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Tagebuch Lucky
2005-11-03 21:00
besitzerwechsel
dienstag, 1. november
morgens verschlafen, eine unüblich frühe zeit, den wecker hatte ich jedenfalls superschnell abgestellt. zum glück passt sie auf. schnell fertiggemacht und fix in den stau hineingestellt. ein wenig unruhe hatte ich schon, das zugticket galt ja nur für diese spezielle abfahrt. nach dem 1. stau der zweite, der dritte, dann ging‘s. ruhe kehrt ein als absehbar wird, dass die zeit wohl doch kein problem wird.
vier stunden zugfahrt. kurz vor der ankunft gehe ich nochmal die checklisten für gebrauchtwagenkäufer durch, bin gespannt.
ankunft am umsteigebahnhof, anruf beim noch-besitzer.
„ja, abholung vom bahnhof ist o.k., stehe mit dem wagen da.“ langsam wird es wirklich spannend.
dann ankunft, nur wenige schritte, ich schaue runter zur straße, da steht das prachtstück, nicht zu übersehen, sieht echt gut aus!

ein schmaler typ mit lederjacke steht im weg, schaut mich fragend an, der verkäufer ist zum bahnsteig gekommen und holt mich ab. nett. der weg zum wagen ist zum glück nur kurz. das fahrzeug sieht so was von super aus, gefällt mir unverändert. auch innen, toll. kannte zwar die ebay-fotos, aber „in echt“ wirkt’s dann doch ganz anders. die sitze, hoch und weich und superbequem. ja, das ist der traumwagen, wie ich ihn mir vorgestellt hatte.
vor 16 jahren hat er sich sicher noch atemberaubender präsentiert, aber für sein alter ist er auch jetzt noch gut anzusehn. die fahrt zu seiner alten heimat ist einwandfrei. fahrtende.
umsteigen. die eigene probefahrt beginnt. puh, der ist ja sooo breit. so eng waren die straßen auch schon früher einmal, direkt nach dem führerschein in vaters auto.
der beifahrer hält auch ein paarmal die luft an und schaut kritisch bei near misses zu den parkenden fahrzeugen, noch ist es ja sein auto ...
drehen, zurück, die abzweigung verpasst, so schnell kann ich ja nicht bremsen. also noch ein stück fahren, dann mit dem dicken rangieren und drehen auf der straße, ist schon spannend und ganz anders als mit meinem jetzigen wagen. aber es klappt doch problemlos und dann hinein in die enge einfahrt. ist schon ungewohnt und unübersichtlich. aber auch das geht gut.
jetzt wird‘s ernst. langsam ums auto herumgelaufen, in den details sieht man schon die zeit, natürlich hat er schon einiges erlebt und sieht nicht mehr wie neu aus. aber gut sieht er aus. auch drunter, verzinkter boden, kein rost. so war’s angekündigt, so sah es auch aus. dieses thema sollte für den tüv wohl unproblematisch sein, auch wenn die plakette erst im juli neu draufgekommen war.
der verkäufer erklärt recht ordentlich, aber fast schon zuviel. der blick unter die haube. so viele verschiedene flüssigkeitenbehälter, was ist denn wofür? aber es sieht alles ordentlich und gepflegt aus., und s. beantwortet alle meine fragen zufriedenstellend. trotzdem – das meiste zieht an mir vorbei, kann gar nicht alles aufnehmen. ist doch alles ziemlich aufregend. macht man ja doch nicht alle tage – und dem verkäufer geht’s wohl ähnlich. was mag er verstecken und verheimlichen wollen?

