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Tagebuch Metalbärchen
2015-03-15 15:34
Besinnungstage

Auf Besinnungstagen vesucht man, seine Grenzen zu sprengen und einen Sinn bzw. zu sich selbst zu finden. Wir haben uns als selbst zusammengestellte Gruppe dieser Herausforderung gestellt.  Es war eine wunderschöne Zeit. Wir haben uns als Gruppe besser kennengelernt und ich habe verstanden, dass man eigene Entscheidungen treffen muss und wie wichtig es ist, man selbst zu sein.

Ich dachte immer, ich wäre nicht gläubig, aber jetzt habe ich verstanden, dass Glauben nicht nur der Glaube an Gott und/oder an Jesus ist, sondern dass Glauben auch bedeutet, dass man einen Sinn im Leben sieht und diesen sucht und verfolgt. Also bin ich doch gläubig. Ich kann und will nicht verstehen, dass das Leben einfach so entstanden ist, ohne eine Idee oder einen Sinn dahinter. Wäre es nicht unsinnig, wenn wir einfach so geboren werden, ohne dass etwas dahintersteckt? Meiner Meinung nach wäre das Leben dann nicht mehr lebenswert und würde sich nicht lohnen. Denn wer will schon ohne Idee, ja, ohne Sinn leben?

Auch wenn viele glauben, sie wären nicht wertvoll, das ist nicht so. Eine Übung, die wir gemacht haben, hat so viele Überraschungen zutage gebracht und das war wirklich schön. Sie heißt "Phönix aus der Asche". Alle sitzen in einem Kreis. Einer setzt sich in die Mitte und sagt erst, was er an sich nicht mag, dann was er an sich mag. Danach dürfen die anderen sagen, was sie an dieser Person mögen. Ich bin wirklich froh, dass ich diese Hürde überwunden habe und mich getraut habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass es viel einfacher ist, Dinge zu finden, die man an sich nicht mag, als Dinge, die man mag. Was ich an mir nicht mag, ist, dass es mir sehr schwerfällt, Gefühle zu zeigen, weil ich Angst habe, dass diese nicht ernstgenommen werden. Je näher ich Personen stehe, desto schwerer kann ich mich ihnen öffnen. Meine Familie weiß also am wenigsten über meine Probleme und meine Gefühle. Das führt oft dazu, dass ich mich schlecht fühle, wenn ich sehe, dass sich meine Freundinnen vollkommen ihren Eltern öffnen und ihnen alles erzählen können. Bei Freunden habe ich dieses Problem komischerweise nicht. Mit ihnen kann ich wirklich über alles reden.

Gerade weil ich das vor den anderen sagen konnte, habe ich mich wirklich gut gefühlt. Ich hatte in diesem Moment absolut keine Probleme, das zu sagen und die Rückmeldungen, die ich bekommen habe, waren sehr positiv und ich hätte sie nie erwartet. 

Der schönste Moment der Besinnungstage war auch während dieser Übung. Ein Mädchen hat so viele positive und unerwartete Rückmeldungen bekommen, dass sie angefangen hat, zu weinen. Sie hat sich selbst ganz anders gesehen als wir sie und ich hoffe, wir konnten alle dazu beitragen, dass sie ihr Selbstbild verändern konnte. Sie ist so ein wundervoller Mensch, ich habe noch nie jemanden kennen dürfen, der sich so für andere aufopfert. Sie ist so unheimlich selbstlos, unheimlich zuverlässig und gleichzeitig so stark wie absolut niemand, den ich kenne. 

Ich hoffe, ich kann dieses unheimlich positive Gefühl, was die Besinnungstage bei mir hinterlassen haben, noch lange behalten und diese Weitsichtigkeit für andere, die ich erlernt habe, im Alltag anwenden. Mir ist aufgefallen, wie gut es tut, sich mit anderen auszutauschen und ich hoffe, dass das ab Montag nicht wieder zu kurz kommt, wenn man bis abends um halb sieben in der Schule sitzt. 

Das ist auch ein Grund, wieso ich mich hier angemeldet habe. Ich möchte meine Erfahrungen mit anderen teilen und gerne darüber reden und diskutieren, was mit einem klassischen Papiertagebuch nicht geht, auch wenn ich viel lieber handschriftlich schreibe, als auf dem Computer. Deswegen sind Kommentare auch sehr gerne erwünscht :)

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