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Tagebuch MI
2006-01-28 10:20
Die Erosion des Präsidentenamtes
Meine Erinnerungen an einen deutschen Bundespräsidenten gehen eigentlich nur auf R. v. Weizsäcker zurück. Seinen Vorgänger habe ich nicht in bewusster Erinnerung. Weizsäcker hat mir eigentlich gut gefallen. Später kamen dann Einzelheiten der Familiengeschichte hoch, Weizsäckers mischen nicht erst seit Gründung der Bundesrepublik in der Politik mit. Kommentareunbekannt
14:45 30.01.2006
Lieber Michael, interessante Betrachtungen! Ich bin wohl ein paar Jahre älter als Du, kann mich aber noch bewusst an Heinemann und Scheel erinnern. Mein Lieblingspräsident ist Carl Carstens. Hängt wohl damit zusammen, dass ich bei Kohls Machtübernahme 1982 gerade 18 Jahre alt und damit frisch im wahlberechtigten Alter war. Die ganze Mauschelei um das Konstruktive Misstrauensvotum und die verschobene Neuwahl hat mich wütend gemacht. Meine Wertschätzung hat der Politikerstand bereits damals verloren. Der einzig Aufrechte in dieser Zeit, als Demokratie und Ehrlichkeit mit Füßen getreten wurden, war Carl Carstens. Ich erinnere mich noch, wie erleichtert ich war, als ich seine Begründung für die Bundestagsauflösung las: geradlinig und ehrlich. Auch, wie er vorher seine Bedenkzeit nutzte und den Akteuren die sprichwörtlichen Ohren langzog, hat mich beeindruckt. Wenn Du mal vergleichst, wie sich Köhler in dieser Situation verhielt - dazwischen liegen Welten! Weizsäcker empfand ich immer als Schönredner und Weichspüler. Herzog hat viele Mißstände beim Namen genannt, dafrü gebührt ihm Respekt. Aber für meinen Geschmack tat er das etwas zu häufig. (Auf Bayern 3 lief irgendwann eine Satireserie "Die Mahnungen des Roman H.") Vor allem hat er nicht allzu viel dagegen ausgerichtet. Die schönsten Redepatzer eines früheren Bundespräsidenten gibt es unter www.heinrichluebke.de. Gruß Ralf Kommentar löschen unbekannt
17:02 28.01.2006
Toll,und was hab ich davon wenn ich das lese?ändert sich dann vielleicht doch etwas?wahnsinn Kommentar löschen unbekannt
16:49 28.01.2006
Köhler ist ein opportunistischer, gewissenloser Karrierist, der überhaupt niemals so etwas wie den Wert eigenen Denkens und nonkonformistischer Zivilcourage kennen oder gar schätzen gelernt hat. Und gerade dadurch paßt er so perfekt zur heutigen Bundesrepublik und den darin vorherrschenden Charakteren. Gruß GL Kommentar löschen |
MI OfflineMitglied seit: 02.04.2005DE mehr... 2006-01-28 10:20 |