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Tagebuch lorus
2010-04-12 17:14
Mephistopheles

Von Pudeln und Goethe's Faust war hier die Rede. Da dieses Stück nur selten aufgeführt wird und euch vielleicht unbekannt ist, möchte ich euch erzählen, was es damit auf sich hat:

Ostersonntag, der erste sonnige Tag im Jahr. Die Bevölkerung strömt aus der Stadt heraus, um sich in der freien Natur zu erfrischen. So auch der Universitätsgelehrte Prof. Dr. Heinrich Faust und sein Gehilfe Wagner. In der Abenddämmerung, schon auf dem Heimweg, fällt ihnen ein schwarzer Pudel auf, der sie umkreist. Faust findet den Hund eigenartig, aber Wagner beruhigt ihn, wohl ein Hund, der seinen Herrn verloren hat. Also nimmt Faust diesen vermeintlich herrenlosen Hund zu sich nach Hause, weist ihm einen Platz zu "Mein bestes Kissen geb' ich dir" und will sich wieder an seine Arbeit machen. Doch der Hund stört, er rennt herum, schnüffelt an der Türfalle, knurrt, heult, bellt und lässt sich nicht beruhigen.  An arbeiten ist dabei nicht zu denken. Deshalb will Faust ihn vor die Türe setzen. Aber der Hund wächst in die Länge, in die Breite "Schon sieht er wie ein Nilpferd aus/Mit feurigen Augen, schrecklichem Gebiss" Mephistopheles (der Teufel) steckt in dem Untier.  "Das also war des Pudels Kern!"  Faust wird mit ihm einen Pakt schliessen und ihm seine Seele überschreiben. Aber keine Angst, als Faust nach einem langen, ereignisreichen Leben stirbt, können die Engel seine Seele retten. Denn:

 "Wer immer strebend sich bemüht/Den können wir erlösen"

Kommentare

19:00 15.04.2010
@ suza: Gelesen hätte ich den Faust wahrscheinlich auch nicht. Aber ich habe ihn ca. 10x in Dornach gesehen (beide Teile), 1 x Gründgens Faust I auf DVD und in einer Tiersendung am Fernsehen Ausschnitte, der von mir referierten Szenen. Da wurde Mephisto von einer echten Grosspudelhündin dargestellt. Sie hatte den absoluten Plausch daran. "Rampengeil" nannte sie der Regisseur.
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16:50 15.04.2010
Danke für die Zusammenfasssung, ich kenne nur die Oper von Charles Gounods. Ich wollte darauf hin dann die Tragödie von Goethe lesen, kam aber nur bis zur Stelle:
"Der Worte sind genug gewechselt
lasst uns nun Taten sehn,
derweil ihr schöne Worte drechselt,
kann was Nützliches geschehn."
Ich liebe geflügelte Worte, vielleicht setze ich mich nochmals hin und versuche weiter zu kommen
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18:17 13.04.2010
@Charlis: Vielen Dank für die Blumen.
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18:17 13.04.2010
@ Lucky: Vielen Dank für den Link, ist ja köstlich. Ulrich Roski war mir bisher gänzlich unbekannt.
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unbekannt
19:55 12.04.2010
schön zusammengefasst

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19:15 12.04.2010
danke für die erläuterung
und hier noch ein pudels kern, nicht ganz so hehr, aber auch erinnernswert http://www.youtube.com/watch?v=LI0G_RwHlYo
Good luck!
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2010-04-12 17:14