Gefühlswelt
ein mensch hat gesagt: ich sehe traurigkeit in dir.
5 worte, die plötzlich alles absacken ließen. einfach weg, diese ganze schutzmauer. und der erste drang, das wegzuschieben, hielt mal die klappe.

attackierung und plötzlich ist man mitten drin und weiß nicht, warum. anstrengend, immer zu erklären, wie man etwas meint, bis man es lässt und das ändert nicht viel, weil menschen schnell vergessen.
irritation, weil ich nicht ganz glauben möchte, dass ich so missverstanden werden kann. verständnis, danach suchen wir doch alle.

möchte wegfahren, mich in die bahn setzen und einfach tagelang fahren, bis ich irgendwo bin, wo ich noch nicht war. wo es etwas zu entdecken gibt, das das herz erfüllt.

verwirrung. chaos. weiß nicht mehr, was ich will. ob das alles einen sinn ergibt. und warum fällt es mir so schwer, mich da über einen längeren zeitraum rauszureißen. großstadtkrankheit?

unter wasser atmen. vermisse ich.
draußen ist winter. und bald ist weihnachten. dieses jahr so bedeutungsschwanger, weil wir dieses jahr alles anders machen wollen. keine geschenke, das ist gut so. habe jedes jahr so viel zeit damit verbracht, das richtige zu suchen - und die geschenke lagen dann jahrelang herum. weil sie keine zeit haben zum lesen oder weil sie schon dicht gemacht haben, nichts mehr wollen von der welt, damit sie auch in ruhe gelassen werden. damit keiner etwas von ihnen will.
ich freue mich auf die andere familie. da läuft es ganz anders ab. die sind einfach herzlich, reden und lachen viel. bei uns ist stille. eine stimme sagt etwas, keiner hört zu. eine laute stimme brüllt etwas und in mir läuft dann der schlechteste film aller zeiten ab - und ich bin mitten drin. mal wieder geraten.

gute nacht
schöne weihnachten
frieden