dann sage ich „o.k., ich denke wir können es offiziell machen“.
das ist jetzt unser wagen!
die papiere und der vertrag liegen schon ausgefüllt bereit. scheint alles o.k., den gleichen adac-vertrag hatte ich auch in der tasche. unterschrieben. fertig. die großen violetten und grünen scheine auf den tisch gezählt. schlüssel zu mir, wir können einladen, was noch fehlt.
der verkäufer erinnert an sein zusatzangebot „sie können auch ein paar gesammelte ersatzteile kaufen, auspuff, luftfilter, dies und das“? „ja gut, ist in ordnung“, 100 eur ist ein fairer preis.
dann geht’s los. er fährt vorneweg, zeigt mir den weg zur tankstelle. der tank ist natürlich leer. in der schlusshektik hatte ich jetzt gar nicht mehr die ersatzteile bezahlt, vielleicht vergisst er das ja?
erstmals allein im neuen auto. die konzentration kommt zurück. Auf dem tacho anzeigen in meilen und km. stirmrunzeln. sind das jetzt km oder meilen auf dem zähler? das müssen wohl doch meilen sein! im ebay-angebot stand doch km! mist! hat der doch schon viel mehr km als erwartet? aber der vertrag ist unterschrieben. an einer roten ampel suche ich ihn heraus. tatsächlich, da steht’s, bei den km ist mi klein hineinkorrigiert. wieso habe ich denn nicht vorher gefragt? draufgeschaut. ich ärgere mich, vor allem über mich. und die anzahl der vorbesitzer stimmt ja eigentlich auch nicht. im brief sind nur die besitzer in deutschland ab 1995 angegeben. was war vorher, seit der zulassung 89? also mindestens noch einer, wahrscheinlich sogar zwei?
wieso hab ich da nicht schon vorher dran gedacht und gefragt. mist, mist, mist. was soll ich jetzt machen? kann ich noch was machen? eigentlich nicht. eer vertrag ist unterschrieben.
und die umgerechnete km-zahl ist für das baujahr eigentlich auch o.k., aber trotzdem ärgerlich. egene dummheit.
die tankstelle. der vorbesitzer kommt rüber. fragt nun doch nach dem geld für die ersatzteile.
„ich bin im moment erst mal ziemlich verärgert, weil im ebay-angebot km stand!“
„ach ja? das angebot hatte meine frau reingestellt. im vertrag hatte ich es ja reingeschrieben.“
ja, und ich war zu doof, das zu bemerken.
„ich dachte, weil der wagen aus canada kommt, die haben ja das metrische system, das es wirklich km sind. das hätte wirklich im angebot korrekt drin stehen müssen! kann man doch leicht umrechnen!“
„jaja, aber das hat meine frau gemacht! und der preis ist super, habe den wagen auch bei autoscout24 für 700 eur über dem ebay-verkaufspreis. da rufen dauernd leute an und wollen ihn unbesehen sofort mitnehmen.“
„naja, am telefon so und beim anschauen wird dann auch wieder verhandelt“
„sie haben ihn jedenfalls supergünstig bekommen.“
„und die vorbesitzer sind auch nicht korrekt, da fehlen noch die übersee-besitzer!“
schweigen von der anderen seite.
„o.k., sie können die ersatzteile so behalten, hab ich halt noch weniger geld bekommen.“
wir verabschieden uns trotzdem freundlich, sind beide nicht ganz glücklich, aber ich will den wagen ja behalten, so oder so, und seine mindereinnahme hält sich in grenzen.
„ich darf aber bitte noch anrufen, wenn ich fragen habe?“
„jaja, ist o.k., rufen sie mich ruhig an, ich will ja, dass sie zufrieden sind. und sagen sie mir bescheid, sobald sie ihn auf sich zugelassen haben.“ letzter händedruck und tschüss.

dann erstmalig getankt. benzin ist hier so teuer wie super bei uns. naja, volltanken wollte ich sowieso nicht. 120/125 liter fasst der tank, eine tankfüllung ca. 160 eur, in dm etwas über 300. puh. na mal sehen, was er nun tatsächlich verbraucht? 13 bis 15 liter stand im ebay-angebot, andere schreiben 17, 18 liter, man kann auch mal 20 lesen.
aber die erfahrungsberichte in ciao waren trotzdem alle superpositiv. keiner hat gemeckert. bei anderen modellen wird unheimlich viel gemäkelt und geklagt. hier die besitzer geben fast nur die volle punktzahl, trotz einschränkung spritverbrauch. das hat schon motiviert.

