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Tagebuch Licht
2005-01-11 21:06
wo bist du?
Tja, heute war wieder einmal so ein Tag, wo ich gleichzeitig lachen und weinen könnte. Ich hatte heute meine erste Fahrstunde und obwohl ich solche Angst davor hatte, war es einfach unbeschreiblich toll! Das war der Grund, warum ich hätte lachen können.
Doch später, wurde ich traurig und wusste zunächst selbst nicht wieso. Jetzt ist es mir klar geworden. So schön auch viele Dinge waren, meine Einschulung auf dem Gym, mein erster Liebeskummer (gut, DER war nicht so toll...), der Auszug meines Bruders, mein erstes Praktikum und jetzt meine erste Fahrstunde.....jemand fehlte bei all diesen Dingen und das macht mich traurig.
In jeder einzelnen Situation fragte ich: Wo bist du?
Je öfter ich mir diese Frage stellte, desto ungewisser wurde die Antwort. Diese Leere ist einfach unbeschreiblich und es tut immer noch so verdammt weh, nach all den Jahren.
Klar ist mein Vater immer in meinem Herzen, aber dennoch....er fehlt mir so und wieder diese Frage "Wo bist du?"
Alle theologischen Antworten wirken in der Praxis so unwirklich, ich möchte wirklich gerne daran glauben, aber alles, was ich bis jetzt gesehen habe, lässt mich zweifeln.

Manche meiner Mitschüler klagen über ihre Eltern und andere sagen ab und zu: "Ich wünschte sie wären tot, dann hätte ich meine Ruhe"
Doch sie verstehen nicht die Bedeutung dieses Satzes, sie wissen oft nicht wovon sie reden und man kann es ihnen auch nicht übelnehmen....ich weiß um die Bedeutung und ich wünschte, ich hätte diese Erfahrungen nicht gemacht....
Ich habe auch schon einmal daran gedacht, mich selbst umzubringen, aber es erschien mir als aüßerst....feige und unfair. Ich bin immerhin nicht die Einzige, die einen oder sogar mehrere Menschen verloren hat, manche traf es schlimmer wie uns.....zwar ein schwacher Trost, aber damit habe ich mich bereits neun Jahre über Wasser gehalten, immerhin etwas

Jedenfalls war ich deswegen auch traurig heute, obwohl die Fahrstunde so gut lief.
Ich hoffe auch immernoch, dass mich mal irgendwann jemand versteht, wenn ich nicht über alle Witze lache und manche Äußerungen mich wütend und traurig machen...die Grenze zwischen Wut und Trauer ist fließend...
Wenn man traurig ist, dann kann man weinen und das hilft oft.
Wenn man wütend ist, vor allem wenn man wütend auf sich selber ist, dann kann das auch gefährlich sein. Auch diese schmerzliche Erfahrung habe ich gemacht: sich selbst aus Wut zu verletzen, weil der körperliche Schmerz leichter zu ertragen ist, als der seelische, ist kein Ausweg, es macht vieles später nur noch schlimmer, als es schon so war.
Jedenfalls kann man auch alles aufschreiben, oder in sich hineinfressen, auch ein Weg, aber irgendwann holt das alles einen wieder ein, glaubt mir, dass ist auch nicht zu empfehlen....

Also insgesamt lässt sich wohl sagen:
Das ganze Leben ist ein K(r)ampf
So hat jeder seine Probleme und es wird nie langweilig

Fazit:
Fahrstunden sind toll, Trauer und Wut nicht

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leben 

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2005-01-11 21:06