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Tagebuch MI
2005-05-22 09:11
Spaziergang
Beim gestrigen Vormittagsspaziergang mit den Kindern im nahegelegenen Park ist meine Tochter L. (2.5 J.) mit ihrem Laufrad in eine Gruppe von drei Damen reingefahren (ohne Kollision, also eher reingerollt). Ich sah nur aus der Ferne, wie die drei sich zu ihr herunterbeugten und daß sie mit den dreien plauderte und ihnen irgendetwas wohl sehr Wichtiges erzählte. Als ich schließlich dazustieß, war meine Tochter schon weitergefahren. Ich war aber neugierig, was sie denn so wichtiges zu erzählen hatte und fragte eine der Damen danach. Sie lachte und sagte mir, meine Tochter hätte ihnen gesagt, daß die Abfahrt doch "sehr steil" wäre. In dem Moment bemerkte ich erst, daß ich diese Frau irgendwoher kannte. Es war eine Schauspielerin, ich kenne aber den Namen nicht. Dann erkannte ich aus dem Augenwinkel eine weitere bekannte Schauspielerin (K. R.), die hier um die Ecke wohnt und die man ab und an mal sieht. So eine Begegnung ist immer etwas merkwürdig, weil man ja auf der einen Seite das Gefühl hat, man würde sich kennen, auf der anderen Seite ist man selbst aber für den, den man vermeintlich kennt, ein völlig Unbekannter. Ich kann mir vorstellen, daß so ein Leben gar nicht so einfach ist, ständig Leuten zu begegnen, die meinen, einen zu kennen, die man selbst aber noch nie gesehen hat. Die kurze Begegnung neigte sich dem Ende. Ich war ein bißchen stolz auf mich, daß ich die drei erst auf den zweiten Blick erkannt hatte und in meinen Augen sicher nicht dieses "Sind Sie nicht die....?" abzulesen war. Ich bin dann mit den Kindern weiter, wir haben Enten gefüttert und die Jungschwäne beobachtet, die erst vor ein paar Tagen aus ihren Eiern geschlüpft sein müssen. Es war eine ganz bezaubernde Stimmung und ich dachte noch, daß es eigentlich eine Gnade ist, wenn man nicht sonderlich bekannt ist. MI [Bild nicht gefunden] Kommentare
09:11 25.05.2005
Hallo Simsalabim, eine gute Erfahrung, die Du da gemacht hast. Ich kenne diese ausweglosen Situationen auch sehr gut. Man findet wirklich keinen Ausweg, rennt gegen alle möglichen Wände an, nur um bloß nicht durch diese Tür zu gehen, die schon seit Ewigkeiten offensteht. Aber irgendetwas kommt immer und schiebt einen notfalls dadurch  Grüße, Michael  unbekannt
20:55 24.05.2005
Guten Abend, vielen Dank für deine Worte, die mir Mut und Kraft gespendet haben.Aus der Ferne betrachtet, wirkt die damals ausweglos erscheinende Situation mittlerweile unwichtig. Ich wünsche dir weiterhin unzählige Vormittagsspaziergänge mit deiner Familie, diese scheinen neben der Steígerung der Lebendqualität auch sehr lehrreich zu sein. Liebe Grüße Kommentar löschen |
MI Offline
Mitglied seit: 02.04.2005DE mehr... 2005-05-22 09:11 |
