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Tagebuch Sommer
2018-05-24 20:00
Mein Aufreger des Tages...

...ist meine Mutter. Daß sie zum Friseur heute mußte und mein Vater sie hin bringt und auch wieder abholt, ist eine Sache, aber dasß man wegen der Kirmes am Wochenende mit dem Auto gar nicht mehr in Ort kommt, ist eine andere Sache. Das ist jedes Jahr so, aber wenn man es so gar nicht brauchen kann, ist es echt doof. Das wäre alles kein Problem, wenn meine Mutter laufen würde. Aber genau da liegt der Hund begraben. Bis zur Garage hat sie dreimal Pause gemacht. Der Weg ist nicht weit und ist eigentlich zu schaffen, auch für meine Mutter. Sollte man eigentlich meinen. Darüber haben mein Vater und ich uns am Telefon unterhalten. Das scheint überhaupt ein Thema zu sein, wenn es darum geht, daß meine Mutter doch mit einkaufen geht. Darauf hat sie nie Lust. Gestern sollte sie mit zum Wochenmarkt, aber das hat ihr nicht gepaßt. Sie müßte noch die Wäsche abnehmen. Sie hat ja auch jeden Tag Wäsche. Was gar nicht sein kann, wenn sie nur alle 14 Tage mit dem Waschen dran ist. So was kann man schon mal vergessen. Mein Vater sagt ihr so oft, daß sie im Urlaub gar nicht laufen kann, wenn sie nichts macht, was sie mit einem "dann fahrt doch alleine in den Urlaub" kommentiert. Was macht sie alleine zu Hause? Nichts. Dann müßte sie ja einkaufen gehen. Sie verlangt noch, daß man vorher alles holt und sie 2,5 Wochen klar kommt. Wer bringt den Müll raus? Wer geht an den Briefkasten? Wer geht ins Geschäft, wenn doch irgendwas fehlt? Ruft sie dann an und wir müssen sofort springen? Ich frage mich, was meine Mutter macht, wenn mein Vater mal so richtig auf der Nase liegt. Dann bleibt alles an mir hängen. Es ist nicht so, daß ich nicht helfe, aber ich muß nun mal den ganzen Tag arbeiten. Da kann ich mich nicht mal eben nach Hause beamen, weil man was aus dem Geschäft braucht. Wie oft schwärmt meine Mutter davon, einen Hund zu haben. Sie scheint zu vergessen, daß sie nicht mit dem Hund vor die Tür geht. Das müssen mein Vater und ich dann machen. Ich schaffe es ja noch nicht mal, unter der Woche zum Sport zu gehen, weil ich dafür viel zu faul bin, soll dann aber mit einem Hund vor die Tür. Jetzt spinne ich mal weiter: was ist, wenn meine Mutter nicht mit in den Urlaub fährt? Wer kümmert sich dann um den Hund? Wenn mich nicht alles täuscht, muß ein Hund jeden Tag vor die Tür. Wie soll das gehen, wenn meine Mutter nicht läuft? Ich habe echt keine Ahnung. Meine Mutter will doch noch was vom Leben haben. Sie freut sich auf den Urlaub am Bodensee. Das muß für sie doch Grund genug sein, in die Gänge zu kommen. Sie muß ja nicht im Dauerlauf durch die Weltgeschichte eilen, aber es sollte doch möglich sein, daß sie ohne Probleme läuft. Ich verstehe nicht, wie man so unvernünftig sein kann. Was soll man dazu noch sagen? Nichts, denn es fällt einem nichts mehr dazu ein. Wenn ich ihr was sage, wirft sie mir böse Blicke zu und das war es dann. Also schlucke ich meinen Ärger runter und fertig ist die Laube. So ist das nun mal.

Kommentare

05:10 25.05.2018
Ein Leichtgewicht ist sie nicht gerade. Sie will einfach nicht laufen. Sie schiebt das immer auf ihre Herzprobleme. Doch da ist so weit alles okay, sagt der Arzt.
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02:38 25.05.2018
Ist Deine Mutter denn so schwer und kann nur mit Problemen laufen? Sie sollte wirklich!
Good luck!
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2018-05-24 20:00