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Tagebuch MrDeeds
2006-10-13 10:54
Rendez-Vous mit damals
Es war gestern ein wunderbarer Herbstnachmittag. Verbunden mit meiner Arbeit fuhr ich von Ulm nach Regensburg (der Stadt aus der ich komme und in der ich aufgewachsen bin). Meine Arbeit ist schnell erledigt und so treffe ich mich mit einem alten Schulfreund – Alex.
Wir setzen uns in ein chices, italienisches Restaurant in der Altstadt und beginnen uns zu unterhalten.
Machen wir uns das Leben nicht manchmal selbst schwer?
Diese Frage stand plötzlich zwischen Alex, mir und der Flasche toskanischen Rotweins. Früher hätte ich ganz energisch gegen diese Tatsache gewettert, aber jetzt beginne ich mich zur These hinzubewegen, dass wir Meister des Herunterspielens sind – In unseren Emotionen, Herzensangelegenheiten und Dingen die den Beruf umfassen.
Alex hat das so schön umschrieben – Wenn ich spielen wollen würde, würde ich beim Theater arbeiten. Wir tauchen ein in die Semantik um nicht mit direkten Worten durch die Luft zu werfen, wir ziehen uns Masken auf um nicht zu zeigen was wir fühlen, wir erwarten von Anderen selbst zu ergründen und spielen jemanden, der wir nicht sind.
Das Abendessen ging sehr lange und dann haben wir uns weiter in meiner Regensburger Wohnung noch unterhalten. Alex war bis vor kurzem noch Meister des ertränken des Sinnes eines Satzes bei der Benutzung vieler Wörter, kurz gesagt, er hat so lange und viel geredet, bis vieles seinen Inhalt verloren hat und als unwichtige Phrase abgestempelt wurde, obwohl sie in Wirklichkeit mehr wog als uns lieb war.
Ich sehe einen Fortschritt. Die Zeit ist uns teuerer geworden und es gibt nichts mehr, wofür man sich schämen müsste. Ein Katz und Maus Spiel?
Es gibt eine Art der Freude, die mit dem Alter kommt, und die später jene ärgert, die den Wert einer jeden Minute kennen.
Ausgesprochene Worte erleichtern unheimlich. Worte, in denen ich ihm zu erklären versuche, wieso vor Jahren seine Freundin plötzlich meine war. Dabei konnte ich genauso wenig etwas dafür wie die Sonne für ihren Untergang.
Ist das der Beweis, dass ein gesprochenes Wort, das eine Freundschaft zerstört hat, sie auch wieder kitten kann…?

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Kommentare


unbekannt
13:55 13.10.2006
Gesprochene Worte können vieles kaputtmachen, genauso, wie sie kitten können...unausgesprochene Worte können auch viel kaputtmachen...aber kitten können sie, glaube ich, nichts. Deshalb steht das gesprochen Wort über dem nicht gesprochenen Wort, auch wenn Schweigen manchmal besser ist.....nenene, ist das kompliziert

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2006-10-13 10:54