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Tagebuch Loewin
2005-09-06 02:51
Exklusiver Vorabdruck
...des Anfangs meiner HP-Fanfiction. Daher Disclaimer: Mir gehört nichts (angeblich).

Die Möglichkeit der Bewegung (Arbeitstitel)
Eine Geschichte aus dem "Versus die Prophezeihung"-Kontext

Die Sonne auf seinem Gesicht, er spürt sie, verirrte Strahlen haben ihn wohl gestreift, ohne es wirklich zu wollen. Ein seltsam willkommenes Gefühl; sogar die Schmerzen, die seinen Körper durchdringen, hat die plötzliche Wärme ein Stück zurückgetrieben, so scheint es. Keine Lust, weiter darüber nachzudenken – es hat sich etwas gebessert, das reicht doch, oder? Also war es die richtige Entscheidung, zurückzugehen, zu fliehen kann man es nennen, nicht einmal nur uneigennützig, wie eigentlich geplant. Aber bis wohin bin ich eigentlich zurückgegangen? Ich müßte gerade den halben Weg bis Hogwarts zurückgelegt haben. Warum bin ich eigentlich nicht einfach appariert? Die Schmerzen. Ach ja. Deine Gedanken schwirren in die falsche Richtung, Malfoy. Gerade doch ging es noch um die Sonne auf deinem Gesicht und um die gute Entscheidung. Also, schweif nicht in die nahe Vergangenheit ab. Jetzt ist es besser. Mach die Augen auf. Du mußt weiter.

Und er bemüht sich, seinem eigenen Befehl zu folgen und ins Licht zu blicken. Er bemüht sich redlich. So geschwächt kann er schließlich wirklich nicht sein. Komm schon, ermuntert er sich selbst. Doch es hilft nicht. Er kann seine Lider nicht einen Millimeter bewegen. Angst durchströmt ihn. Ist das nicht eine der Erfahrungen, denen er zu entkommen versucht hat, die Kontrolle über den eigenen Körper zu verlieren? Beruhig dich, du hast nicht die Kontrolle verloren. Wahrscheinlich ist es nur die Müdigkeit oder besser knochentiefe Erschöpfung, die dich lähmt. Tief durchatmen. Deine Brust hebt sich und senkt sich, hebt sich und senkt sich im Rhythmus des Atems. Warte. Ich kann meine Brust nicht im mindesten so heben, wie ich vorhatte. Ich kann mich nicht bewegen. Keine Beschönigungen mehr möglich, ja? Er überprüft die Hypothese, verzweifelt. Hände, Arme unbeweglich. Beine, Füße gelähmt. Er spürt den harten Untergrund, auf dem er liegt, aber nichts, nichts kann er gegen die unbequeme Lage tun. Falls sein Zauberstab sich, höchst unwahrscheinlich, noch in der Hosentasche befindet, dann spielt das keine Rolle. Er könnte ebensogut am Grund des Ozeans liegen, so unerreichbar ist er. Petrificus Totalus also, der ultimative Zauberspruch, um jemanden gefangenzusetzen.

Klar ist, denkt Draco, während er so gut wie irgend möglich versucht, sich vom Verrücktwerden abzuhalten, daß es mir wenig bringt, meine Situation zu analysieren, es hat nie viel gefruchtet, die Dinge sind immer trotzdem passiert, aber irgendetwas muß ich mit meinen Gedanken tun, nicht daran denken, daß ich wieder zurück bin, daß alles sinnlos war, daß – nein! Laß es! Petrificus Totalus. Wer nutzt ihn? Gibt es nicht doch einen Gegenzauber? Wann haben sie mich überhaupt erwischt, ich kann mich nicht erinnern, von einem Fluch getroffen worden zu sein. In welchem Buch...? Ich kannte sie alle fast auswendig, zumindest die mit den effektiven Flüchen, aber gerade jetzt kann ich mich an keinen einzigen Buchtitel erinnern. Was werden sie wohl mit mir vorhaben? Wenn nur mein Herz nicht so schnell klopfen würde. Wenn ich nur sprechen könnte. Ich würde nicht mehr so sprachlos sein wie vor vier Monaten, Dumbledore gegenüber auf dem Astronomieturm. Oh verflucht. Kein guter Gedanke. Nichts von Dumbledore, nicht jetzt. Ich will alles, nur nicht weinen. Ich will wenigstens wie ein Erwachsener sterben, da ich offensichtlich nicht wie ein Erwachsener töten konnte. Oder wollte? Meine Gedanken rasen so. Wenn ich jetzt die Augen öffnen könnte, würde ich nichts sehen, alles würde flimmern. Immer verliere ich den Mut, ja, aber war das nicht –

Draco. Reiß dich zusammen. Sicher sind Leute hier, auch wenn sie nicht zu hören sind, und sie sehen, wie du reagierst. Was du spürst ist simple Panik. Laß dich nicht von ihr beherrschen.

Zu spät, du besserwisserische innere Stimme. Da ist etwas Feuchtes in meinen Augen, und ich kann es nicht wegblinzeln, keine Chance. Ich habe also versagt, auf ganzer Linie und in der letzten aller Aufgaben, der, die ich mir selbst gesetzt habe: finde den Orden des Phönix und biete deine Hilfe an. Oder alternativ: stirb mit Stolz.

Es war schon immer unrealistisch zu glauben, daß ich es schaffe.

Schritte sind zu hören, langsam, beinahe zögerlich. Draco wappnet sich gegen das, was kommen mag, auch wenn er nicht glaubt, daß das Wappnen je einen Effekt hatte. Das unruhige Atmen einer Person neben ihm. Er glaubt, das leise, sirrende Geräusch wahrzunehmen, das ein Zauberstab in Gebrauch macht.
„Finite Incantatem.“

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Kommentare

15:14 08.09.2005
Vorsicht, meine Liebe, das sind jede Menge Halfblood Prince Spoiler. Aber ich schick Dir den ff.net Link.
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unbekannt
18:10 07.09.2005
mehr davon!!
(auch wenn ich den zusammenhang vermutlich noch nicht verstehe, bei meiner derzeitigen hp-kenntnis... :)


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unbekannt
17:53 06.09.2005
"Daher Disclaimer: Mir gehört nichts (angeblich)." - Wunderbar!

Meine Meinung zu deinem Text kennst du ja


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2005-09-06 02:51