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Tagebuch Leeni
2008-09-02 18:27
Da war sie. Die Wahrheit.
Ich bin auf einer Party. Zu Hause bei meiner Freundin. Mit ca. 20 Leuten. Mein Freund ist in der Stadt, zieht durch die Discotheken. Mit seinen Freunden. Es regnet schon den ganzen Tag und die ganze Nacht. Um ca. 3 Uhr morgens will ich nach Hause. Der Weg ist nicht lang. Es sind vielleicht 5 Minuten zu Fuß. Ich bin mit meinem Rad zur Party gefahren. Es regnet wie aus Eimern und ich beschließe zu schieben, da es Bergauf geht und es sehr windig ist und durch den ständigen Regen wird alles noch mehr erschwert. Gut fühle ich mich nicht. Es ist unglaublich dunkel, die Straßenlaternen sind schon seit 1 Uhr aus und ich hasse es allein im Dunklen rumzulaufen.
Plötzlich höre ich eine Stimme. Meinen Namen rufend. Es ist mein Freund, der mir entgegenläuft. „Da bist du ja! Ich war bei dir zu Hause, aber du warst ja noch gar nicht da und jetzt rennst du hier allein im Regen rum. Wollte zu euch und dich abholen.“
Mich abholen? Er wollte mich abholen?? Er schläft bei mir? Davon wusste ich nichts.
„Das ist lieb von dir! Hatte auch ein bisschen Angst allein.“ Er umarmt mich. Gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Du hast mir gefehlt“.
Wir gehen die Straße entlang. Wir beeilen uns nicht. Wir sind ja sowieso schon plitschnass.
Er hat sein weißes Hemd an. Es ist total nass und liegt jetzt eng an seinem Oberkörper. Das macht ihn in dem Moment unglaublich attraktiv und schon eine Sekunde nach diesem Gedankengang zieht er mich an sich und küsst mich innig. Ich fühle mich wie auf Wolken. Auf dieses Gefühl habe ich gewartet. Schon lange. Jetzt ist es da und es ist toll.
Als wir zu Hause ankommen, uns abtrocknen und unsere Klamotten aufhängen sagt er kaum was. Er geht schließlich in mein Zimmer und ich folge ihm. Er setzt sich auf mein Bett. „Ich muss mit dir reden“. Ich sehe ihn an. Sehe ihm in seine Augen. Mein Bauch fängt fürchterlich zu kribbeln an. Er will mir irgendwas sagen. Und er sieht unglücklich aus. Bitte lass es nicht das sein, was ich befürchte. Aber in dem Moment weiß ich schon längst was er mir sagen will. Ich brauch es mir nicht auszureden. Es liegt auf der Hand. Und ich wusste seit dem Tag, als wir zusammenkamen, dass dieser Moment auftreten wird. Und ich wusste seit diesem Tag, dass er mich genau auf diese Weise ansehen wird.
„Ich weiß ehrlich gesagt nicht so Recht, wie ich dir das jetzt sagen soll. Mir fällt das wirklich schwer. Erstmal will ich dir sagen, dass...“ Ja? Wieso stoppt er jetzt? Was soll das? Er soll damit aufhören, das macht mich wahninnig „...ich dich liebe! Ich hab mich in dich verliebt. So sehr! Ich weiß nicht, wie das alles passiert ist. Ich weiß eigentlich nichts außer, dass du das erste Mädchen bist, bei dem ich so etwas fühle. Ich hab ständiges Kribbeln im Bauch wenn ich dich sehe und ich hasse mich dafür, dass mir das nicht schon vorher aufgefallen ist...“ Mein Herzschlag stoppt. Zumindest fühlt es sich so an. Dann schlägt es weiter. Aber schneller als zuvor. Viel schneller. Und schneller. Und schneller. Und mir schießen tausend gefühlte Blitze durch den Körper und ich verstehe in dem Moment nicht was mit mir geschieht. Dass ich diesen Moment erlebe, hätte ich mir nie erträumt aber so sehr gehofft. Meine Hoffnung darauf war so groß, dass ich gewartet habe. Gefühlte Ewigkeiten.
Ich muss aber feststellen, dass er mir nicht nur das sagen wollte. Er sieht mich an. Mit seinen verträumten Augen sieht er in meine und streichelt mir meine Wange.
„...und ich hasse mich für das, was vor drei Wochen auf dem Geburtstag von Jannika passiert ist.“ Mein lächelndes Gesicht verwandelt sich in einen selbstsicheren und ernsten Blick. Ich fühle mich gerade nicht so, wie ich es mir vorgestellt hätte. Ich fühle mich in meiner Position neben ihm sicher. Vielleicht auch nur, weil er mir vor einer Minute seine Gefühle gestanden hat. Vielleicht macht mich das gerade so sicher, dass es mich nicht umwerfen wird, was er mir jetzt sagen will. „Ja?“
„Schatz, da war ein Mädchen. Mit dem habe ich getanzt. Irgendwann haben wir uns geküsst. Wir haben halt so rumgeknutscht und ich bin mit ihr im Taxi nach Hause gefahren. Vor ihrer Tür saßen wir auf einer Treppe und da haben wir weiter geknutscht. Aber mehr nicht! Wir haben ein bisschen gefummelt sag ich mal. Aber ich schwöre dir, dass da nicht mehr war! Ich hab nicht mir ihr geschlafen. Ich musste an dich denken und mir wurde einiges klar. Das alles tut mir so unglaublich Leid! Da wusste ich doch noch nicht von diesen Gefühlen.“
Ich bin immer noch ernst. Mein Gesicht verändert sich kaum. Ich sehe nach unten. Enttäuscht bin ich. Klar. Aber es schockt mich nicht. „Und wo warst du die Nacht? Du meintest, du hättest bei Simon gepennt.“ „Bei ihr. Ich hab auf dem Boden übernachtet, weil ich nicht wegkam. Ich hatte kein Geld mehr für das Taxi. Ich schwöre dir, dass nichts mehr passiert ist!“

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liebe 

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