Wie heißt der alte jiddische spruch:
lebbe is scheen, abba deier.
man kanns auch billicher haam -- abba dann isses nich mer soo scheen.

o.k., schaumerma, wieviel er wirklich verbraucht. diesel-motoren waren extrem selten bei den angeboten, und falls benzin zu teuer wird, kann man ja noch an autogas denken. umbau 1.800 eur. eine option, mal sehn. dann kostet der liter (heute) nur noch 55 cent, der verbrauch steigt um 10 %. muss man mal rechnen, evlt.

dann geht die erste fahrt los. landstraße. der wagen ist immer noch sooo breit, aber echt toll. das handy klingelt.
„ich wollte nur mal hören. du meldest dich ja nicht“
„bin gerade losgefahren. war ja erst um 2 hier. bin noch ganz aufgeregt“ (von den km/miles erzähle ich noch nichts, diese dummheit muss sich auch bei mir erst noch setzen)
„so lange war die fahrt? wann bist du ungefähr zurück?“
„naja, 5, 6 stunden kann es schon dauern. sind oft staus auf der autobahn.“
die Schätzung war sehr optimistisch. es gab viele staus ...

aber die fahrt an sich war toll. der wagen gefällt mir unverändert und mit jeder minute noch besser. ich bin stolz. fühle mich sehr wohl. schaue auf die alternativen herab. nee, hier fühle ich mich wohl! toll.
schnell ist er nicht, aber wunderbar erholsam und cozy. und die radioanlage ist auch super. so macht autofahren richtig spaß!

auch wenn die fahrt dann ca. 8 stunden dauerte und gegen ende die angst vor dem liegenbleiben mit leerem tank kam. ja, trotz 80 liter zeigte die nadel gegen ende der fahrt auf die reservemarke. naja, muss man dann mal genau ausrechnen. jedenfalls kenne ich mich in dem neuen auto noch nicht mit der tankanzeige aus. wieviel mag noch drin sein? muss ich schon zittern?
aber die zuerst angesteuerte tankstelle war wegen straßenbauarbeiten nicht anzusteuern.
die nächste geplante hatte doch nachts immer einen sb-tank, hoffentlich ... nein, natürlich war das vergangenheit, kein sb-tank mehr, geschlossen. langsam werde ich nervös, aber zurück auf die autobahn will ich auch nicht. vielleicht dort? oder dort? ich fahre noch einen umweg zu einer anderen tanke. aber gegen mitternacht schläft das land schon. na gut, augen zu und durch. (ich weiß noch nicht einmal, wo die warnblinkanlage ist, falls ich stehenbleibe, hat er überhaupt eine?) ... aber es klappt dann doch bis nach hause. nochmal geschafft. puh.

zuhause wartet sie schon. erste besichtigung.
„was ist das denn für einer? den kenne ich gar nicht. den habe ich aber noch nie gesehen!“
große verwirrung.
„aber die sind alle so. das ist der ganz normale, die sehen alle so aus!“
„nee, den habe ich viel kleiner in erinnerung, so groß war der nicht“

ja, er sieht schon gewaltig aus dort vor der garage vom nachbarn, der in der woche „eigentlich“ nicht zu hause ist. finten ragt er auf die straße hinaus, nach vorn hatte ich noch nicht so den überblick. sie hilft mir beim näher ranfahren. der blick hinein.
„der ist ja riesig! so was brauchen wir doch gar nicht, ich dachte ...“
„wenn er dir nicht gefällt, dann verkaufen wir ihn halt wieder. ich bin mir auch noch nicht sooo sicher. aber das geld kriegen wir schon wieder. und mit unseren viel besseren fotos und einem ordentlichen text bekommen wir vielleicht sogar mehr, als wir dafür bezahlt haben.“
„naja, schlafen wir erst mal, keine hektik, keine panik, wir haben kein problem damit, ist alles lösbar“.

dann noch eine entdeckung. deshalb war es also mit fahrlich relativ dunkel und mit fernlicht superhell, ein fahrlicht ist defekt. tja, das muss dann wohl erst mal ausgetauscht werden. ob’s schwierig ist? werden wir morgen sehen. zum fahrzeug gehört auch eine 600-seitige reparaturanleitung , mal schauen, ob was über glühbirnenwechsel drin steht.

ein langer tag geht zu ende. ein riesengroßer toller wagen steht vor der tür. einen stelltplatz hat er eigentlich nicht. naja, erst mal wird er er im wendehammer-halteverbot geparkt und muss nur weg, wenn die großen müllwagen kommen.

mal sehen. jetzt erst mal schlafen, morgen wieder ...

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fortsetzung folgt :)

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2005-11-03 21:00