas gesamtem Gewicht auf die Liege gedrückt wurden. Ich entschied mich, besser gar nix zu sagen, die Zähne zusammenzubeißen und die Sache schnellstmöglich hinter mich zu bringen.
WENIGE Augenblicke später begannen sich die Ereignisse in meinem Körper zu überschlagen!
Nahezu jeder Muskel meines Körpers verkrampfte sich, das Blut schoss in meinen Kopf, Tränen füllten meine Augen und mein gesamtes Lungenvolumen presste sich gegen meine Stimmbänder, was einen sehr lauten, einsilbigen Ton zur Folge hatte: AAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHH

Die Prozedur dauert an sich nicht lange, doch nachdem der Schnitt gesetzt, der Krater gespült und mit einer Tamponade gestopft wurde, lag ich völlig fertig auf der Liege und wollte nur noch nach Hause. Der Schweiß lief mir über die Stirn und ich war nicht mehr fähig, einen klaren Gedanken zu fassen, doch ich erholte mich verhältnismäßig schnell wieder, da der Schmerz so langsam begann, wieder abzuklingen.
Ehrlich Leute: So etwas wünsche ich keinem!

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Kommentare


unbekannt
11:49 31.05.2006
Hi, fühle mit Dir, mir ist am Mittwoch unter Vollnarkose ein Steißbeinabzess weggeschnibbelt worden, kann immer noch nicht richtig sitzen, Schmerzen lassen ganz langsam nur nach...Aua... Gute Besserung :)

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unbekannt
11:40 15.05.2006
Hey Du!ich kann wirklich mit dir fühlen,ich durchlebe das alle 5 jahre!
Und momentan geh ich wieder durch diese Phase die sehr schmerzhaft ist!!


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unbekannt
10:20 06.02.2006
Hey du! Gibt es dich noch? wo bist du? Würd gern mal wieder was von dir lesen :)

LG Marc


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16:23 17.01.2006
au backe! [im wahrsten sinne des wortes ]

ich glaub, ich kann deinen schmerz nachvollziehen ^.~
gibt fiese dinge im leben.
wird schon wieder ^^
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unbekannt
16:18 16.01.2006
auch wenns jetzt gemein klingt: zum lesen wars echt witzig :)
dein hintern wird schon wieder ^^


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00:33 11.01.2006
ach du scheiße, klingt fies...
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22:29 10.01.2006
och du armer!*g*
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19:06 10.01.2006
Ach das hatte ´ne Freundin auch... Tja soll bei manchen auch wieder gekommen sein..

Aber keine Bange, einen schönen Hintern entstellt nix
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